Alle 237 Texte von nadir

unter den weißen schwingen des schulddrachens verfasst der vergessene erzengel sein heiliges buch fari und er diskutieren die sieben mal sieben und siebzig farben der vergebenen sünde sie teilen das blau ihrer augen in vier evangelien auf als...

die farbe der haut bröckelt von den händen des fremden, mit den vernarbten worten im hals. er steckt dich ein. in sein fingerhutgroßes verlangen hinein. er mag dich. du magst ihn. gemeinsam entknotet ihr den lärm den das licht macht, legt ihn...

1. Die Hauptsache ist es, von A nach B zu gelangen. Wohl aber ist es ratsam, zuallererst Von A nach C zu reisen und C bis Z nicht auszulassen, um dann, zurückschnellend auf A, endlich und erschöpft von der Reise, bei B anzukommen. Denn hat...

BEI WEIN UND VERLORENHEIT, bei / beider Neige: / ich ritt durch den Schnee, hörst du, / ich ritt Gott in die Ferne- die Nähe, er sang, / es war / unser letzter Ritt über / die Menschen-Hürden. / Sie duckten sich, wenn / sie uns über sich...

sie lacht doch als sie am tee nippt zittert die tasse

schweißnackt. wie salz auf steriler anatomie verteilt. zwischen fingern verriebene fieberfäule auf ungestülpter innenhaut. lazarettsäfte schluckend auf und über der bibel des lakens und an dir die blitzgewaschene donnergescheuerte...

Er hebt die hand und hebt die hände - / Er hebt sie auf in einer grauen stadt. / Er fand den anfang. fand das ende / das keinen anfang und kein ende hat. / Er hebt und senkt sein angesicht - / Er hebt es auf in einer grauen stadt. / Er spricht...

Auf der Wiese spielt die Waise mit Mutters Schatten. sie wurde als Stern geboren gebettet im Wahn eines leergestorbenen Himmels. ihre Stimme lernt das metallene Scharren der Axt nachzuahmen. und flüssige Spiegelbilder glänzen auf ihren Lippen.

den schlaf waben süsz honig saugen die bienen aus der mohn mutter milch blüte der nacht vier blättrige gold klee füszchen tippelt der mond stille im rot blau tau auf der weisz tropfen wiese augen blick garn strick ich die stern bilder nach...

in asche, ihre, schrieb sie psalmen wind war ihr lied, staub wehender wind war ihr lied, staub staub war ihr lied, wind orgasmen schloss sie wie kristall um ihren schmerz in bernstein leuchtete in goldenem bernstein leuchtet ihr lied

Menschen die / einander betreten. aber / einer verstreut seine / asche im andern. glaubst / du mir, geliebte, wenn / ich sage, sie ahnen wie / fernweh entsteht wenn / ihr zuhause seine narben / verschließt, vor den händen / des andern? wer...

Psychologie zu betreiben heißt verzeihen lernen. /

Die Sonne ins Korn gesetzt Bis sie versinkt Wie der Blondschopf eines zu groß geratenen Kindes. Sommerland. Weizenfeld. Golden und frisch Wie geschlagene Butter. Das Herz an klappernde Instrumente gebunden. Den Mund an die Mutterpuppe geklebt...

Leute, hört mal her; Ihr habt doch alle eine Uhr, eine mit beinah endlos langem Philosophenbart die kurz vor 12 zeigt, lange schon, aber redet ihr so? Ihr sagt; die westliche Uhr geht anders als die östliche Uhr, das wissen wir jetzt, okay …...

in dieser stadt haben un- / sichtbare verleger auch / den letzten aller passanten / in kleindruck zwischen die / seiten aus beton gepresst. / spaß haben wir nur / wenn wir den mönchen / dieser stadt unsere / säcke unsichtbarer ameisen / ins...

kein herz erfindet sich in dem was rausch war lust ist ohne namen und gesicht alleine schmerz macht seelen unverstauchbar und schafft im leeren raum ein herz das spricht ein ich wird stets gebannt von vielen strichen und erst im schmerz wird die...

das kind fragt wie lange papa noch tot ist. blütenblätterfall.

