Die Favoriten von ViktorVanHynthersin

Bist du nicht selbst schon Wurm gewesen, komplett beduselt hinterm Tresen? Gelockt von blonden Schlangenweibern mit ihren rosa Schamlosleibern und hofftest auf des Morgens Kühle nach all dem Dunst, der Abendschwüle? Drum achte stets das...

Sämtliches, was sich im Umkreis befand, steht plötzlich abseits am äußersten Rand, ganz so, als wäre die Welt explodiert, selbst meine Frau wirkt extrem distanziert. Tische und Teller, sogar das Besteck samt allen Gläsern sind meilenweit...

Ich habe einen interessanten Job in Marbach wo ich so allerhand in einer Bar mach da sehe ich oft ganz wilde Hessen-Fraun den Kerlen was auf ihre Fressen haun Wo sie den Schlagring an der Lahn zücken da laufen alle Knilche rum mit Zahnlücken...

Euch, ihr unbezwingbaren Kämpfer unter den Pflanzen, wird selten ein Dichterwort zuteil. Doch selbstbewusst mehret ihr euch in verschwenderischer Fülle zwischen meinen Rosen und nehmt den Schönen die Luft zum Leben. So muss ich mich...

ZWILLINGE Der wilde Willi ist geladen. Man hat ihn nämlich vorgeladen. Er isst noch schnell ein Landgericht, schon steht er vor dem Landgericht. Ob Willi es als Vater schafft, zu leugnen seine Vaterschaft? Die Mutter schwört im Zeugenstand,...

Massenmorde, Umweltschäden, negativer Zinsertrag, Tod der Tante-Emma-Läden, ich genieße jeden Tag. Wirbelstürme, Klimakrise, Facebook, zwitscherndes Gequak, ›Geiz ist geil!‹ als Kaufdevise, ich genieße jeden Tag. Dürre,...

Es wird kühl. Der Tag schmiegt sich ins Tal, lässt die Hitze gehen und rollt sich in die Dämmerung hinein. Nur die Gedanken wandern noch wortlos umher, folgen eine Weile den Nachtstimmen, suchen sich endlich ein stilles Quartier jenseits der...

absteige am abend kommst du oft zu mir als wäre ich dein haus packst deinen scheißtag auf den tisch und ziehst dein lächeln aus machst mir ein fettes sorgenkind danach schläfst du gleich ein und reitest unbeschwert den wind lässt mich dein...

Noch nie lagen Träume so fest an der Leine, noch nie war mein Leben so eingeschränkt. Was war ich sonst stolz auf laufende Beine, und hab dich beim Strandlauf oft abgehängt. Nun sind es acht Wochen voll Achtsamkeit jetzt lockert man langsam...

Sie löffelt und löffelt und löffelt, doch der Teller wird nicht leer und die Suppe schmeckt mit jedem Mal schaler. Doch sie sitzt da und löffelt und löffelt und löffelt tapfer weiter, denn wenn sie den Teller nicht leert, wird es morgen...

Angerichtet vor dem Spiegel reih sich in das Utensil Pinsel und Kosmetiktiegel, Reinheit, Schönheit sei das Ziel. Lappen, schenk uns feuchte Frische, Trocknes werde eingeweicht, schruppe, schrappe, wasche, wische, alles, was der Arm erreicht....

Du strahlst jetzt wieder im reinen Weiß vierzehn Tage lang, auf die ich das ganze Jahr warte. Alle Gifte moderner Welt können mir deinen Symbolwert nicht zerstören. Meine Blicke trinken deinen sanften Schimmer, der sich wie ein Schutzfilm um...

Wenn dich die Zeit mit ihren Sorgen plagt, und viele Dinge unerträglich sind, wenn ein Termin den andren hetzt und jagt, setz dich zu mir und halte ein, mein Kind. Ich werde dir mit meinem Blätterdach ein wenig Schatten spenden, ohne Preis....

neulich sagtest du mir dass es nicht passend sei diese krisengeballte zeit in lyrik zu verpacken lyrik so sagtest du sei etwas für liebespaare nicht für das massensterben der angst in den augen und ich frage mich was du von uns dichtern weißt...

In grell beleuchteten Schaufenstern die neueste Mailänder Mode: Kreativ, chic, gefällig. Huldigung an den Augenblick. Auf der großen Piazza blank gewienerte Oldtimer: Technik, mit kleinen Zugeständnissen ans Gemüt, ruft...

wie ich so sitze werd ich zur düne der himmel rieselt mir aus dem hals in die riefen des weißen gebeins sägt silbergras einen trockenen ton strohblumen fallen mir aus den augen ihre sterne zerkratzen die haut das haupt zerbricht an der spreu...

