Alle 1.544 Texte von niemand

Wer zum Teufel geht da durch die Gegend und pinselt - zu bunt zu gewollt zu kitschig dem alternden Jahr nicht angemessen resigniert ergibt sich dieses dem Wahn des Aufhübschens und wartet auf dezentere Tage

Feg den Flitter von der Stirn diesen Firn aus Menschheits Tagen deine Stirn ist viel zu rein um solch Schein auf sich zu tragen Lass ihn fallen diesen Tand er versperrt den klaren Blick auf die Tiefe den Verstand - hol das Echte dir zurück Mach...

Pikiert sprach ein Dichter aus Röth: Ich mühe mich ständig wie blöd unverständlich zu dichten - will nicht drauf verzichten! Ich will nur, dass man mich versteht!

Das Piano fletscht die Zähne - den Pianisten lässt das kalt. Er entlockt ihm feinste Töne, diese perlen, perlen bald aus dem Fenster, fröhlich, heiter, auf Asphalt und weiter, weiter, über Feld und Wald und Wiesen - doch verbleiben nicht auf...

Die feinsten Gewächse standen im Schatten - sie hatten Furcht vorm Berühren Der Atem des Windes war ihnen schon Last dann zogen sie sich zusammen - fast als würden sie Schmerz verspüren Im dunklen Schatten bemerkte man nicht die Feinheit -...

Wer alles kennt, wie Überall, dem wird es langsam öd - zu blöd, dass kaum was geht. Was kann man noch, wie sollte man, wo lädt man ab und wie, die viele Energie, die einen Veitstanz nun vollführt - den Überdrang nach Taten schürt? Man war...

Schlägt solch Zahn in weiche Beeren, könnte das sein Kür-Biss sein. Reicht man ihm dann harte Möhren, riecht er Pflicht und spricht ein: „Nein!“ Mit Maronen ihn verschonen, sollte man doch in der Tat. Denn in seinem Biss-Bereiche zählt...

Stets kriechen Gespenster durch Türen und Fenster - erstaunlich, wie sie das meistern. Die Herrin des Castle, sprich: „Welch ein Schlamassel!“ Sie kann sich dafür nicht begeistern.

Ach, Erika, oh! Erika, wie bist du schön gebaut - nicht so, wie Heide Kraut. Gewöhnlich wirkt sie gegen dich - du Lyrik, sie mehr Prosa. Du hast zwar einen lila Stich, ansonsten träumst du Rosa. Dein Name schon, ach! Erika, verlangt nach...

Kennst du den Menschen? Jo! Und? Wie und? Stimmt denn dieser Spruch? Welcher Spruch denn? Na, ja, da sagte mal einer, seit dem er den Menschen kennt, liebt er die Tiere. So, macht der das? Weiß ich nicht, aber er hat das gesagt, sagt man. Na,...

Ein Herr, eine Dame, sie stieren im Walde auf Waldi, den Hund - es läuft heut des Forstes Markieren nicht grade harmonisch und rund. Da lässt wer, auf einer der Bänke, den Herrgott heut guten Mann sein - und siehe, man staune und denke, der...

Diese Welt ist ein Desaster und der Erdball sterbenskrank auf der Gartenbank ein Dichter [fest gesetzt im Jetzt & Hier] bringt das Welken einer Aster träumerisch aufs Blatt Papier macht /   hernach dann den Versuch mit dem Sterben seiner Dahlien...

Dass hier, sprach ein Doktor in Fleet, verminderte Hörkraft besteht, kommt sicher vom Sprudeln aus vorlauten Dudeln - der Radioaktivität!

Golden fließt das Pils in Humpen, in dem Garten-Restaurant - fließt, hier will sich niemand lumpen lassen, voll, bis an den Rand. In der Frischluft, unter Linden, die das Blühen längst verlernt, wirkt ein solch beisammen Finden, blau und...

Wir haben Herbst. Aha. Wie Aha? Aha eben. Mehr gibt es nicht zu sagen? Was denn noch? Na, dass das eine Wahnsinns-Zeit ist. Ja, das ist sie. Wie meinst du das denn jetzt, du hast den „Wahnsinn“ so seltsam betont? Na ,ja, wahnsinnig sind heuer...