Überdruss an allem – Inkarnat / der heiligen Madonnen auf den Stunden - / doch das, mit dem das Ding gebunden / ist, der Nutzen, löst sich ab, es klart / das reine Ding auf, plötzlich, ohne / einen Traum von Zweck, oder Bestimmung – / und...

- Deutschland, dort bei Nacht und Mond, - / dem immer, immer ein Zauber innewohnt. / Aber ach, wie eilst du vor allem davon, - / Was scheut dich, Deutschland, der Ruhm? - / Rilke, heißt ein Deutschland, - wessen? - / Eichmann ein Zweites, -...

Mit jedem Satz, den wir aussprechen, geht etwas unwiederbringlich verloren, eine subtilste, feinste Verletzung. Sprechen heißt vernarben. /

Wenn die große, lichtschluckende leere in dir staub und unrat angesammelt hat und du jedes staubkorn betrachten würdest, welches in dieser großen leere liegt, so würde gewahr, dass ihnen allen ein auge aufgesteckt ist, ein facettenauge, rot...

Hoffend auf eine bessere Welt / treten auf die Straße / die Menschen / und haschen nach Sternen. / Ihre Münder sind verschlossen, / zerbrochen sind die Waffen. / Bedrängt vom Tod; das / schöne Feuer noch vom Winde, / und selbst die...

Es ist unmöglich - ohne die Umtriebe und Faxen des Fleisches zu gefährden - in einem Strom von Gesichtern zu schwimmen. Als Fallakten der Leiblichkeit sind sie verborgen, ihre Augen haben aus den Tiefen des Blutes ihre Leere geschöpft,...

möge mir der traum wenn der alpraum eng schwingt, keine mauer sein. sträubt sich meinem geflüster der flaum. säß ich darin, schnitte ich erinnertes lachen in schnipsel schnipsel die du zusammen setzen werden wirst, in deiner stunde ohne licht.

Um meiner Gemeinheit ein Urteil zu erlauben, sei hier eine Kleinigkeit eingestanden; der Mensch erkannte nach dem Sündenfalle nicht das Gute und Böse, das sind nur vorgeschobene Begriffe. Er erkannte die Hygiene. Und als er gleichsam die Erde...

wir gehen langsam durch die / blinden flecken in der groß hirn / rinde. du bist mir auf der spur. / wer um die schlüssel des spiels weiß, / setzt die tür außer sicht. – / flucht ist honig, der übers glas läuft. / wir gehen langsam durch...

WeißLavendel ViolettSonett HundertStillenSprache brich die ZahlRückstände im Gedicht das AntiTänzerTanz Ballett der Wund der Punkt im Text versenkt Ich mich so ungenau im HimmelGläsernBlauGrauBlau das den Text zuletzt verhext verhextes...

sie wusch ihn, wechselte die grauen laken wenn er das wasser nicht halten konnte. manchmal kleidete sie ihn ein, als käme hoher besuch, doch es kam keiner. es war eine triste ehe. sie kümmerte sich um ihn weil sie musste. und dass sie musste,...

mit dem schnee im november schlafen die liderleiserund unendlich tieferund sie stehen auf mit dem grasin silbern-goldenem glasvon dem ich das leben las /

spaziert das radio in jackboots durch mein zimmer / greif ich rasch der schnäpse flammende hämmer / und seis erst 6 uhr früh , wo mondlichtstrahlen strahlen, / wie graue rüssel mücken nasen, oder aschene zahlen / ich schlag mich durchs...

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das licht stellt die blicke scharf und die tobsucht der wintertage ist vergessen den waldgeist nährt die weiße sonnenmilch der wind hat glimmende kohlen verschluckt und döst vor sich her welches glück beim brechen der knospen die...

Es rollt ein Gehgestell die Straße rauf Dahinter eine Frau die leise lacht Ach, eine rote Sonne zieht herauf Und eine Engelsstimme sagt ihr: lauf Bis unser Herr all dem ein Ende macht Es rollt ein Gehgestell die Straße rauf Sie läuft und lacht...

