Meine Erinnerungen an das Ende des Zweiten Weltkriegs ah Herbst 1944
Bericht zum Thema Krieg/Krieger
von EkkehartMittelberg
Kommentare zu diesem Text
Lieber Ekki,
danke dafür, dass du diese wichtigen Erinnerungen mit uns teilst. Meine Dresdner Großmutter verlor ihren Mann in Russland und nahm nach dem Bombenangriff auf Dresden trotz Hungersnot ein Waisenkind auf. Bald gibt es keine Zeitzeugen dieses Krieges mehr, um so wichtiger ist es daher, diese Erinnerungen zu pflegen und zu verwahren. Und Parallelen wird es immer geben, meine ich. Leider.
Liebe Grüße
Llu ♥
danke dafür, dass du diese wichtigen Erinnerungen mit uns teilst. Meine Dresdner Großmutter verlor ihren Mann in Russland und nahm nach dem Bombenangriff auf Dresden trotz Hungersnot ein Waisenkind auf. Bald gibt es keine Zeitzeugen dieses Krieges mehr, um so wichtiger ist es daher, diese Erinnerungen zu pflegen und zu verwahren. Und Parallelen wird es immer geben, meine ich. Leider.
Liebe Grüße
Llu ♥
Hallo Llu, vielen Dank für den Austausch. Die schlimmsten Statistiken führen das Grauen des Krieges nicht so eindringlich vor Augen wie die Schilderung persönlicher Erlebnisse.
Liebe Grüße
Ekki
Liebe Grüße
Ekki
IsoldeEhrlich (12)
(31.03.22, 09:25)
(31.03.22, 09:25)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Oh ja, Isolde, ich stimme dir aus tiefstem Herzen zu, dass zwei Generationen in Mitteleuropa dankbar sein müssen für so viele friedliche Jahre.
Liebe Grüße
Ekki
Liebe Grüße
Ekki
berührender rückblick, ekki, gerne gelesen!
...was wohl die kinder heute einst erzählen
denen kriege oft ihre kindheit stehlen?!...
lg
henning
...was wohl die kinder heute einst erzählen
denen kriege oft ihre kindheit stehlen?!...
lg
henning
Ach Henning, ich hätte es nach den glaubwürdigen Beteuerungen nahezu aller Erwachsenen 1945 "Nie wieder Krieg!" für unmöglich gehalten, dass sich das wiederholt.
So werde ich in hohem Alter noch zum Pessimisten.
LG
Ekki
So werde ich in hohem Alter noch zum Pessimisten.
LG
Ekki
Antwort geändert am 31.03.2022 um 11:05 Uhr
Taina (39)
(31.03.22, 09:41)
(31.03.22, 09:41)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Danke Taina, für mich persönlich gab es etwas noch Schlimmeres als die Bombenangriffe, nämlich den massiven Faschismus in den Nachkriegsjahren im engsten Umfeld. Im Deutschunterricht meiner Schule Versuche zur Aufklärung der nationalsozialistischen Vergangenheit und dann außerhalb der Schule, auch zuhause, immer wieder ihre Glorifizierung.
Taina (39) ergänzte dazu am 31.03.22 um 12:15:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Schön wärs!
Guter Text. Wichtiger Text!
"Als ich verschüttet wurde (1945 in Berlin)) war ich zu *klein für die 'gelebte' Erinnerung. Es blieb der Kopf.
Als ich von einem engl. Jagdflieger auf freiem Feld beschossen wurde, lag ich im Kinderwagen. Meine Mutter beschützte mich mit ihrem Körper. Als ich beim Hamsternfahren von einem Russen als Geisel genommen wurde, machte mir sein Schuss an meinem Ohr vorbei Angst.
Als ich in einem GPU- Keller - nach einer Hamstefahrt - gefangen gehalten wurde, wurde meine Mutter neben mir von Russen vergewaltigt.
Wenn ich in meinem Kopf dazu nachsuche, entdecke ich mich u.a. selber..."
"Als ich verschüttet wurde (1945 in Berlin)) war ich zu *klein für die 'gelebte' Erinnerung. Es blieb der Kopf.
Als ich von einem engl. Jagdflieger auf freiem Feld beschossen wurde, lag ich im Kinderwagen. Meine Mutter beschützte mich mit ihrem Körper. Als ich beim Hamsternfahren von einem Russen als Geisel genommen wurde, machte mir sein Schuss an meinem Ohr vorbei Angst.
Als ich in einem GPU- Keller - nach einer Hamstefahrt - gefangen gehalten wurde, wurde meine Mutter neben mir von Russen vergewaltigt.
Wenn ich in meinem Kopf dazu nachsuche, entdecke ich mich u.a. selber..."
Gracias, alter79, diese Erinnerungen kriegt man nicht aus dem Kopf. Für mich ist noch heute unfassbar, dass alliierte Jagdflieger auf freiem Feld Zivilisten beschossen. Das ist durch die beste Propaganda nicht zu rechtfertigen.
