Alle 1.589 Texte von niemand

worte suchen in mir kehren nach außen mich den anderen preis zu geben

nun blüht der flieder wieder / violett / blüht auch im schlanken mieder / doch ich wett / dass beide sehr schnell welken / so ist der zeiten pflicht / der flieder / kommt bald wieder / die schönheit leider nicht /

Das Fachwerkhaus trotzt / lang schon Zeiten und Sturm, / die Fenster halb blind - / am Gebälk nagt der Wurm. / Im Vorgarten sind / Blatt und Blume verdorrt, / doch wer dran vorbei geht, / äugt furchtsam den Ort. / Denn hinter den...

Grad tat die Funzel als ob sie schliefe - / nun sucht sie uns wieder heim. / Die Falten der Alten gewinnen an Tiefe, / in jeder Runzel der Endlichkeit Keim. / Es drücken die Rücken / in Richtung Erde - / komm, Himmel, werde doch nass! /...

nicht jede Erinnerung ist willkommen manche drängt sich einfach nur auf fällt ins Gespräch schwimmt plötzlich im Kaffee springt aus Gerüchen spukt aus Ecken grinst aus fremden Mundwinkeln dringt ins Trommelfell und schlägt aufs Gemüt ein...

Feg den Flitter von der Stirn diesen Firn aus Menschheits Tagen deine Stirn ist viel zu rein um solch Schein auf sich zu tragen Lass ihn fallen diesen Tand er versperrt den klaren Blick auf die Tiefe den Verstand - hol das Echte dir zurück Mach...

Poetanus Tastum sichtum, frageranit: Was verdichtum - Sonettatim, Sestinatum? Nono! Dichtum altus Datum! Epigrammus, Tankum, Ghasal solchum Dichtum längst vermasal. Poetanus heutim Datam leteranit Poematam, lyrum larum Herzibummsi - nixus sagum:...

Ich lass ihn ziehen, lass ihn ziehen, sprach Annette. Schon heut im Bette, dacht ich: "Tu das unbedingt!" Ich lass ihn ziehen, sprach Anette und ich wette, bald ist er raus, auch wenns im Haus so manchem stinkt. Er wäre gerne,...

ein Kreuz fürs Wasser eins für die Luft Vergnügen voller Leiden schafft die Kreuzfahrt

wie er da stand / den Bogen in der Hand / mit entrückter Miene / in dieser Stunde / blauen / sein Gleiten / über Darmsaiten / der Violine / muss man erst / verdauen /

worte lagen auf zungen sprangen von lippen zogen durch ohren verschwanden in köpfen dreimal so viel als nötig nahm jeder in den mund um nichts zu sagen

Elf Elfchen warten vor den Foren Solln wir uns drauf einlassen? Rhein damit!

zu dem quadratmeter / grün umrandeter erde / fehlt mir jede verbindung / mehr als den namen / auf einer marmortafel / kann ich hier nicht / finden / jedoch will / ich / schließe die augen / und steige / stufe um stufe / hoch / in...

uns beide trennten weder Mond noch Jahr uns trennte nur die andre Art zu leben du nahmst und gern war ich bereit zu geben solange bis nichts mehr zu nehmen war du gingst der Tag verlor an Ton und Licht wie leise doch so manche Welt zerbricht

ich möcht dir gern die maske klaun dich ungeschminkt mal lachen schaun das möcht ich unbedingt du scheinst so fern so zugeschmiert ich hätt es gern so gern probiert mit mir lacht es sich garnicht schlecht vielleicht wär auch...

vom höchsten haus /   hoch zum himmel blickend fand ich nichts heimeliges im bleiwolkigen rotbesonnten tagesuntergang war es nur der wind oder pfiff ein erzürnter weltengeist auf diese erde

Da spinnen, da spinnen, da spinnen / die Weiber / Solch Wünsche, / dass ihre verfalteten Leiber / erneut sich in Jugend & Frische verwandeln, / doch Mutter Natur bleibt hier stur: / Kein Verhandeln! / Ich bitte euch innig, seid weise...

Es ist schon dreist was sich der Herbst erlaubt - erst reißt er Bäumen jedes Blatt vom Haupt und stehn sie kahl, genießt er deren Schmach und spottet: „Alles sprießt und wächst bald nach!“

In des Tages blauen Stunde / geht ein Fenster auf und licht / naht ein Wesen, aus des Munde / eine Wortkaskade bricht : / Worteschnüre, Wortepärchen, / ausgesucht und wunderschön, / fügen sich zum Abendmärchen, / nie gehört und kaum...

