Die Favoriten von Tula

wie eng geschnürt mein Herz durchs Wasser weidet / in einem Glas aus graumeliertem Nichts / der Erde, ihrer Art von Flüssigwerdung / durch mich hindurch und deine Liebe, die / sich in der Meeresströmung wiederfindet / als wäre alles Teil von...

Pille, Popel, Pinkepinke, / Mama putzt die Haustürklinke, / Oma schleicht zu Menkes rüber, / Leni muss sich wieder über- / geben, weil sie Zahncreme leckt, / Soll sie doch, ich bin versteckt. / Hintern, Hose, Osterglocke, / Tille iss ne...

Der Die Easy war ein Frauenzimmer, / nicht hold, noch tugendhaft, / sie diente keinem brav und nimmer / der drögen Leserschaft. / Und wohnte bei den Dunkelwäldern, / ganz nah dem blauen See, / allein mit ihren Feuermeldern, / ‘nem Kerl...

Worte zur Kunst: Post Impressionismus / A PAIR OF SHOES (dt. Ein paar Schuhe, Blankosonett) / ich contra ich auf alles nur nicht dich / in meinem Bett, da liegt sich alles: Schlaf / den Schlaf der Dinge, die vergessen sind / mal diesem Weg...

Siehts der Mond auch jeden Abend, / Guckt er doch zum Fenster rein, / Drinnen flackert rot die Lampe, / Und man wechselt einen Schein. / Eine Hose wird in Falten / Über einen Stuhl gelegt, / Während sich ein tiefer Seufzer /...

Ich wünsche mir viel Schall und Rauch. / Warum denn das? Das ist so Brauch / als Krönung für ein Lebenswerk. / Ich halt damit nicht hinterm Berg. / Ich mag den Sturm im Wasserglas. / Wieso denn das? Weil der im Fass / nicht mehr so...

Was habt ihr nur angestellt, / ihr gottverdammten / Gutmenschen?! / Nun ist genau das passiert, / wovor Wahrheitssucher wie ich / seit vielen Jahren gewarnt haben. / Ihr wolltet es nicht wahrhaben, / aber jetzt könnt ihr es / weltweit...

I. / Von einer schreienden Sirene / würde man keine / heilsame Anti-Stresstherapie / erwarten / und / von einem vollen Müllcontainer / keine Motivationsansprachen / - und doch... / reden wir uns ein, / dass die bebende Erde / uns...

Das alles glanzlos sei, in blinder Stille / ist einzig nur des Nebels Wille / Was Klang war, soll nun schweigen / Was sichtbar war, sich nicht mehr zeigen / Wo Wahrheit wirkt und Richtigkeit / ist's Täuschung nun im Nebelkleid /

Ein ärztlicher Handgriff beweist es belastbar: / Die Würde des Mannes ist untenrum tastbar. /

es war das jahr / in dem wir eine neue sprache lernten / ihr klang war metallisch und hart; wörter / gruben sich tief ins land. / wir lobten sie / für die chirurgische präzision / mit der sie die wirklichkeit trafen. / und was für ein...

Ältere Aphorismen / 1. Sich mit der Dummheit anderer zu beschäftigen, lenkt von der eigenen ab. / 2. Dummheit bewahrt vor Selbstzweifeln. / 3. Wenn es Dummheit nicht gäbe, könnte man sich nicht dumm stellen. / 4. Wer sich für dummer als...

Wie du‘s wolltest / Der Böse gibt den letzten Philosophen / Und sieht sich in den Hallen des Olymps. / Sag mir was Dummes, und ich pimp’s: / Bescheidenheit ist nur was für die Doofen. / Du weißt, wie’s geht: Der Dreck wird von der...

0412024 / Hallo, hallo Wien…scheisse, keine Verbindung, schon dritter Tag! /

In tiefem Schwarz zeigt sich die Silhouette / der Dächer gegenüber. Dicht an dicht, / als hing vor Häusern, Bäumen eine Kette, / ergraut die Schwärze im Laternenlicht. / Darüber liegt, auf dunkelblauen Tönen, / das ferne Sternenband -...