„Die Kastanie“, spricht die Frieda [die das Wort verliebt betont] „seh ick jerne, imma wieda, weil Romantik in mir wohnt!“ Wenn sie radelt, ja dann schautse Richtung Baum [wie man sich's denkt]. Heut fiel Frieda auf die Schnauze -...

uns beide trennten weder Mond noch Jahr uns trennte nur die andre Art zu leben du nahmst und gern war ich bereit zu geben solange bis nichts mehr zu nehmen war du gingst der Tag verlor an Ton und Licht wie leise doch so manche Welt zerbricht

Wir sitzen da und tun recht vertraut - doch während dein Auge in meines schaut, springt durch den Kopf mir die alte Frage: Was ich wohl tun muss und was ich sage? Dein Sprechen von Sonne, mein Reden vom Wind, zeigt, wie verwandt wir doch beide...

Oktober, Oktober, was soll der Zinnober - was findet im Wahlde hier statt? Das Grün mag sich hellen, hat winzige Stellen von Bräune, doch weicht nicht vom Blatt. Auf Sträuchern und Büschen kann man es erwischen - auch Beeren die finden sich,...

Sie jammern, jammern um der Uhren Rund, ihr Greinen dringt aus Stuben und aus Kammern, wie jammervoll sie sich an dieses /   klammern - sie machens einzeln, oder tuns im Bund. Das Gegenteil wird jämmerlich verpönt. Zufrieden sein? Hierzu fehlt...

Was kann ein Stern dafür, dass mancher, der ihn sieht, gleich eine Menge Tinte durch die Blätter zieht, um dessen totes Licht in ein Gedicht zu zwingen - dem einen wird das nicht, dem andern wohl gelingen. Auf jeden Fall, steht im Regal dann...

Der Straßenstaub, samt Abgas, quält die Lunge, die flügellahm um etwas Frischluft ringt. Der Kirchturm klingt, die Menschen schrein und reden. Ein Bote rennt per Rad mit seiner Sendung, derweil müht ein Plakat sich um Vollendung des Traumes...

Wer ist denn der Narr, den im Walde ich sah - Zinnoberröte im struppigen Haar? Ich tat mich bei dessen Anblick recht schwer und fragte: Schon Fasching? Er pfiff Tätä-räääää! Was machst du, was willst du, wohin führt dein Drang? Da sprach...

Irgendwo muss er es versteckt haben das Alter der Achtzigjährige von Gegenüber wird immer jünger in weißen Jeans und Turnschuhen federt er heute an mir vorbei nur die zitternde Hand will dazu nicht passen und später auch der Schlüssel ins...

Ich bin Leim, mein Herz ist Reim, bitte störn sie mich nicht ... [beim?] Ach, genau, beim Konzentrieren, sonst kann ich nicht garantieren, dass ich das, wonach ich strebe, künstlerisch zusammen klebe. Hier, in meinem trauten Heim, wächst in...

Lass die Finger davon, rief Mutter und polierte rasch den Abdruck meines Daumens aus dem glänzenden Furnier - Mutter liebte diesen Schrank und der Schrank liebte sie, dachte ich. Manchmal, an hellen Tagen, zwinkerte er ihr zu. Ich schwöre, es...

Jeder sagt ich soll nicht hutzeln, nicht schramimpeln, nicht schraputzeln, dabei werfen sich die Staben schon von selbst, wie ich sie haben möchte jemand vielleicht lesen solch Schrapinzeln und Schrapnesen? Jeder sprach, als ich so schrappte,...

Regen Regen Regen fällt fallen feine Wasserschnüre spüre sie auf dem Gesicht - klagen alle klag ich nicht mag nicht tupfen will nicht wischen sie erfrischen frischen frischen in die Hitze in die Schwüle falle Regen kühle kühle

Komm, Heino, ins Städtchen und schnupper mal die Luft, schrieb ein Mädchen aus Wuppertal. Dort flitzen, wie Wiesel, die Autos mit Diesel, sprach Heino, du hast wohl nen Super-Knall! Ich bin zwar, du Faselnuss, angetan von Wuppertal und seiner...

Kaum, dass Baum & Feld sich lichten, nährt das Dichters Pein - gern möcht er darüber dichten, legt drum viel hinein in den Jahreszeiten-Wechsel, dessen Wetter launt. Klapper, klapper, drechsel, drechsel, Leser, kommt und staunt! Doch worüber...

BIN BESCHEIDEN stapelt tief BIN DER BESTE liegt meist schief BIN VERREGELT ist am Reimen BIN BEGEISTERT kann gut Schleimen BIN ROMANTIKER sieht Sterne BIN AM REDEN labert gerne BIN EIN DICHTER liebt das Werkeln BIN EROTIKER muss ferkeln BIN STETS...

