Die Favoriten von HerrSonnenschein

ANHÖREN I. Wäre ich der Ritter Don Quijote, so wäre ich ein glücklicher Mann, hätte noch einen Funken Hoffnung wiederzufinden mein Seelenheil. So bleibt mir nur, Euch zu erzählen die traurige Geschichte meines...

Der Tag ist hell, die Luft ist lau, und Sonne gibt’s zuhauf. Der Himmel leuchtet strahlend blau. Ich mach das Fenster auf. Frau Zimmermann von nebenan hat Wäsche aufgehängt. Ihr Ehe-, Buh- und Hintermann blickt eher angestrengt....

Bevor du jemandem heimleuchtest, prüfe zuerst dessen Licht unter dem Scheffel.

Wenn die Menschen alle ihr wahres Gesicht zeigen würden, müssten sehr viele die Hosen runterlassen.

Der Begriff „Aphorismus“ hat ausgedient. Die Produktionsverhältnisse der Spaßgesellschaft legen zwingend nahe, stattdessen „Wundertüten“ zu fabrizieren. © Ekkehart Mittelberg, August 2012

Wer einen Strich unter eine Sache ziehen will, muss damit rechnen, dass der andere aufzurechnen beginnt.

Geschickt war er und sehr fidel. Im Dunkel jener Nacht fand Fritze geschmeidig diese enge Ritze und Zugang bei Elvira Scheel. Er glitt hinein, und parallel rotierte seine Zungenspitze. Er brauchte keine Lageskizze. Die Scheel war wirklich ein...

Ich will, dass wir in allen Lebenslagen voll Hoffnung sind, beseelt vom Glück und heiter, entspannt, und Tag für Tag ein Stück befreiter von alten Lasten, die noch an uns nagen. Die Zweisamkeit soll alles überragen. Ich will...

Da will niemand darüber sprechen, schreiben, sinnieren. Weil kalt, steril und antiseptisch. Verwaiste Räume. Klinisch kalt, polierte Armaturen, Spiegel und Kacheln. Der Schein trügt Erbrochenes und Unverdautes auf kaltem Email und...

Ich habe vergessen, wie der Morgen vor 4,5,6 Tagen war... auch an die Nächte hab ich keinen blassen Schimmer mehr. Wie erschreckend die Vorstellung, wieviele Tage, Monate, Jahre so unbedeutend ins Land ziehen und ich auf mein Ende zu. Als...

Flüsterst mir Wärme ins dichte Wirr meiner Haare deinen Mund fest an meiner Wange spüre wie Worte die Nacht zu einem Bündel schnüren wie fernes Schwarz jeden Raum verbannt und jede Hand möchte nur fallen - dein...

Liebster. der letzte Glockenschlag - Nun wissen wir um den Klang. So oft, so lange, lagen wir und lauschten, versuchten, die Melodie zu greifen, bevor sie unnahbar süß in unsere Herzkammern tropfte. Wir rauchten, wir verloren den Atem...

unter diesen prachtvollen platanen am rheinufer streichelt deine hand meine hand dein blick meine brust staunst du herz an herz nah mit dir fühle ich magischen zauber mein handy summt noch bevor ich die nachricht lesen kann mama nicht...

Wenn sie schläft liegt ihre Hand drei Träume tief ruht ihre Wange stiller denn je in den Armen jener die am Feuer singt sattgeküßter Mund tropft entatmet zu Boden und tiefer umfliegt Licht den Turm rastlos wie eine Motte

Weit entfernt vom Dorf, nur durch einen schmalen, vergessenen Pfad erreichbar, hinter den dichten Weiden, die diesen Ort wie ein Schutzwall verbergen und schützen, erscheint, wenn man einen Blick durch das schier undurchdringliche...

Mancher ließ die Kirche nicht im Dorf, weil er über den eigenen Kirchturm nicht hinausschauen konnte.

Die See ist rau und voller Wellen, auf denen Leichtmatrosen rudern. Das Schiff hat lauter dicke Dellen, weil Kapitän und Mannschaft schludern. Die Richtung wechselt wie der Reim. Man fährt im Kreis nicht weit nach vorn. Geplänkel...