*-* / Auf dem Monitor / Madison Square Madness / & in meinem Kopf / YMCA in Endlosschleife. / Das hier ist / toxischer Testosteronterror / im Talkshowformat. / Eine / zynische Zurschaustellung / schamlos gespielter Unschuld. / Ein...

Du kannst mich nicht hinterher fragen, ob mir das gebumst werden gefällt. Es gibt Leute, Leute, sage ich, die die Empathie nicht gerade erfunden haben. Aber selbst im Angesicht der größten Tragödien kannst du niemanden überzeugen; im...

Ein Paar litt unter Langeweile / und hat die Regeln schwer verletzt, / dafür gab es symbolisch Keile, / es wurde eiskalt ausgesetzt. / Die Beiden zeugten viele Kinder, / bald war die Gegend menschenvoll / (darunter hausten reichlich...

Ein kleiner Beamter aus Dissen / ließ, wie es ihm ging, alle wissen. / Er sagte energisch: / »Ich fühle mich serbisch / und das heißt auf Deutsch serbischissen. / « /

Der Horizont / hängt schief / und schwankt / bei jedem Schritt. / Die menschliche Vernunft / hockt schreiend im Sandkasten / und schmeißt mit Förmchen um sich. / Ganze Gesellschaften / bewerfen einander / mit gebratenen halben...

Worte zur Kunst: Informel / PARACHIFFRE XVII (Blankosonett) / ICH-Stimme-AN und ES das Grau dahinter / ein Krakelee aus wunden Punkten, die / sich etwas impulsiver Raum verschaffen / im Zustand: zu Befehl, ich folge dir / bis an die Grenzen des...

Der Optiker zu einem Kunden: / »Wie haben Sie nur hergefunden? / « /

Privaatpatient Lür: „Weetst du, ik weer jüüst bi ’n Dokter un heff glieks een Termin för de anner Week kriggt. Dat is de Vördeel, wenn een privaat versekert is!“ / Kasspatient Tetje: „Wat denn, för de anner Week? Ik heff güstern...

Worte zur Kunst: Zeitgenössisch / CERCLE (dt. Kreis, Blankosonett) / auf Rot gehst du im Kreis der Nachtgedanken / von A nach B im Zimmer hin und her / wirft Schwarz Kernschatten in dein Leben / und pflückt den Mond, der hell am Himmel steht /...

Gedichte sind nur so lang, wie vom Lüer der Atem reicht. / Von kurzatmigen Gesäusel wird kein Magen satt. / Wer sich Ausreden um den kleinen Finger wickelt, / kann sie bei Bedarf immer wieder hervorholen / Um den neugierigen Blicken Eins...

Als ich nach 50 Jahren heimkomme, ist nichts mehr Heimat. Ein paar Gebäude erinnern mich, die Menschen nicht. / Doch dann finde ich unsere alte Kneipe. Stratos heißt sie jetzt, nicht mehr Nepomuk. Dasselbe Gebäude, in die Jahre gekommen,...

Worte zur Kunst: Neoplastizismus / BLAUER BAUM (Blankosonett) / vom blauen Baum auf dieser Wiese weidet / ein Traum im Dämmerlicht, sanft vor sich her / wiegt auch die Nachtverästelung in Schemen / und schüttelt Staub aus Farbe in den Wind /...

Lieber Gott, warum – ich wüsst es gern – / Hast du mich in diese Welt geschickt? / Jagst mich runter von dem Glitzerstern, / Hast mich aus dem Hort der Seligen gekickt. / Treibst mich durch die Jahre, machst mich alt, / Schweigst, wenn...

Die S-Bahn läuft am Bahnhof ein / mit schmutzig-gelben Fenstern; / die Leute stehen dicht gedrängt / und wirken angespannt und klein / von zähem Dunst umgeben - / Erschöpfung wohl und Arbeitsangst, / vielleicht dem allzu frühen Wein, ...

Irgendwo an einem Lagerfeuer. Oder in einer Kaschemme nach der letzten Runde. In der Vergangenheit oder einer Zukunft. Verebbendes Schlachtengetöse im Hintergrund. / Zwei Männer zerren an einer kaum bekleideten Frau herum. / „Das ist meine...