@alter79: Ich wundere mich ob deiner Erinnerung, weil du in deinem Text "er + ich *1942 haben (schon) genug gehungert und gefroren" die deutsche Metalband Sodom erwähnst, die du dann mit ungefähr 45 Jahren entdeckt haben musst, was nicht unmöglich, aber ungewöhnlich wäre, auch wegen der musikalischen Hörgewohnheiten in diesen Jahrgängen.
Bist du sicher, dass du mit deinem Pseudonym nicht Jahrgang `79 meinst und die oben erwähnten Erinnerungen so nicht stimmen können, ohne dir nahetreten zu wollen?
Grüße,
R.
Bist du sicher, dass du mit deinem Pseudonym nicht Jahrgang `79 meinst und die oben erwähnten Erinnerungen so nicht stimmen können, ohne dir nahetreten zu wollen?
Grüße,
R.
Agnete (66)
(31.03.22, 10:06)
(31.03.22, 10:06)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Ich stimme dir unbedingt zu, Agnete. Ich hoffe, dass wir ein Gespür dafür haben, dass wir jüngere Generationen mit dem Thema nicht überstrapazieren.
LG
Ekki
LG
Ekki
Wir wurden sehr früh ins Oldenburgische evakuiert. Dort war Ruhe. Dein Text erinnert mich dennoch an so manches. LG
Danke, Armin, ich erinnere mich auch noch lebhaft an diese Evakuierungen zu meinen bäuerlichen Verwandten nach Niedersachsen. Sie waren die Vorhut der kurz darauf anrollenden Flüchtlingswelle.
Teolein (70)
(31.03.22, 10:28)
(31.03.22, 10:28)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Hallo Teolein, du hast zu den Privilegierten gehört, weil deine Eltern etwas erzählt haben.
Mein Vater hat bis zu seinem Tode über seine persönlichen Erfahrungen geschwiegen. Vielleicht hatte er einen besonderen Grund, denn er war für Propaganda zuständig.
Mein Vater hat bis zu seinem Tode über seine persönlichen Erfahrungen geschwiegen. Vielleicht hatte er einen besonderen Grund, denn er war für Propaganda zuständig.
Servus Ekki,
bewegende Geschichten, die ohne Pathos und dank nüchterner Erzählweise ihre Wirkung nicht verfehlen. Wenn ich das lese, bin ich umso dankbarer, dass ich behütet und in Frieden aufwachsen durfte.
Liebe Grüße
Stefan
bewegende Geschichten, die ohne Pathos und dank nüchterner Erzählweise ihre Wirkung nicht verfehlen. Wenn ich das lese, bin ich umso dankbarer, dass ich behütet und in Frieden aufwachsen durfte.
Liebe Grüße
Stefan
Merci. Ja, Stefan, dazu hast du allen Grund. Ich habe Erinnerungen, über die ich hier nicht schreibe, die nicht vernarben wollen.
Liebe Grüße
Ekki
Liebe Grüße
Ekki
Hallo Ekki,
jeder Krieg wurde und wird von unsagbarem Leid, Grauen und Unheil begleitet. Meist waren wir, also Deutschland, entweder mitten drin oder die Hauptverursacher. Und wir können uns einreihen in die Phalanx derer, die mit für die schlimmsten Verbrechen verantwortlich waren. Unsere Bemühungen für den Frieden als Staat, als Gemeinwesen mit selbst schlimmsten Gräueltaten sind dagegen leider überschaubar. Frieden heißt nicht Pazifismus. Frieden heißt auch nicht Unparteilichkeit. Frieden hieße für mich ein echtes Bemühen. Wo ist es, lieber Ekki? Ich frage dich als einen der reifsten, erfahrensten, klügsten User hier im Forum. Wo ist es, das echte, ehrliche Bemühen um Frieden?
Sei herzlich gegrüßt von Gil.
jeder Krieg wurde und wird von unsagbarem Leid, Grauen und Unheil begleitet. Meist waren wir, also Deutschland, entweder mitten drin oder die Hauptverursacher. Und wir können uns einreihen in die Phalanx derer, die mit für die schlimmsten Verbrechen verantwortlich waren. Unsere Bemühungen für den Frieden als Staat, als Gemeinwesen mit selbst schlimmsten Gräueltaten sind dagegen leider überschaubar. Frieden heißt nicht Pazifismus. Frieden heißt auch nicht Unparteilichkeit. Frieden hieße für mich ein echtes Bemühen. Wo ist es, lieber Ekki? Ich frage dich als einen der reifsten, erfahrensten, klügsten User hier im Forum. Wo ist es, das echte, ehrliche Bemühen um Frieden?
Sei herzlich gegrüßt von Gil.
Kommentar geändert am 31.03.2022 um 14:12 Uhr
Lieber Gil, man könnte fragen, ob nicht die Frage nach dem ehrlichen Bemühen um Frieden im politischen Raum rhetorisch ist. Ich denke nein und beantworte sie so: Bei der Mehrheit der meisten Völker ist dieses Bemühen vorhanden. Einige verblendete Politiker werden es für sich in Anspruch nehmen, aber nicht glaubhaft.
