Alle 1.710 Texte von niemand

Der Luft war heute / so leicht ums Herz / sie roch nicht / nach Februar / roch nicht nach März / sie roch / nach April und Mai - / dem Kalender wars einerlei / er setzte / solch scheinbarer Wende / per Datum / deutlich ein Ende /

ich sah einen Vogel / der sang ein Lied - / total in sich versungen / da dachte ich / gern sänge ich mit / und blähte zum Sang / schon die Lungen / der erste Ton / klang ein wenig schräg / der zweite gewann / bald an Schräge / der...

Die Sängerin Lalilalu sang oft so gut es ging / doch ihrer Stimme Klingklangklong / war kaum ein Plingplongpling / dabei verzog sich Lilas Mund / zum tiefen wundersamen Rund / Wer hörte dachte: Olala / wie tief ist doch solch Schlund /...

Der Herbst kommt bald und Mutter strickt schon Socken - das ist entbehrlich in den Breitengraden, doch Mutter meint, das könnte gar nicht schaden, denn Vaters Freigang käm dadurch ins Stocken - zuweilen geht der Alte nämlich fremd. Ein dicker...

Oft wünscht, wer seinen Spiegel liebt, / dass der ihm Brief & Siegel gibt / drauf, sollt er zum Bespiegeln neigen, / ihn jung und schön im Glas zu zeigen. / Der matte Spiegel spricht: O.K. / da ich ja selbst nichts richtig seh. / Das...

Die Gattin freut sich auf den Film von Liebe, in dem die Welt an Schönheit nichts verlor. Der Gatte pflegt hingegen andre Triebe - er giert nach Fußball, Rasen, Sieg & Tor. Heut ist ein Spiel, so spricht er ihr, die Flasche füllt glucksend...

Die Gattin schleicht in Richtung Arbeits-Schlappen, denn Schmutz & Keim ermahnen sie zur Pflicht. Derweil entweicht dem Heim ein Jammerlappen, der ist aufs Heim-Kehrn heute nicht erpicht.

Wer hat den Trecker heut bestellt, / der macht doch nur Radau? / Ich glaub, der Bauer kämmt sein Feld - / welch sonntägliche Schau! / In Herbstes Lichte blinken, / des Kämm-Gerätes Zinken. / Die Vogelwelt entflieht gehetzt, / die...

Ach, man ist doch schließlich Nachbar / und da scheint es ja korrekt, / dass man rein schneit / [das ist machbar!] / dabei Folgendes bezweckt: / Kurz mal schauen, fix mal gucken / [so was liegt doch auf der Hand!] / nach den Macken und...

Vier Beine ziehn Leine, mit Kräften, geballten, zwei andre versuchen das Tempo zu halten - sie laufen die Sohlen sich wund. Zur Nacht später Stund, im vertrauten Revier, erhofft sich ein Frauchen Gehorsam vom Tier, doch dies scheint ein...

„Die Kastanie“, spricht die Frieda [die das Wort verliebt betont] „seh ick jerne, imma wieda, weil Romantik in mir wohnt!“ Wenn sie radelt, ja dann schautse Richtung Baum [wie man sich's denkt]. Heut fiel Frieda auf die Schnauze -...

Gerlinde scheint zu überschäumen / in puncto Jugend und meint laut: / Das Jungsein gleicht dem Blatt auf Bäumen, / in dem sich Kraft der Säfte staut. / Prall angefüllt mit windgen Träumen, / gedenkt man gar nichts zu versäumen - /...

Solange der Winter die Herrschaft behält, / fehlt selbst einer Sonne die Lust auf die Welt. / Sie wirft kaum den Blick aus dem Wolkengemach / und wenn, scheint sie dermaßen kränklich und schwach, / dass sie gar den eigenen Anblick...

Wer ist denn diese mystische Gestalt, / ihr Name wird erwähnt, fast jeder spricht / ihn öfter aus und dennoch weiß man nicht, / wer hinter diesem steckt. Ob jung, ob alt / erführe man, sollt sie sich einem zeigen, / doch deren Lust...

Im Kelch der Tulpen / glänzt Tau / grau war der Morgen / nun bricht / Licht aus den Wolken / Die Sonne / dringt durch die Zweige / der Erlen / nippt an den Perlen / und schwindet / Weil sich nichts besseres findet / wird heut der...

Was ihr mir zugesteht, empfinde ich als Pein - / ich will und werde nur was ich bestimme sein! / Heut morgen fand ich doch mein Leben nicht ganz rund, / das muss ich mir nicht geben – heute werd ich Hund! / Denn so ein Hund zu sein, das ist...

mir ist zu wenig der ich bin mit mir nie ganz im reinen spiel ich mich auf [dem zu entfliehn] ich rolle her ich rolle hin vom zigsten hin zum einen zuweilen weiß ich gar nicht wer ich bin ja kaum gefestigt so roll ich hin ich rolle her man sagt...