I. Depressives Neonlicht fährt Geisterbahn auf dem Treppengeländer. Giftgrün gesprühte Graffiti ersetzen hier den Wald, Raumspray heuchelt Natur. II. Die Augen aufgerissen, mit bebenden Flanken aus Nüstern blutend, das...

Silbenfische und Buchstabenheringe folgen der Fabulierströmung durch die Ozeane der Alphabete. dem Poesieplankton hinterher. Vereinzelt kreuzen Musen- und Fehlerfische ihre Bahn gefolgt von Versdelphinen und Strophentümmlern. Eine...

Ohne Ton verhallt mein Rufen ungehört - mir ist es Schrei ein Flüstern fortgetragen was wichtig war ist gesagt Schweigen klingt in der Welt und alles ist erfüllt davon ein Stern verglüht im All ungesehen kommt Neues in die...

Paula S. erwacht. Es ist ein sonnendurchfluteter Morgen. Ihre Augen spähen aus dem Fenster und suchen die Sackgasse vorne rechts, in der Robert K. gestern vor zwei Wochen die bis dato gemeinsame Liebe abstellte. Paula S. schlägt die...

Vor meinen Augen wirbelt Schnee, die freie Sicht verweht. Der Blick ruht starr auf dunklen Punkten, mein Kopf geht ohne mich davon. Ich werfe Netze aus, suche Erkenntnis und blättere in leeren Seiten. Sie halten mir den Spiegel vor und...

Zehn laute Welten zerren mir an jeder Faser meines Hirns und nordnordwest südinnenwärts zerreißt mein Außen unbemerkt dreisiebenhundert pralle Lippen lachen würzig in mein Ohr wehküssen mir die dünne Haut bis...

Wenn es Lyrer einmal packt und die Leidenschaft ihn zwackt, gibt er Raum der Inversion, spricht der braven Regel Hohn. „Dich sah ich“ (1); und milde Freude floss per Inversion auf mich, weiß wohl, mancher ärgert sich, dass ich...

Erst schäl ich meinen Vogel aus der Tüte und zieh ihm das Gekröse aus der Senke, wozu ich leicht die Schenkel schon verrenke: Mein Huhn, es suppt aus unterster Kajüte. Und da noch steinern, steif die Flügel stehen, als...

Um Mitternacht werden Erwachsene zu Kindern. Inmitten von grauen Betongemälden, die Schätze verborgen halten. Gebogene Brücken sichern den Weg über wilden Straßen. Orange Äpfel träumen nachts in dieser fremden...

Holger und ich haben Knatsch, mal wieder. Wir liegen im Bett er guckt schräg an die Decke grummelt und sagt keinen Ton. Immer dasselbe. Ich rufe Martha an. Du sag ich es ist wieder so weit. Beziehungsalarm. Holger guckt schief, grummelt und...

In der Ölpfütze spukt letzten Regenbogens abgestreifte Haut.

1 Wer braucht Flügel, wenn ihn schwingender Rhythmus durchpulst. 2 Gute Rhythmen tragen mehr zur Völkerverständigung bei als perfekte diplomatische Reden. 3 Metrum, die strenge Gouvernante, zügelt das Temperament - den Rhythmus. 4 Metrum und...

Als du sagtest du bekommst kalte Füsse Stand ich auf um dir eine Wärmflasche zu holen Als ich zurückkam warst du schon fort

Das Blau des Himmels knallt, die Nacht ist sternenklar im Winter in Gestalt von Jan- und Februar. Der Frost kommt mit Gewalt, bringt jedem Wesen nah: Es wirkt besonders kalt, wenn’s vorher wärmer war, was manchmal auch schon galt für...

Von Bedeutung schwer benommen, voll von Karriereträumen, steigt er zu den Lorbeerbäumen, alle harren auf sein Kommen. Seine geisterhaften Augen, rätselhaft wie die der Sphinx, sehen Narren rechts und links, die an seinen Blicken...

Blöde Phrasen. Blasen, öde, nichtig: Renner. Kenner (wichtig) sollen nämlich sehnlich grollen. Ähnlich dämlich!

