Alle 2.278 Textkommentare von Graeculus

02.12.23 - Kommentar zum Text  Widerlich von  Mondscheinsonate: "Die Sache an sich ist klar. Was mich stört, ist die Textstruktur: Da sind auf der einen Seite die Schlimmen (die anderen) und auf der anderen die Guten (die Ich-Erzählerin). Das ist ein Stereotyp, das man allzuoft findet und nach Selbstgerechtigkeit riecht. Man könnte das Verhalten der Freundin für sich selbst sprechen lassen (ohne es abzuwerten), oder man könnte zumindest die Kontrastierung mit dem eigenen, besseren Verhalten weglassen. Die Schlußfolgerung, die Du suggerierst ("widerlich"), kann man auch dem Leser überlassen. Das ist allerdings eine Stilfrage. Andere werden das, was Du hier machst, "engagierte Literatur" nennen. Kommentar geändert am 02.12.2023 um 13:22 Uhr"

26.07.20 - Kommentar zum Text  Widerstand von  Shagreen: "Denn ein anderes Fundament kann niemand legen als das, welches gelegt ist: Jesus Christus. Behauptung. Begründung?"

09.06.20 - Kommentar zum Text  Widerstand und Erscheinung von  Bluebird: "erkannten wir, dass Treue zur Religion selten einem Verlangen nach Wahrheit, sondern vielmehr rein gefühlsmäßigen Bindungen an kulturelle Traditionen entspringt. Eine gute Einsicht! Die Zitate unterscheiden sich von den Bemerkungen drumherum auch dadurch wohltuend, daß jene sprachlich einwandfrei sind. Zu Shakespeare: Man kann jemanden auch zu Tode zitieren. Hast du das wenigstens schonmal im Kontext oder gar im Original nachgeschaut bzw. -geprüft? Vielleicht bezieht Shakespeare das auf Magie und Zauberei?"

04.01.22 - Kommentar zum Text  Wie der Regen von  Peter: "Der Regen ist eine gefährliche Metapher für Gott - die Menschen im Ahrtal wissen ein eigenes Lied davon zu singen."

06.05.21 - Kommentar zum Text  Wie ein "Schwätzer" den Athenern die christliche Botschaft verkündete von  Bluebird: "Aber muss es nicht notwendigerweise so sein, wenn man nicht ein Verräter des eigenen Glaubens werden möchte? Zusatz: ... des eigenen Glaubens, der keine andere Wahrheit zuläßt. Fällst Du damit nicht hinter den Stand der Ringparabel des Boccaccio zurück, die später Lessing in sein Drama "Nathan der Weise" übernommen hat? Gibt es bei Dir keinerlei Zweifel, daß Du Dich irren könntest und daß auch Andersgläubige etwas von der Wahrheit begriffen haben könnten? Die Wahrheit soll gesagt werden; man muß sie zuvor nur kennen und sicher sein, daß man sie kennt. Da reicht keine subjektive Überzeugung. Wer auch als Gläubiger hier eine gewisse Zurückhaltung wahrt, ist kein 'Verräter', sondern vernünftig. Schon wie umstandslos Paulus die Götter der Griechen mit Götzen und Du sie mit Dämonen gleichsetzt, läßt uns im Ansatz verstehen, warum 'das kurze Jahrhundert der Toleranz' vom Toleranzedikt Kaiser Konstantins bis zum Verbot heidnischer Religionen durch Kaiser Theodosius eine so bedauerlich kurze Episode in der europäischen Geschichte geblieben ist, abgelöst durch eine weit länger dauernde Epoche der Säuberungen von Heiden, Ketzern, Häretikern usw. zugunsten der 'einen Wahrheit'."

16.07.20 - Kommentar zum Text  Wie ein Bischof kaiserliche Entscheidungen beeinflusste von  Bluebird: "Interessant. Es dürfte sich bei der von Dir genannten Auseinandersetzung um die sog. Callinicum-Affäre handeln, wobei allerdings die zerstörte Synagoge nicht in Syrakus, sondern in Kallinikon (im heutigen Syrien) stand. Das hast Du vermutlich verwechselt. Ambrosius hat den Kaiser mehrfach unter Druck gesetzt, und zwar mittels der (Androhung der) Verweigerung einer Teilnahme am Gottesdienst und an den Sakramenten, d.h. den Ausschluß aus der Gemeinschaft der Gläubigen (Exkommunikation). Eine bestimmte politische oder rechtliche Entscheidung wurde als Sünde gedeutet und mit dieser Kirchenstrafe belegt. Für den Gläubigen bedeutete das den Verlust des christlichen Heils. Ein starkes Druckmittel. Diese Methode wurde noch lange später angewandt. Im Grunde, meine ich, tun z.B. Jehovas Zeugen nichts anderes, wenn sie einen 'Abtrünnigen' sozial isolieren. Die Trennung beider Sphären, der weltlichen und der geistlichen, war nie ein kirchliches Anliegen, denn dadurch verlor sie ihre Macht. Literatur: Ambrosius. Politische Briefe. Lateinisch und deutsch hrsg. v. Frank M. Ausbüttel. Darmstadt 2020"

