Gedichte

Du Spiegel / Spiegelst / Spiegeln / Die Spiegelbilder / Wieder / Und / Wieder / Spiegelst / Du / Den Spiegeln / Die gleichen Spiegelbilder / Du Spiegel / Spielgelst / Spiegeln / Ihr Innerstes / Hinein / Und ich / Ich schreib auf dir /...

In diesem schwarzen Q / Ist alles auf Draht / Der Art verdunkelte Gedanken / Spiegeln gar nichts wieder / Sie schlucken bloß nur Licht / Die Autos, Städte, Lieder / Sie bleiben dunkel werden niemals satt / Eins Neun / Eins Fünf / Es ist das...

ein glühweinständler soff glatt alle pullen / fürn abgesagten weihnachtsmarkt selbst leer / und war sowohl am lallen wie am lullen / oft zwischendurch doch meistens hinterher / wobei er die frau sorge schier vergaß / die ihm im nacken...

Es ist ein Ross entsprungen - / oh, Jesses, ist das hart. / Dem Nikolaus, dem Jungen, / bleibt wirklich nichts erspart. / Dass er nun laufen müsse, / bei minus Grad und mehr, / das geht ihm auf die Nüsse. / Der Sack ist ziemlich schwer. ...

in 'klopsenburg' sprach einst herr kant / zum selbstherrlichen gegenstand: / „ich hab' die schnauze voll von dir - / du richtest dich fortan nach mir!“ / und aufgrund von dieser wende / hatt' der nervenkrieg ein ende /...

Ich liebe dich, weil du die Wahrheit nach so vielen Lügen bist. / Ich brauche es auch nicht, dass du mir etwas versprichst. / Deine Anwesenheit in meinem Herzen ist Geschenk genug. / Du bist nun für immer ein Teil von mir. Du tust mir gut. ...

Lamm Etta, Lamm Etta, / nun lauf nicht von tannen - / du sollst in die Krippe. / Die rot-weißen Mannen, / die nüssen dich fangen, / sie werden nicht skerzen. / Ergib dich, sonst brichst du / zum Fest manche Herzen. / Dem Niko, dem...

Am Anfang schenktest du mir Lavendel. Er hängt noch immer über meinem Bett. / Als du sagtest, du hättest mich damals am meisten geliebt, hat es mich verletzt. / Wie ein Kind weinte ich stundenlang, während du verzweifelt neben mir lagst. /...

Der Mann steht vor dem Spiegel. / Er findet sich sehr schön. / Ist wirklich nicht so übel. / Und sehr nett anzusehn. / Die Haare, sie sind dünner. / Den Armen fehlt die Kraft. / Der Zipfel steht noch immer. / Doch nur mit wenig Saft. /...

Vom Wandeln im Wind / sind wir müde geworden. / Die fallenden Blätter / verwischen das Grau. / Aus dem Gestern erreicht / uns ein Hauch milden / Scheins. Und wir denken / bei Nacht nicht / an morgen. / Ein Brief öffnet / sich und die...

Die Viren sind wie kleine Würmer.Wer Sturm läuft, ist ein kleiner Stürmer:Heiss läuft er gegen Impfung Sturmund nimmt ein Mittel gegen Wurm.Den Wurm im Denken stört dies kaum und Viren lässt es freien Raum. /

Nun endlich sehe ich im Nebel Sinn, / er mündet nur in einen Neubeginn. / Der Kerzenschein wärmt unsere Gesichter, / das Haus erstrahlt im Glanz der hellen Lichter. / Verjagt die dunklen Schatten in der Nacht, / das Zepter führt nun eine...

Der Schnee, er fällt am Tage / und manchmal in der Nacht. / Dem einen ist er Plage, / den andern froh er macht. / Ach, wär‘ er nicht so kühle, / hing kalt an jedem Ast. / Mit etwas Sommerschwüle / da liebte ich ihn – fast. /

sowie das erste kerzchen brennt / kramt hermann die destille / hervor wie immer im advent / schon scharf auf schön promille / er brennt die frucht und sich dann ein' / zusamm' mit kumpel fritz / marillenschnaps haut richtig rein / wie...

Die Welt ist rund und dennoch eckt / sie ständig an, weil all die klugen / Leute denken, sie könnten selbst / das Schicksal lenken, wo doch der Sinn / im Unsinn steckt. / Der Nachbarhund ist eine Katze, / die Frau schläft neben der...

frau holle steht bereits parat / und schreitet gern demnächst zur tat / schüttelt aus total beflissen / voll aus ihre daunenkissen / mit dicksten flocken prall gefüllt / uns einzuschneien stets gewillt / wobei sie keineswegens reut /...