Manch altes Haus gibt sich recht offen glaubt dass den Einblick wer genießt /   Dabei schaut mancher recht betroffen zur Tür mit wunschverbrämtem Hoffen dass die sich anlehnt oder schließt

Es litt die Kartoffel entsetzliche Pein am Wunsch, doch viel mehr als Kartoffel zu sein. Sie warf sich in Schale manch anderer Frucht und hat am Büfett Welten-Wirkung versucht. Wie sie das vollbrachte, weiß keiner, doch iwie kam sie zwischen...

Hinter den Augäpfeln Friede & Ruh Himbeere, Blaubeere, Kinderschuh Birne & Made & Amsel-Sang auf schleichendem Pfade den Traum entlang fort aus dem Alltag die Augen zu - hinter den Augäpfeln Friede & Ruh

siehst du das luftschloss / sich hoch erheben / siehst du es / über der sandburg / schweben / hörst du die töne / die daraus wallen / ahnst du die priester / der heiligen hallen / wasalla diewolla / wassolla diewo / was könna...

Vor lauter Überdruss am Menschen / zieht sich der Frieden / zurück / in Wald und Wiese / bei Bienen und Blümchen / sein / nichts wissen / von blutigen Kämpfen / im Schoße der Natur / will er /

Flechte ich mir doch zuweilen einen Kinderzopf behaupte dass man sich daran selbst aus dem Sumpf des Alterns zurück ziehen kann aber in Wahrheit straft mich die Zeit der Lüge

papierschwalben unterm arm fliegt er aus dem verlag

Rapunzel, Rapunzel, du siehst bei der Funzel im Spiegel noch jung aus, doch sind in der Tat im Antlitz schon Runzeln, beim Sprechen und Schmunzeln - der Schönheitsdruck steigt und die Haut ist nicht glatt. Es türmt sich dein Kummer, denn...

Ich bin ein Dichter – Gott - ich bin ein Dichter, / mit hohem Anspruch: Kommt doch her und seht / wenn ich erscheine, blend ich alle Lichter, / weil sich die Welt um meinen Docht nur dreht. / Ich zünd ihn an und manche rufen: Meister /...

Im alten Haus, da wohnt ein Kind, das wuselt und das wieselt und lacht, wie Kinder eben sind, wenn Putz von Mauern rieselt. Wenn jemand vor dem Hause steht, zu schauen dessen Mängel, kommts, dass es ihm ne Nase dreht - ein Kind ist halt kein...

Ach, wie gut dass keiner weiß, wer ich bin und wie ich heiß. Heut komm back ich, morgen hau ich wieder ab, somit versau ich jedem die Erkennungsspur - kommt doch, jagt mich, fangt mich nur! Gestern war ich der XL, doch das änderte sich...

Schlabauzi, schlabummsi, farruzzi, farra! / Oh, superli putzi! Die Blablas sind da! / Sie blubbern und blabbern, ums ührliche Rund, / sich Lippen zu Lappen, sich Münder krawund. / Es klickert und klackert, im Megawatt-Maß, / ein...

Ach, der Kern der alten Herrn, / ist begeistert von der Nähe - / und er wäre doch sehr gern / noch viel näher, wie ich sehe. / Sie schlawenzeln, gockeln, tänzeln / [drunter sind zuweil schon Lahme] / bei dem Warten aufs Bekränzeln, /...

Es sitzen ein paar Geier / und warten auf ein Aas - / manch einer tut als sei er / was ganz Besondres! Was? / Der Hunger aufs Zerreißen, / der steigert sich enorm - / hat einer nix zum Beißen, / kommt leicht er aus der Form. / Man...

Kaum hat einer eine Meinung / und setzt diese auf den Schirm, / tritt ein andrer in Erscheinung, / der scheint firmer noch als firm. / Der weiß einfach alles besser / und das lettert er und wie! / Die Talente zum „Beckmesser“, / die...

im keinverlag habe ich hemmungen keine zu sagen: die texte sind grottenschlecht meine? nein! die sind der stern weil vom genius besetzt - ich poste hier gern weil mich kein verlag schätzt

Nenne nie das Kind beim Namen, / das schafft Feinde, das macht Stress - / sprichst du dennoch, dann im Rahmen, / eines „Etwas“, oder „Es“. / „Etwas“ kann so viel bedeuten, / „Es“ kann auch so manches sein - / mach, benutz...