Makellos, wie ein Adonis, stand er da und schwieg sich aus. Wo nur Optik und kein Ton ist, erntet solche gern Applaus. Manche Dame, die begehrte ihn und rieb das Herz sich wund. Plötzlich sperrte er … er sperrte auf den wohlgeformten Mund. In...

Da sitzt er still verklärt im Licht die Augen dicht verschlossen Man fragt sich [doch erfährt es nicht] was hat er wohl genossen?

Sie ähneln einander - sie ähneln sich sehr und wenn /   dieses Größenverhältnis nicht wär dann dächt ich beim Schauen [ich sags im Vertrauen] ich wüsst nicht wer Hund ist und wer dessen Herr

manchmal bin ich wieder Kind mein Herz wächst & wächst dann - fast über mich hinaus

Der Herbst kommt bald und Mutter strickt schon Socken - das ist entbehrlich in den Breitengraden, doch Mutter meint, das könnte gar nicht schaden, denn Vaters Freigang käm dadurch ins Stocken - zuweilen geht der Alte nämlich fremd. Ein dicker...

Vier Beine ziehn Leine, mit Kräften, geballten, zwei andre versuchen das Tempo zu halten - sie laufen die Sohlen sich wund. Zur Nacht später Stund, im vertrauten Revier, erhofft sich ein Frauchen Gehorsam vom Tier, doch dies scheint ein...

in sich so fern so weh der blick folgt einem kahn folgt ihm ein stück so weit so fort und nie zurück die ferne strahlt - sie strahlt vor glück

der Garten modert welk und blass steht Unkraut hier und dort und doch da ist da sitzt noch was das will und kann nicht fort ein Nebel nur zieht seine Spur ein Ahnen macht sich breit da träumt noch was im Beet & Gras vom Rückwärtsgang der Zeit

Egal wie oft mein Dichterherz hier lettert, man prügelt auf mich ein, von A bis Zett und spricht, mir hängt vorm Kopfe jenes Brett, das mir die wahre Welt verstellt, drum wettert auch jeder, dessen Weltsicht nicht so süßig, nicht so verklärt...

Ein, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben sagen: Furchtbar schlecht geschrieben! Draufhin meinen acht, neun, zehn: Nein, das kann man so nicht sehn! Elf und zwölf, vielleicht auch dreizehn, sprechen: Das kann keinen reizen! Vierzehn,...

Eine Dame, um Kilos zu schwer, die sprach: Ich diäte nie mehr! Und begann, ohn zu fackeln, sich voll aufzutakeln - jetzt wirkt sie recht specktakulär.

Der Himmel beherbergt zwei Narren, die tun, was mich ziemlich brüskiert: Der eine lässt gern einen fahren, vom anderen fotografiert.

Es sitzt ein Stuhl im engen Gang - er sitzt dort ziemlich fest. Ach, wüsst ich nur, so denkt er bang, ob etwas, über Kurz & Lang mich aus dem Gang entlässt. Dann blieb mir, in solch engem Raum, der Aufenthalt erspart. So denkt der Stuhl und...

Wenn Aurora den Himmel besetzt, wirkt das wie ein Brandt. Rot wirft sich auf Müllers Mühle. Selbst das Haus von Dr. Oetker scheint zu glühen. Der Bauer davor, ein Ehrmann, träumt dann gerne vom Weideglück. Sein Obstgarten wirft momentan...

Und wenn ein Blümlein welkt und fällt ein Garten bleibt ein Garten hält an Größe und Volumen - es gibt so viele Blumen Geht solch ein Blümlein mittenmang aus seinem Garten-Leben ist dieses wenn dann von Belang fürs Blümlein dicht daneben

Hat er Laster, braucht er Zaster und so fasst er, irgendwo, in die Kasse - dann verprasst er seine Beute, meist en gros. Bald versucht, auf heißem Pflaster, er erneut den Zaster-Griff, geht der schief, kommt in den Knast er und er denkt:...

werfen sich worte auf mich zuchtperlen glatt und poliert fiele ein echtes nur nicht so rund gefeiltes bliebe es hängen vielleicht auch zwei und mehr behielt ich sie in mir manche stunde doch sie rinnen und rinnen wie regentropfen auf glas an mir...

hält das Kind der von ihr besetzten Tochter wie ein eigenes allen Gefahren fern allen Annehmlichkeiten nah an nichts soll es mangeln wächst es wächst sie auch hoch & höher fast in den Himmel den Stern im Blick schaut nicht merkt nicht wie...

Ich protestiere, sprach Mani, fest, gegen alles und jeden - und gegen den Rest!