In einem aus verständlichen Gründen der Diskretion an dieser Stelle nicht näher bezeichnetem Staate kommt es ganz plötzlich zu Aufruhr und Revolution durch nächtens angeschlagene Plakate erfährt der Bürger wo...

Der Löwe, der schon lange regiert hatte, wollte nicht wie sein Vorgänger eines gewaltsamen Todes sterben. Er glaubte, dass diese Gefahr umso größer sei, je mehr Unzufriedenheit in seinem Reiche herrschte. Um dies...

Ich bin hin- und hergerissen beim Anblick von Kreuzen als Symbol des Opfertodes Jesu Christi. In Kirchen, von großen Künstlern dargestellt, beeindrucken sie mich. Aber ich darf nicht daran denken, was im Namen des Kreuzes geschehen...

Tönerne Scherben blutige Erde vor den Mauern die Schuld vergraben Zweitausend Winter Hass und Tränen doch noch immer keine Vergebung Damals wie heute grenzen wir aus ewige Ruhe findet hier niemand

Gelesen von Steyk hier: https: / / youtu.be / YiE028vBWrg Meine Wünsche Gebt mir Freude, wenn ich gehe mit auf meinen letzten Weg denn in dieser fühl ich Leben, sie ist für mich fester Steg. Spielt für mich die alten Lieder, tanzt, weil ich...

Die Mittagshitze flimmert. Zikaden zirpen unermüdlich. Der geschäftige Lärm Athens schallt gedämpft durch dichte Zypressen. Leise plätschert der Brunnen. Dem alten Epikur auf seiner Kline* fallen die Wimpern zu. Er träumt von...

1. Wer überprüft, was er überlesen hat, erfährt viel von sich selbst. 2. Nachlesen macht nachdenklich. 3. Die Zahl der (Vor)leser entspricht der Zahl der Interpreten. 4. Man liest viel hinein, wenn das Herz steuert. 5. Es wird...

1. Gutes Zuhören kann die Außensicht auf Menschen um tiefe Einblicke bereichern. 2. Blinde lernen, mit den Ohren zu sehen, Taube, mit den Augen zu hören. 3. Feindliche Blicke erkennen Schwächen, doch nur Blicke der Liebe können sie...

Heute möchte ich von einer Schule erzählen, die in den 50er Jahren eine größere Bedeutung hatte als heute: die Tanzschule. In meiner Heimatstadt gab es zwei und die zukünftigen Schüler wurden umworben. Mit solcher...

In meinen Schulgeschichten habe ich auch düstere Seiten von Schule in den 50er Jahren beleuchtet. Diesmal kann ich Erfreulicheres zu berichten, jedoch nicht nur. Das Unerfreuliche ist jedoch nicht der Schule zuzuschreiben, die ich erlebte. Als...

manchmal lädt mich die poesie auf ein wort ein* handgefertigt sagt sie die buchstaben vom gourmetgeschäft gegenüber wir trinken ein versmaß aus kristallgläsern und prosten uns zu ein wort ist genug sagt sie es trägt das gewicht des lebens...

Das Positive am älter werden ist, die Angst vor neuen Erkenntnissen schwindet. Das Negative daran, kaum eine dieser Erkenntnisse ist positiv. Wo der Optimist grade mal nasse Füße bekommt, steht dem Pessimisten das Wasser bis zum...

1. Jeder kann einen fahren lassen. Einen abfahren lassen will gekonnt sein. 2. Einige fahren Widerstände um, andere umfahren sie. 3. Wenn Politiker aus der Haut fahren, entfahren ihnen Worte. 4. Fahrige fahren auf alles ab. 5. Die unbequemsten...

Fortschritt, sagt man, ist ein Segen, wohl auch des Computers wegen. Doch der hat so seine Tücken und mitunter Bildungslücken. Schlampig ist die Spracherkennung, fehlerhaft die Silbentrennung – das belegen schon die doofen...

Alberto Manguel: Eine Geschichte des Lesens. Fischer Tb. EUR 14.99 zuerst in Englisch „History of reading“ 1997 erschienen Ein Begleiter für lange Zeit Um es gleich vorwegzunehmen: „Eine Geschichte des Lesens“ von Alberto Manguel zieht...

1. Wer gut hinhört, übersieht wenig. 2. Es ist leichter, auf andere zu hören als auf sein Gewissen. 3. Kluge überlegen genau, wann sie aufhören sollen zuzuhören. 4. Mit Weghören allein bremst du keinen Schwätzer. Du musst weggehen. 5....