Noch sitzt er am Throne / mit Zepter & Krone / und wähnt dieser Welt sich / ganz nah / Wer sieht merkt wie eitel / vom Fuß bis zum Scheitel / er ist und im Grunde / stets war / Er spricht wie besessen / - ihm scheints angemessen - ...

Herr Priebe, Ihnen ist doch nicht zu helfen - Sie schreiben, wenn Sie schreiben, viel zu ernst. Solch Treiben sieht man nicht so gerne ... gernst würd man sich Ihre Texte einverleiben, bestünden diese mehr aus Feen und Elfen. Der Mensch will...

Der Leser scheint eigen, der Leser, er spricht: / Ihr Dichter sollt Können mir zeigen, / doch kommet mir nimmer mit Mühe und Pflicht, / es zieht mich wie immer zum Herzschmerz-Gedicht - / wer anderes zeilt, möge schweigen! / Wenn Herzblut...

Wird ein Bürger unbequem, / fragt man gleich: Was fehlt denn dem, / dass er zweifelt und sich sperrt? / Geht ihm gar so mancher Wert, / der den Massen wichtig sei, / am Allerwertesten vorbei? / Dabei stellt man, schreib und sage, / nicht...

Das sind doch noch echte Figuren - an denen ist richtig was dran. Vom Opfer / Verzicht keine Spuren, kein Zeichen vom Magerkeits-Wahn. Hier ist eine Kugel noch Kugel, der Rettungsring hegt noch sein Rund. Nichts gleicht nem Idol aus dem Googel -...

Im Oberstübchen gähnt die Leere - der Keller knüppelvollgestellt, darin ein Greis, er schiebt, verrückt, hebt auf ... die Augen ruhn verzückt auf für ihn schönstem Ort der Welt. Hier glaubt er, dass er Jüngling wäre. Im Oberstübchen war...

Einst zog es Migranten nach Flottbek, / die waren schnell da, aber flott weg. / Der Stadteil in Grün / ließ gerne sie ziehn - / jetzt hat dieses Flottbek den Spott weg! / Ein Grüner sprach: Woke und bunt, / das gilt nicht für jeden! Na...

Morgens ab fünf Uhr arbeiten / lehne ich ab / sagte er zum Bäcker / ist ja schließlich mein Körper / ist ja mein Leben / da bestimme ich selbst / ob ich für ihre paar Kröten ... / im Übrigen / machen sie ihren Laden viel zu spät...

Halt ein, Verstand!... in dem Gedankentreiben gen die mit Weh durchzuckten Herzgedichte, wo zwei, einst herzend, nicht zusammen bleiben und Herzschmerz beide fast zugrunde richte. Wo wieder mal ein Doppelherz zerspringt, die Schmetterlinge nichts...

Seht, da geht doch so ein Dings / und trägt nicht sein Hemd auf links, / tut es nicht, dank seines Rechts, / sowas ist doch etwas Schlecht’s! / Wir verfolgen jetzt das Dings - / dreht es nicht sein Hemd auf links, / ja, dann machen wir...

Folgt mir, ihr guten Brüder und Schwestern - / es steht und nach Neuem der Sinn! / Was kümmert uns unser Geschwätz von Gestern, / das Gestern ist lange schon hin. / Wir tun was wir müssen, zu aller Wohle, / drum folgt mir und steht alle...

Versunken sitzen Nabelschauer [ergründend was im ICH rumort] und tiefer, jeden Tag genauer, wird in den Bauch hineingebohrt. Wen kümmert schon der Welten Lage, wes Ohr berührt des Krieges Lärm, wer kennt noch eine größre Plage als diesen...

Wenn wer pfeift und es gelingt / ihm, dass gleich ein andrer springt, / kann es solchem auch gelingen, / dass er pfeift und viele springen, / die [das sei nicht auszuschließen] / solchen Wettbewerb genießen, / um die Wichtigkeit der...

Heinrich B. schlüpft in die Treter, / eilt zum Bahnsteig, darauf steht er / resigniert und halb benommen / von der Wartezeit, doch kommen / will, statt Zug, an jenem Tage, / nur die Megaphon-Durchsage: / Sehr geehrter Passagier, /...

stunden schon trommelt der regen / auf bäumen kann ich mich endlich gegen die hitze / starre ins erlösende nass tropfen für tropfen rinnt frische über die / haut mich so schnell [hoffe ich] das wetter nicht wieder um

Einst traten die Guten zusammen, / auf Straßen, im Menschlichkeits-Namen, / den Thorax gebläht, / die Augen verdreht, / vor Güte und Edelmut. Amen. / Sie trugen oft Pappe auf Stöcken, / drauf wünschten sie sündigen Böcken, / die...