Wie die Figuren sich bewegen, / so wesensfremd, im fernen Schein. / Kein freudig Fühlen, / schmerzlich Regen, / nur Panzerglas und ein Allein. / Zuweil verwischen die Konturen, / die Farben mischen sich zum Brei. / Im Panzerglas nicht...

Jubel vor der Mitteltafel / (Angebot an Volker Wissing) / Brennt ganz hoch an einer Ampe / straßenseits die grüne Lampe, / geht und fährt und rennt man los / und der Drang ist riesengroß. / Kommt doch mittig noch das Rundbild, /...

Vier Jahre und ein paar Zerquetschte, / Nach dem letzten Abschiedsbrief, / Sitzt du wieder auf der stillen Treppe, / Nippst an deinem Aperitif. / Der Kopf ist wieder zu belastet, / Die Wut wie damals aufgebaut, / Sagst dir ständig selber:...

Ich lese deine Melodie / und daraus einen Schmerz / der ihre Töne weiter trägt / als Leidenschaft es jemals tat. / Es klingt als Überleben an / nur, einem Rhythmus folgt es nie. / Den Takt aufrecht gehalten, / schweben die Noten über...

Ich hätt‘ gern einen Gänseschmaus / mit ganz viel Fett bei mir zu Haus. / Doch vegan will es mein Weib. / Ich soll sehen, wo ich bleib. / Gänseblümchen als Salat / war ihr schlechtgemeinter Rat. / Ich pfeif‘ auf solchen...

Heut Nacht hat mich die Mu besucht, / die kleine Schwe der Muse. / Seit ihrem Ku bin ich verflucht / und tu tagtäglich Buße. / Sie hat mich auf den Mu geküsst, / doch ging das gründ daneben, / der Ku war wohl zu ku, jetzt müsst / ihr...

Der alte Baum / hat etwas in der Krone - / ganz ohne stehen andre / denn im Rausch / des Windes / flog im Bogen & im Bausch / aus dem Geäst / der Rest / an gelbem Blatt / Wie nackte Greise / stehen sie - / auch er / der jedoch...

in Zeiten des Regens zerfließt ihr Erinnern / zu schwarzblauem Wasser zu treibendem Sand / zerredet zerrieben zu milchweißen Fischen / geronnen zersponnen / der Sandstein vermodert der Anfang das Ende / die Zwischenzeit Himmel und Hölle...

Nimm mich mit auf diese Reise! / Höre nicht, was jene kreischen, / die da bleiben, ihre Kreise / ziehen, ewig Aas erheischen. / Trag mich fort auf deinen Schwingen! / Aufrecht stehend atme ich / Freiheit, kann ich lauthals singen, / fühle ich...

Ihre Gestalt, ein zartes Gebilde, / auf Rosenblättern gebettet, / ein Zittern offenbart ihre Sinneslust / und Augen, die alles versprechen. / Sein Blick, brennend heiß, / malt ihren Körper nach, / verweilt auf ihren Brüsten, / ihrem Leib. /...

Yesterday I thought of you and then I felt your hand. / This world is tough right now and so fucking hard / To understand. / What's heaven like? / Does it feel like home to you? / Do you hang around with Amy, Left Eye? / What do you do? /...

Dein Lachen / hüllt jeden Schmerz / in meiner Seele - / gefangen in nächtlichen Netzen / der silbernen Sternenfäden / fischen die Heiligen / alle Irrtümer / aus dem dunklen See der Nacht / an wallenden Wellblechdächern / spiegelt...

der Körper: ein Spiegel. die Wolken: Musik. / zwei Engel: sich küssend / bevor der Tag erlischt. / das Dunkel und Helle / im ewigen Spiel / der Tasten am Himmel: / G / o / t / t / e / s / musik. /

Es geht ein Schnupfen durch die Welt, / mit dem hält etwas Schritt: / Die Nase, sie läuft mit. / Da nahen zwei und wie mir deucht / vom Ausflug kaum begeistert - / die Lunge röchelt, Husten keucht, / der Schnupfen, der die beiden...

Der Plan vergeht / (Doktor Eisenbarth lässt grüßen) / Ich bin spontan und aus dem Stand / jetzt ein Corona-Simulant. / Vertiefe gleich wie ein Phantom / die Suche nach dem Grundsymptom. / Mit Freiheit, Fug und Recht im Bund / geh ich in...

Als ich diese Schlinge sah, bäumte sich mein Nackenhaar. Was ich auch zu Erst versuchte, ich dann kurz darauf verfluchte. Einen Teil hab ich geschafft! Meine Zügel kurz gestrafft. Jetzt kommt zu getroffen, hoffen Der Weg steht mir wieder offen.

für eier sind ganz unverzichtbar schalen / ja, eier ohne schalen leiden qualen / so voll geschält und unverschalt im freien / würden sie gern vor kälte lauthals schreien / jetzt im november wo viel nebel wallen / sowie viel blätter von...

oh aus welchem brunnen schöpfen / worte wir und ein gedicht?! / gern kommts ja aus schnellkochtöpfen / gar jedoch noch lange nicht / mag wohl auch nur dann gelingen, / strahl'n wie ein karfunkelstein / wenn wir uns zum opfer bringen ...