1.  Zwei Gedichte Interpretation | 102

blauäugige puppen waschen die welt. mit ihren weißen stimmen, hieroglyphischen worten. aufgeräumt sind ihre herzen gekerbt und geschnitten wie der huf eines pferdes. leer wie ein zen-garten. ja, blauäugige puppen waschen die welt. sie lassen...

Es gibt aber, mein Freund, Einen Gedanken der Alten; nämlich Dass Schönheit ein Schein ist Und ein Verrat an der Wirklichkeit. Vielleicht bedeutet das aber, Dass Schönheit eine Methode ist Das Leben zu zähmen Und der flüsternden Schlange Das...

Chopin, bei Nacht weich öffnen die menschen ihre hand eine verschlossene blume ist ihr mund. wie viele, solche, ach, lockt die nacht, - nackt glüht der stein ihrer sterblichkeit. liebe und zerstörung senken das gesicht in ihren händen liegt...

die lampe erlischt in der nacht der verheißung. ihr alle, habt ihr nicht die blätter des todes mit blut beschriftet? da, wo die winde ihr welkes haar kämmen, ihr lacht unter schwarzen gewittern des geistes. ihr alle, am ende ist ein...

i. / Dass einer wie Platon auf die Idee kommt dem Reich des Realen eine Welt der Ideen gegenüberzusetzen, die das Reich des Realen bedingt und ermöglicht, mag vor allem daran liegen, dass sich dieses Reale zwar Funktional tüchtig, aber in der...

ich werfe meinen atem um deine hüfte und binde dir vogelrufe ins haar kleine noten zupfen wir dann von den seeblauen lippen der worte und der spritzer eines lächelns sickert in die kirschrote haut ein auf der eine perle langsam abwärts rollt

da löffelt doch wer wer wer löffelt denn da? da dreht sich doch wer wer wer dreht sichn da? wer dreht sichn da um 359 / ° um 359 / ° unendlich oft und fraget: wie viele kreise habsch gedreht? da dreht sich doch wer wer wer dreht sichn da? da...

mit dem wachsenden glauben daran, dass alleine die expertenmeinung legitimation für politisches handeln sei, wächst auch der unglaube an die mündigkeit des einzelnen bürgers.

fari traf die kreatur am großen strom und zwischen zwei der weiden trat ein riss hervor als aufgeplatzte naht der haut zwischen dem nichts und uns und es grub die kreatur mit hellen händen eine tanne aus der feuchten erde aus und pflanzte sie...

zu kain also sprach der JHWE, / das er jetzt vogelfrei wär. / zu JHWE aber also sprach der kain; / „da wir nicht mehr als drei menschen sein / bittesehr / macht das wenig sinn o herr“ / „Aha Achso Aja, war klar“, / sagt JHWE...

die kalten weine des weltraums zechen wir die wir erdverliebte söhne der lust sind hoch oben in taumelgezweigen hängen gottes gläserne schuhe

tasten • schneckhaft rollt der regenbogen in den schreck und kommt erleuchtet wieder aus dem haus der angst • tasten • ein finsteres gold das in der mohnblüte schläft rührt das schwarze evangelium der spinnen an • tasten • in sieben...

Langsame • kriechende Schatten im / Takt des / Sonnenmetronoms. / Ich strecke / die Fühler aus: / hier wird die Stille kalligraphiert. / * / In den Straßen: / Ein Netzwerk aus Augen / ausgrollt wie eine / lange • horizontale Takelage / auf...

Häufig hab ich dich belogen / (recht eigentlich zerstört) / doch brech ich eine Blume dir / ab vom schönsten Beet im Garten / und steck sie dir ins Haar - / vielleicht das wir die Szene deuten - / irgendwann, wer weiß, am Meer, / gleich als...

x. / Das „Kunst-Es“ ist der Ersatz eines „Vollkommenen-Du“ Ein Geschöpf, dass in einem vollkommenen „Ich-Du“ Bezug stände, hätte die Kunst nicht nötig. Ein Mensch, der wahrhaftig mit einem Gott verkehrte, wäre an Kunst nicht...

Wir müssen beten, als ob wir die Wörter entwurzeln und von ihrem Ursprung ablösen, sie aus ihrer ursprünglichen Isolation befreien und flugfähig aushauchen könnten. /