25.03.20 - Kommentar zum Text  Wie ein einziger, schöner Sommertag! von  Bluebird: "Eine reizende Erinnerung. Ich habe eine ähnliche, prägende Zeit auf einem Bauernhof verbracht, voller starker Eindrücke für ein Kind aus der Stadt. Auf Gnade bin ich allerdings nie gekommen, denn ich habe auch die Schattenseiten des Lebens dort gesehen: - Der Hund im Zwinger (ein Jagdhund, denn der Bauer jagte): ob er sich dort wohlgefühlt hat? - Ein erkranktes Huhn, offenbar ganz unten in der Hierarchie, wurde von den anderen Hühnern vom Futter weggedrängt. - Eines Tages kam ein Schlachter auf den Hof, um ein Schwein zu schlachten. Er hat den Bolzenschußapparat schlecht angesetzt und das Schwein im ersten Anlauf bloß schwer verletzt, dessen Schreie ich nie vergessen werden. Die Blutwurst, die es am Abend gab, mochte niemand essen. - Die Idylle, die eben so ganz idyllisch nicht war, endete, als der Bauer mit Mitte 50 an Lungenkrebs erkrankte und zugrunde ging. Seine erste Tat am Morgen war immer der Griff zur Zigarette gewesen. Alles das bewußt beobachtet und gespeichtert vom kleinen W. Aber ich möchte die Erinnerung nicht missen."

23.01.20 - Kommentar zum Text  Wie eine Herde Affen von  LottaManguetti: "Der Affentrupp vor seinen Schreibmaschinen - das machen ja heute Computerprogramme besser (Sara = Satz Random Generator u.v.a.). Meine persönliche Meinung: Wer nicht besser schreibt als ein Computerprogramm, der kann es ebensogut lassen. Das ist dann nur noch so wie Kopfrechnen, obgleich man einen Taschenrechner hat. Es gibt eine alte, US-amerikanische Ballade, "John Henry", in der ein Arbeiter mit seinem Hammer gegen einen maschinellen Dampfhammer zum Wettkampf antritt. Das Ende ist so, wie es sich für eine Ballade gehört: John Henry siegt, sinkt aber tot zu Boden. Zumindest was die Todesgefahr angeht, haben wir Schreiberlinge es leichter. Doch unsere Aufgabe ist nicht geringer!"

01.09.21 - Kommentar zum Text  Wie eine Kirche ohne Kruzifix von  max.sternbauer: "Auch dieser Text benötigt eine gründliche Überarbeitung. Der Inhalt hätte das durchaus verdient. Der Papst tritt auf dem Petersplatz - ja wen tritt er denn? Nein, er tritt auf den Petersplatz. Kurz nacheinander: treten würde - brächten. Entweder "treten würde - bringen würden" oder (etwas feiner) "träte - brächten". Ein Richtig-Falsch-Schemata? Nein, ein Schema. Und so weiter. In der Zeichensetzung kann ich überhaupt kein System entdecken."

22.10.22 - Kommentar zum Text  Wie einer Geburt beiwohnen von  eiskimo: "An der Stelle, an der die leibhaftige Begegnung geschildert wird, sollte m.E. etwas Anschaulicheres, Eindrucksstärkeres stehen als das doch arg plakative "Was für eine Gestik! Ihr Gesicht!" Was genau beeindruckt daran?"

Diese Liste umfasst nur eigenständige Textkommentare von Graeculus. Threads, in denen sich Graeculus an der Diskussion zu Textkommentaren anderer Leser mit Antworten bzw. Beiträgen beteiligt hat, findest Du  hier.

 
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Graeculus hat übrigens nicht nur Kommentare zu Texten geschrieben, sondern auch  einen Buchkommentar,  einen Rezensionskommentar,  einen Autorenkommentar,  16 Gästebucheinträge,  87 Kommentare zu Teamkolumnen und  2 Kommentare zu Kolumnen verfasst.

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