An dem Platze herrscht Gedränge durcheinander scheinen Ort und Zeit im Gewirr der Menschenmenge macht sich sogenannter Frohsinn breit . Cowboys schießen in die Decke ein Neandertaler raucht Zigarre zwei Piraten fummeln in der Ecke und ein...

ist das unbeschwerte Lachen der Jugend, die erste große Liebe, die alles in Sonnenlicht tauchte, die erste Lektüre, die man auch physisch verspürte als wildes Herzschlagen, als Gänsehaut, das jugendliche Feuer, das glaubte, die Welt von Grund...

Er ist eine graue Maus, die sich fast unsichtbar machen kann, beobachtet gerne, aber lässt sich ungern beobachten. Von der Politik hält er sich fern, man müsste sich irgendwann bekennen. So sucht er eine stille Nische und verhält sich leise....

diesseits gewaltiger Stein aufgeschichtete Quader unbezwingbar reckt sich das Rote Fort . gegenüber eine Grabstätte die für Mumtaz Mahal von strahlendweißer filigraner Schönheit . dazwischen der graue Fluss träge verschlammt tot kein...

Ich hörte sie wispern die steht nie wieder auf. Ich hörte sie raunen die bleibt für immer liegen. Da erschien mir in dieser tiefschwarzen Nacht eine lichte Gestalt durchdrungen von Glanz und Zuversicht. Ich hob meine Flügel...

wenn ich einst gehe versprich mir dass ich nicht in einem licht erscheine dessen glanz ich nie verbreitet habe sag die wahrheit über mich doch sei gnädig und sparsam mit worten halt fern von mir jene die mir im leben nie nahe waren jene...

Ein Fuchs verschleppte aus einem Gänsestall noch schnell ein paar kleine Gänschen, bevor ihn der Bauer erschlagen konnte, den das ängstliche Geschnatter der Gänseeltern geweckt hatte. Meister Reineke sperrte die Gänschen...

Ich denke mir uns eine Nacht Wir wollen uns ein ganz klein wenig lieben Wir fangen abends an um acht Und hören auf früh gegen sieben Die Sonne wird bald untergehn Mir ist als würde unter uns die Erde beben Und irgendwas wird dann...

. Und nun denke ich dich größer, weiter als die Meere, denke all das Schwere fort, mir die Barrieren fort zwischen hier und dort. Meine Blicke wandern hinterm Horizont ins Leere, denn die Augen suchen dort, suchen hier und dort nach...

Mit deinem eleganten Schwung begleitest du mich fast ein Leben lang, treuer Kleiderbügel. Wie viele modische Torheiten hast du geduldig (er)getragen: In den Fünfzigern war es ein Hawaiihemd, harmloses Symbol eines kraftlosen Protests,...

Im dunklen Walde äste friedlich ein Elch mit einem gewaltigen Geweih. Eines Tages wurde er von einigen Trollen umringt, von denen ihn einer unter einer Tarnkappe antrollte, ob nicht bald sein Hals unter dem Gewicht seines Geweihs brechen...

Auf einem Schriftstellerkongress trafen sich die Sage, das Märchen und die Fabel in einer Kleingruppe, um ihre Überlebenschancen in der Postmoderne zu diskutieren. „Ich sehe für meine Zukunft schwarz“, begann die Sage. „Solange die...

. . Ach, liebe Leute, sagt es mir - ob ich vielleicht gar klaue? Tint ich ein Wörtchen aufs Papier gibt's gleich verbale Haue. . Pflanz ich den "Baum" in mein Gedicht, liegt der Verdacht parat: "Schon oft benutzt, so geht...

. Als es sich ausbreitet mit dem Flächenbrand unter der Haut, ahnen wir uns und das Feuer im Staunen, das alle Worte versengt. Ich verstumme an dir und atme mich aus und atme uns ein. .

Die Dunkelheit, sie nagt am Tag und frisst das letzte Licht. Obwohl ich Schummerstündchen mag, fehlt mir jetzt dein Gesicht.

I. Prolog im Bierzelt Manchmal sitze ich im Bierzelt, denke nach über die Tierwelt. Wunderbare Welt der Tiere!, denke ich im Zelt beim Biere. Und als schönstes Tier der Welt kommt mir vor beim Bier im Zelt (die holde Philomele bannt er auf...

Heinrich Wittchen, wohnhaft Gießen, wandelte auf Witwers-Füßen. Seit die Gattin ihm verschieden, hat er den Kontakt gemieden zu der holden Weiblichkeit. Doch allmählig wurd es Zeit, sich an jene neu zu binden - Wer da suchet, soll auch...

Ich bin der Geier, der sich vom Neid nährt und lebe im Überfluss, um den man mich beneiden könnte. Ich kann kaum noch fliegen, weil ich vollgefressen bin und meine Flüge kurz sind. An den Felsen um mich herum sind unzählig viele Neider...