Oben ist das Paradies Ein paar Radieschen gibt es unten

Er würde gern was hinterlassen, wenn er aus diesem Dasein tritt. Etwas, das ihn mal überdauert. Er hinterlässt, woran er litt.

Nach einigem Augenkontakt und ganz viel Lächeln, wie zufällig vor der Tür der Zappelbude, beim Rauchen: Sie: "Was guckstu. Bin isch Auto, oder was?!" Er: "Von Wort zu Wort verliebe ich mich mehr in die Syntax und...

Leise legt sich deine kleine Hand in meine und plötzlich zerreißt das schwarze Band. Den Mut male ich mir mit Fingerfarben in die Augen und aus Papier falte ich uns einen großen Sturmmantel. Merkst du, wie einfach man nun atmen...

Das Jahr verliert sich. Die letzten Tage trudeln ein. Der Abreißblock sieht dürftig aus. Die Tanne wirft mit Nadeln. Ein Böller bellt die andren wach. Die Haushaltskasse leer gefegt. Was wird nur mit dem Bratenrest? Ich hasse...

Endlich einmal zwischen den Jahren verlangsamt die reißende Zeit ihr Tempo. Du kommst zu dir, sitzt einen Moment am Ufer und starrst auf den Mahlstrom der Zeit, der alles mit sich fortreißt. Hochfliegende Pläne sind längst...

Erloschne Häuser husten grauen Rauch in das entsternte Neumondfirmament. Ich habe mir die Sinne abgetrennt, betäubt vom süßen Tabakblumenhauch. Phantomschmerz pocht. Das Herz ist mir zerschunden. Betrübnis drängt...

Es ist als atmete ich Wasser und Zungen führen übers Haar, so warm, zu dicht, erstickend nah, als würden mir die Stunden blasser. Der Himmel, siehst du, drückt uns nieder. Vertrautes Flüstern wird zum Schrei. Wir kriechen...

eine stadt am morgen trostlose stille kein laut fern von der kühle der parks dem duft der rosen ein großes portal ein mann tritt heraus mit glanzlosen augen grinst ausdruckslos das gesicht des fremden seine haltung, seine gesten eine...

So still! Es war, als ob ich nicht verstand: Die Ruhe, die so stetig an mir fraß, ich hatte sie bisher noch nicht gekannt und wünschte, dass ich besser schnell vergaß, wie unbeherrscht das schiefe Rad der Zeit nun starr und...

wenn ein kurzer wintertag erfriert ohne mein herz gewärmt zu haben in langer dämmerung die nacht gebiert zu grabe trägt die letzten farben und das kalte licht zu sternen kondensiert dann hör' ich meine seele nach der...

Ich tanze einen Tanz mit einer Leiche, Mit einem toten, ausgestopften Gott, Unsre Bewegungen gestellt wie eine Weiche, Die Schritte, die wir machen, nichts als Spott. In unserem Lächeln schläft die Trauer, Durch unsere Wimpern dringt...

Auferstanden aus einer finsteren Krypta, reite ich ein in die Kirche meiner Angst, lege meine Befindlichkeit auf den Altar. Krankheit, die meinen Leib martert, beugt mir Körper, Geist und Seele, stiehlt mir meine Kraft und Zuversicht. Ich...

Wer sich ausschließlich nach den Anderen orientiert, wird ein Anderer.

In der Kneipe sitzt er mir gegenüber. Unauffällig gekleidet, witzig beim Easy Talk. Ich erkenne ihn nicht. Die Rede kommt auf den Verfassungsschutz. Der sei ein zahnloser Tiger, meint er. Ich erkenne ihn nicht. Wir sprechen über...

Schließe jetzt die Lider, wer Augen hat aus aufgebrochenen Tagen, wie reife Früchte im Sommer auf den Gartenwiesen. Halten wir den Duft in Erinnerung, die Farben in uns, den alten Zaun, dahinter gelbe Felder. Jetzt liegt alles brach....

Leider hab ich's ohrtogravisch und grammatisch gar nicht drauf, und Majuskel, Punkt und Komma streue ich gekonnt zu Hauf. Schreibe oft und gern humorig, anzüglich vielleicht, auch derb, helfe mir mit Adjektiven, und vergreife mich im Verb....