Kommt es aus der Nähmaschine, / was da klopft, so rhythmisch, schlicht, / oder fährt wer auf der Schiene: / Regelkunst im Reim-Gedicht? / Ratatata, ratatata, ratatata! Wie das kracht! / Karlchens super stolze Miene / spricht: Ich habe das...

Und gäb es die Musik nicht dränge / nur Alltags Einton mir ins Ohr / in monotoner Endloslänge / die alle Töne der Gesänge / und bunter Melodien verlor / Der Alltagseinton ist ein grauer / jagt mir oft Schauer durchs Gemüt / Der...

Hab dich nicht so, schieb! Die Bürde hierbei ist dein Bedenken. Ich muss auf den Stachel, vor deinem Verrenken. Was hab ich, Latex, dir getan, dass dir so traurig zumut? Lass dich nicht hängen, greiser Mann - machs halt im Finstern … und gut!...

. Hach, da sitzte vor der Kiste ganz gespannt - jawoll, das biste! auf den Tatort mit vier Leichen [einer armen und drei reichen] die durch sieben Schuß verendet und die Spurensuche wendet alle möglichen Beweise, schlägt ins...

Zuerst begann sein Dasein / ziemlich heiß - / wer weiß, mit wem er sich / da maß, in Graden. / Jetzt denkt er wohl, / dass es nicht schaden kann, / wenn er mehr Kühle / in die Tage webt. / Ich hoff, es schwebt ihm / nicht das große...

sie gehen mit Härte im Blick und klagen über Betonwände sie vermissen Freundlichkeit und öffnen die Münder kaum zum Gruß ihre Ellbogen fordern Rücksicht ihre Fahrzeuge besetzen Straßen die Luft ist stickig die Stadt unlebbar - wer ist...

Mir gehts nicht gut, doch in der stillen Kammer / den Jammer zu begraben läuft mir quer, / ich bin ja schließlich Mensch und somit WER! / Du, Welt, sollst offne Ohren für mich haben, / und klage nicht, ich red Dir diese wund - / und wage...

Wo sind nur deine Jahre hin, Erasmus – die Ära deiner urigen Potenz, wo sind sie hin, dein Herbst, dein Sommer, Lenz, in welchen du, ein stadtbekannter Stenz, mit Männerstolz und Riesenenthusiasmus, die Weiblein vor dir schiebend,...

Zwischen zwei Plattenbauten tönt es - ein Name entflieht einem Mund, der ihn ruft, gelangt in ein Ohr, dringt ein, verwöhnt es mit seinem Klang. Etwas Zauber getöntes schwängert gewöhnliche Alltagsluft. Das Auge sucht nun ein Märchenwesen,...

Da war doch einmal irgendwo, / ich meinte, irgendwas. / Das machte irgendwen nicht froh / und irgendwem kein Spaß. / Denn es erfüllte irgendwie / nicht die Erwartung, weil / es kam ja nur irgendwoher, / als irgendwelches Teil. /...

Morgens Fango, mittags Mango / im Salat. Das ist doch öd, / denkt Karlheinz. Sie sind nicht seins, / das Bad im Schlamm und die Diät. / Bier und Bratwurst wär'n ihm lieber, / doch die Imbissbude streikt. / Ringsrum nur...

Im Kelch der Tulpen / glänzt Tau / grau war der Morgen / nun bricht / Licht aus den Wolken / Die Sonne / dringt durch die Zweige / der Erlen / nippt an den Perlen / und schwindet / Weil sich nichts besseres findet / wird heut der...

zum lieschen müller sprach einst lässig ein frosch: du denkst nur noch prinz - essig ists jedoch mit dem märchenwunsch verwöhnte kröte keinen flunsch zieh - nichtmal einen zuckersüßen ich lass mich prinzipiell...

. Der Proktologe hat zu tun - er nähert sich dem after noon schaut tief und tastet, findet nix, inzwischen ist es after six. "Mein Gott";, spricht er, "die Zeit vergeht - wir machen noch bis after eight". .

Sie schaun zum Herbst und fragen: Kerbst du das Gemüt - ist nun dein Nass der einzge Spaß, der uns noch blüht? Die Landschaft fahl, die Bäume kahl, die Bäche voll, der Hintern träg, die Laune schräg - welch Sang in Moll! Doch einer ist...