Herzliche Grüße
Ekki
Herzliche Grüße
Ekki
Hallo Ekki,
einige Erinnerungen an die letzten Kriegstage kamen mir, als ich in einem Verstaubten Karton einen Zettel fand, eine amtliche Bescheinigung, dass ich 46 im Übergangslager Herleshausen erfolgreich entlaust worden bin.
Wer kann sowas schon vorweisen?
Herzliche Grüße
TT
einige Erinnerungen an die letzten Kriegstage kamen mir, als ich in einem Verstaubten Karton einen Zettel fand, eine amtliche Bescheinigung, dass ich 46 im Übergangslager Herleshausen erfolgreich entlaust worden bin.
Wer kann sowas schon vorweisen?
Herzliche Grüße
TT
Gracias, Tasso, wenn man Kriegsgelüste entlausen könnte, möchte man Putin und ein paar andere gerne desinfizieren. Aber die Bescheinigung "erfolgreich" ist sicherlich für den Schredder.
Herzliche Grüße
Ekki
Herzliche Grüße
Ekki
Grüß dich, Ekki,
ich selber bin erst nach dem Krieg auf die Welt gekommen und im zerstörten Berlin aufgewachsen.
Meine Eltern haben über die Vorkommnisse im 3. Reich weitgehend geschwiegen - und meine Großeltern erst recht.
Wir Kinder mochten die Trümmergrundstücke, haben gern darin gespielt und uns aus herumliegendem Metall und den Steinen Häuser gebaut.
Für einige von uns allerdings mit tödlichen Folgen ...
Liebe Grüße
Piccola
ich selber bin erst nach dem Krieg auf die Welt gekommen und im zerstörten Berlin aufgewachsen.
Meine Eltern haben über die Vorkommnisse im 3. Reich weitgehend geschwiegen - und meine Großeltern erst recht.
Wir Kinder mochten die Trümmergrundstücke, haben gern darin gespielt und uns aus herumliegendem Metall und den Steinen Häuser gebaut.
Für einige von uns allerdings mit tödlichen Folgen ...
Liebe Grüße
Piccola
Kommentar geändert am 31.03.2022 um 17:13 Uhr
Merci Piccola,
es gab auch andere, die ich Kriegsschwadronierer nennen möchte. Da sind mir die Verschwiegenen lieber, weil ich Scham als Motiv annehmen möchte. Aber das Schweigen ist selbstverständlich keine Lösung.
Liebe Grüße
Ekki
es gab auch andere, die ich Kriegsschwadronierer nennen möchte. Da sind mir die Verschwiegenen lieber, weil ich Scham als Motiv annehmen möchte. Aber das Schweigen ist selbstverständlich keine Lösung.
Liebe Grüße
Ekki
Diese Silberstreifen wurden von den Alliierten "Windows" und von den Deutschen "Düppelstreifen" genannt. Sie waren auf die halbe Länge der Radarfrequenzen geschnitten und wurden von den alliierten Bombern tonnenweise während des Angriffs abgeworfen um auf den Anzeigen der deutschen Radarbedienern ein Rauschen entstehen zu lassen. Eine wirkliche Gegenmaßnahme gab es nicht. Jedoch fand man auf deutscher Seite bald heraus, dass diese langsam zu Boden rieselnden Streifen ein in der Luft stehendes Rauschen verursachten, während die Flugzeuge - die Ziele der Flak und der Jäger in der "Reichsverteidigung" - sich schnell bewegten.
Als diese "Düppelstreifen" zum ersten Mal eingesetzt wurden, wussten die deutschen Radarbediener - die ja nicht nur die Flak steuerten, sondern auch die deutschen Jäger, die besonders in der Nacht auf Radar angewiesen waren, um ihre Ziele zu finden - noch nicht damit umzugehen. Dies war während der "Operation Gomorrah" im Sommer 1943, einer Reihe von Luftangriffen auf Hamburg. Die "Düppelstreifen" ließen diese Angriffe zu der für die deutsche Bevölkerung verlustreichsten Einzeloperation des strategischen Luftkriegs im Zweiten Weltkrieg werden.
Als diese "Düppelstreifen" zum ersten Mal eingesetzt wurden, wussten die deutschen Radarbediener - die ja nicht nur die Flak steuerten, sondern auch die deutschen Jäger, die besonders in der Nacht auf Radar angewiesen waren, um ihre Ziele zu finden - noch nicht damit umzugehen. Dies war während der "Operation Gomorrah" im Sommer 1943, einer Reihe von Luftangriffen auf Hamburg. Die "Düppelstreifen" ließen diese Angriffe zu der für die deutsche Bevölkerung verlustreichsten Einzeloperation des strategischen Luftkriegs im Zweiten Weltkrieg werden.
Merci, Trekan, ich bin froh, in dir einen so sachkundigen Kommentator zu haben.