Alle 284 Texte von AlmaMarieSchneider

Die Wahrheit verschwindet im Ozonloch.

Das Unrecht trifft immer den Falschen

Der eifrigste Feuerwehrmann ist oft der Brandstifter.

Die Augenbinde / hat Justitia lange / schon abgenommen /

Die Ackerwinde und geschmiedete Ranken, zärtlich umschlungen.

Neben Mülltonnen schläft die Bettlerin im Park. Zusammengerollt.

Der Brief am Spiegel Herbeigesehnte Nachricht Ein Hauch Sandelholz.

Das Spiel der Augen Orakelsalz und Talgrund Ratlose Zeugen

Gepreßte Gräser, wieder entdeckte Kindheit, zwischen Buchseiten.

Offene Türen In fremde Augen schweigen Am Treppenabsatz

Soldatenfriedhof Die Kreuze in Reih’ und Glied Fast spiegelbildlich

Ein paar Häuser nur Verborgen im Rosenstrauch Die Radarfalle

Ein Nachtvogel singt zwischen Traum und Wirklichkeit. Unsterblich das Lied.

Flugzeuge im Bauch Kalter Kaffee, ein Crosiant Lächelnde Seele

Neben Mülltonnen schläft die Bettlerin im Park. Zusammengerollt.

Wie ein Brückenschlag Der Blick über die Tasse Untergegangen

Gleich einem Schemen, lautlos verschluckt vom Nebel. Der haarlose Mann.

Ein schwarzer Vogel sitzt aufgeplustert im Baum wie fest gefroren

Ein schwacher Wille Muss Adleraugen haben Das Herz behüten

Gefängnismauern Weiße Rosen klettern dort Einfach darüber

Wer einen Berg erklimmen will, muss über das Tal kommen

Ein Faltennetzwerk, das Gesicht der alten Frau. Brandmal der Jahre.

Alles Wissen ändert die Welt nicht, wenn keine Umsetzung erfolgt.

Sicher am Schirmchen gibt sie dem Wind den Samen. Die Pusteblume.

Das alte Pflaster Vom Efeu beranktes Haus Ein Tor ist offen

Frech kommt sie daher Frißt Löcher in’s Gemüse Diese Schneckenbrut

Die stillen Flure Kennen weder Tag noch Nacht Treiben um Ecken

Die blauen Astern Im fahlen Licht der Sonne Funkeln vom Raureif

Durch das Morgenrot lächelt ein Mund entgegen. Dort am Gartenzaun.

Das Schönste an Asien ist das Lächeln seiner Bewohner.

Wer im Kreis läuft, braucht nicht zurück zu blicken.

Ohnmacht spürt nur derjenige, der Macht ausüben möchte.

So kraftvoll und bunt lugen sie durch’s Laub hervor. Die Frühlingskinder.

Wie jeden Mittwoch steht sie am Grab -spricht leise. Heute mit Blumen.

In warmer Mondnacht, ein Schauer auf meiner Haut. Beim Ruf der Eule.

Steinig der Acker Furchig und leer die Krume Doch die Erde lebt

Der stolze Schneemann, so klein ist er geworden. Passt in seinen Hut.

Unsere Begegnungen Lichtpunkte Stark und verletzbar Sanft und wild Einander alle Welt

Im Netz der Spinne Tausendfach Perlen aus Tau Warm der Sonne Strahl

Es ist nicht sinnvoll die Quelle zu verstopfen, wenn es sprudeln soll.

Große Gedanken müssen hohl sein, sollen sie laut tönen.

Mit / zunehmendem Alter / spüre ich / den Rauhreif / und die / Sonne / besonders heftig /

Es gab sie immer - die Pappnasen und Narren. So fügt sich’s plötzlich.

Bäume kahl und braun Still fallen weiße Flocken Bedecken das Land

Dorniges Gebüsch Wild flattert ein weißer Slip Über den Dünen

Seine Höllen schafft sich der Mensch selbst. Den Teufel braucht's dazu nicht.

Auf einer Parkbank erzählt er mir sein Leben. Den Hut in der Hand.

Nur der Mond berührt zärtlich den schlafenden Mund. Das Herz ist verreist.

Nur kurz glüht es auf Furcht kriecht aus der Dunkelheit Schneller die Schritte

Für das Leben muss man sich Zeit nehmen, sonst wird es zu kurz.