Ein Gerdicht das sich verspricht /

der skihase fährt gerne ski / und fährt tatsächlich toll fast wie / als wär' er dazu bloß gebor'n / und liegt drum ja auch meistens vorn / doch einmal grauste es ihn voll / man weiss nicht was man sagen soll: / ein...

Der Sommer / schlägt noch heftig / in meiner Brust, / da halte ich / bereits die letzten / roten Beeren / in der Hand. / Noch wärmen / weiche Strahlen die Haut / und bunte Blätter / dämpfen meine Schritte, / doch das Singen / in...

Hatte anno-dazumal der Bauer / nichts im Bauch als nur die blinde Wut, / stürmte er voll Wagemut die Mauer / einer Burg; bereits nach kurzer Dauer / plantschte er vergnügt in blauem Blut. / Heute nennen sie sich Agronomen. / Mit Diplom sind sie...

Sechstausendtrillionen Tonnen / schwer ist diese Welt / und täglich trägt sie mehr / und auf ihr halten / unsere Hände sich / nicht fest / halten einander leicht / So lege ich / auch mein Gewicht / nicht auf dir ab und / wie die Welt ins All...

Besuch im Zoo / mit kleinen Fehlern / Der Löwe gähnt. Das Löwenmaul / ist größer als der Kopf von Paul. / Der Tiger tigert durchs Gehege. / Ein Freigang-Typ bringt eine Säge. / Der Bär erwischt mich mit der Pranke / am Kopf. Schon...

Meister Nebel sprach zu seinen Schwaden: / Habe euch zu einem Spiel geladen, / fallt auf Bäume, Dächer und Gefilde, / zaubert Nebel für die Dichter-Gilde. / Lasst die Spinnen ihre Netze weben, / eure Geister über Flüssen schweben, / magisch...

Menschen hier und Menschen da, / Menschen überall zu nah, / eigentlich macht's keinen Sinn, / dass ich selber einer bin. / Aber mancher kennt das ja: / Wer sich je im Spiegel sah, / findet dennoch immerhin / irgendeinen Kern darin. / Und...

Überm dunklen Stiefelsee / sitzen Freunde beieinander, / zechen laut, sind guter Dinge. / An die Balustrade haben / sie den Marmortisch gerückt, / schmücken ihn mit ihren Füßen. / Und im Windlicht sterben zischend, / die das Licht zu sehr...

Seitdem ich weiß / dass es eine Elfe ist / juckt es mich nicht mehr / die Zerbrechlichkeit / ihrer Flügel und Glieder / lässt mich staunen / reiche ich ihr / ein Schüsselchen Nektar / nippt sie / mit märchenhafter Eleganz /...

Aber wehe, wehe, wehe / Wenn ich auf das Ende sehe* / Es folgen Wehe auf Wehe / Und so gehe / Unter / Drauf / Und drunter / Liegen Felder, Erde / Die da trug die verkehrte / Die sich nannte "Große Stadt" / Der weiße König setzt sie...

advent advent / die hütte brennt / längst lichterloh / das ist halt so / wenn vir'n grassier'n / [aus fledertier'n / die nichts von spür'n] / in uns als wirt / der klug kaum wird / [ganz allgemein / sollt'...

Max und Moritz, die bedachten, was für / ´n neuen Streich sie machten, nahmen - nur so zum Plaisir - Baurat Timpe ins Visier, der, das war den zwei / ´n bekannt, Gartenzwerge super fand. So ein Zwerg mit Zipfelmütze ist ja zu recht wenig...

Ich sehe dich, begreife nicht, deine Augen sind aufgerissen, sie zeigen Unverständnis. Ich starre auf das Loch in deiner Brust. Soldaten überall, ich schreie, niemand hört mich. / ©Sigrun Al-Badri / 18.11.2021

Wilde Vögel über mir: So eine Freiheit! Allein auf weiter Flur bin ich ein Umweg im Endlichen. Und du kommst wie plötzlich auf mich zu, sagst Bonjour bist der heitere Himmel und ganz leicht ist wieder ein Ganzes aus Eins und Eins Wir.

Manche Träume sind wie Steine und beschweren meine Brust, sind kalter Spiegel meines Alltags, von Trauerigkeit und Frust. Wenn der Morgen dann mit grauen Nebeln durch das Fenster schaut, Hätt’ ich ihm von Fornherein nicht Schöneres mehr...