Finger hasten über Tasten in des Musikers Domäne doch der alte Klapperkasten fletscht die leicht vergilbten Zähne Das ist kaum noch zu beschreiben wie der Spieler ihn heut trimmt - er verweigert sich dem Treiben und bleibt absolut verstimmt

"Froh zu sein bedarf es wenig" - zu Silvester ist der König wer ein Grund-Bewusstsein hat für das Klima und anstatt schnöder Böller und Raketen, zu der Jahres-Stunde, späten, sich an Bohnen, Erbsen laben kann, um reinen Geist zu...

Bin gegen solch Zauber immun - man Nüsse nicht immer so tun, als ob Mandarinen, mit all seinen Sinnen, voll aufgeht, ohn Rast, ohne Ruhn. Die meisten, die lassen sich [wetten?] bedenkenlos schnell Lichterketten. Ich mach mich von Tannen seh ich...

Ihr beide seid ja recht konträr. Er unterwirft sich der Kontrolle, lebt maßgeschneidert, wahrt die Form, du haderst gern mit jeder Norm - fällst aus dem Rahmen, aus der Rolle. Er ist nicht du, du bist nicht er. Bei ihm ist Können meist im...

Einst hielt eine Vase der Blumen viel / sie strahlten so frisch und so munter - / es ging kaum noch kunterbunter / Als dann ein erstes Köpfchen fiel / vom Stiel / wars ein Spiel nur der Zeit / es gab noch so viele / sie waren bereit /...

So schürt man die Angst, zum Zweck, dass du bangst - / so formt man die Massen zu Luschen. / Die Hacken zusammen! In Obrichkeits Namen, / erzieht man den Menschen zum Kuschen. / Es hagelt Parolen, die frech, unverstohlen, / sich bohren...

Ein Wandrer sieht im Walde Tannen, mit tausend Zapfen, dicht an dicht. Im Net verzapfen frohe Mannen grad tausendfach ein Reim-Gedicht. Auf weiter Flur ergießt sich Regen, der Wandrer spannt hierfür den Schirm. Die vor dem Bildschirm sitzen,...

tage wie geister mit nebelfratzen trommeln und kratzen auf fensterscheiben treiben ihr grau mir ins gemüt haftend wie kleister tage wie geister

Els-Röschen wohnt hinter dem Dorn ner rosigen Hecke. Verlorn scheint sie für die Männer [sie ist nicht der Renner] da drängt doch ein hitziger Sporn in Röschens verschlaffnes Gemach, küsst dort das Mimöschen recht wach. Und als er beendet...

Herr Ede K. klagte in Bloh: Die Penny-Jagd macht nicht mehr froh. So sehr ich auch eil zum Schnäppchen, das Teil erwischt alldieweil Lidl-Joe.

"Im Herzen Blei, im Herzen Blei, wie konnte das geschehen" [erklang ein Schrei] "und nebenbei noch drei gebrochne Zehen?" Wars Seins-Verdruss? Fiel fremd ein Schuss, der einem Dichterherzen sein Pochen stahl? Welch böser Fall...

Schleicht die Pussy ums Krokussi, / ums Narzissum und Tulip, / denkt die Amsel „Pussy mussi“ / und ruft angewidert: / Tschipp! / Hebt die Pussy dann ihr Beinchen, / um als Schweinchen zu agieren, / ruft die Amsel [so ein Feinchen!] /...

so sitze ich ich armer Wurm auf selbstgebautem Zweifelturm der langsam alles überragt und weil der Zweifel an mir nagt halt ich ein Fortgehn für gewagt

Zwei Dichter starren auf den Teppich - der eine spricht: Seit Tagen schlepp ich den Wunsch mit mir und schaff mitnichten den ollen Läufer zu verdichten. Der Teppich hat zigtausend Knoten, der Hund tritt drauf mit seinen Pfoten, die Katze wetzt...

Ein, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben sagen: Furchtbar schlecht geschrieben! Draufhin meinen acht, neun, zehn: Nein, das kann man so nicht sehn! Elf und zwölf, vielleicht auch dreizehn, sprechen: Das kann keinen reizen! Vierzehn,...

Seit dem Tag / als der Kopf / mein Herz unter sich begrub / spüre ich es nur zaghaft / schlägt es / gegen ein hartes Brett / kommt es nicht an / manchen Tagen / wünsche ich / mein Herz wäre / ein Holzwurm /