Später, im November / übernachten im Ahorn Schwärme von Raben / Schackernd, doch irgendwann still / schlafen sie fröhlich ein und / wirken zufrieden / Nur auf dem fernen Strommast / tändeln noch zwei – / manchmal trifft sie mein...

Wenn mal wieder / ein atomarer Holocaust droht, / mache ich einfach / die Nachrichten aus / - hilft in neun von zehn Fällen. / Und falls es / doch mal stimmen sollte, / muss es deshalb / ja noch längst nicht wahr sein... / Habe...

Worte zur Kunst: Zeitgenössisch / INCITATUS (Blankosonett) / ein Stich Erregungskurve präsynaptisch / schwemmt Schwall den Zwischenspalt: Oh, ist das schön / dass sie sich heute wieder Muße nehmen / um sich dem Lockstoff A) Geruch zu nähern...

Ach, sind wir alten Säcke doch mal ehrlich: / Wir brauchen, entre nous, auch unsre Ruh / und nicht nur Freudenschreie und juchu! / So junge Dinger werden dann beschwerlich. / Auch wenn im Sommer Kleidung nur noch spärlich / die Haut...

A / Ich habe da gestern was über deine Mutter im Internet gelesen. Ihr angeblich so fantastisches Rezept für Kraftsuppe mit Biohuhn und Gemüse stammt gar nicht von ihr selbst! Sie kann gar nicht kochen. Sie lässt sich das Gericht vorkochen....

, / Schach Tell Alte / darin eine aus dem Nachtleben / übriggebliebene muskulöse lyrische Miniatur / als Beifang / die zwei verchromten Maskenvernichtungswaffen / eines jambischen Gewichthebers. / und nicht genug, / eine 12-seitige...

Morgens erst mal Kaffee kochen, / immer wieder gern gerochen. / Dann die Zeitung, lass mal lesen, / was wo wann wie los gewesen. / Seite drei, hör Schritte kommen, / schnell ein schlaues Buch genommen, / aufgeschlagen, les zur Tarnung. /...

Wolken dräuen, finden sich im Reigen, / Tief verschleiert steht der junge Wald. / Jedes Blattwerk hängt in staub‘gem Schweigen, / Stille liegt der Teich. Es regnet bald. / Wind kommt auf, er zaust den alten Reiher, / Der sich vor dem...

plötzlich / und ohne erkennbare Ursache / stiebt ein Taubenschwarm auf / und schraubt sich als panische Spirale / in rasant geflogenen / und immer weiter ausholenden Kurven / hoch über die Wipfel frei stehender Bäume / schrill lärmend und...

. / . / I_ / Der Morgen graute, / die örtliche Fäulnis kroch allmählich empor. / Robert wurde es ganz mulmig, / wie er sich dem zertrümmerten Torso / auf der Parkbank näherte. / Dieser unansehliche Matschhaufen vibrierte noch leicht, /...

Worte zur Kunst: Italienische Avantgarde / SACCO E ROSSO / (dt. Sackleinen und Rot, Blankosonett) / der Lumpen Leinen auf dem roten Etwas / hat Luft geatmet. Arbeit schwer am Tag / zerrissen zwischen Haut und dumpfen Klängen / Schweiß,...

Nebel senkt sich Ahnung führt / Kranichformationen / Laub errötet ihm gebührt / Dies seit Jahrmillionen / Zwielicht trägt den Moderhauch / Frisch gepflügter Erde / Feuer loht nach altem Brauch / Heimwärts zieht die Herde /

hier stehen abends und nachts weiße teller mit nudelsalatresten herum, / die soße gerinnt und fliegen fressen die noch flüssigen reste, es ist immer / irgendwie die angst vor dem abend, der blind hinter den säuberlich aneinander gereihten ...

Man kann sie hassen oder auch verachten, / doch würden ohne sie auf dieser Welt / Verliebte sicher nicht so rührend schmachten / wie Romeo und mancher Frauenheld. / Wie gäb der Papst, ernannt von Gottes Gnaden, / dem Volk durch seinen...

Flügel. Schlagen. / Das Ende eines Tags verglüht am Horizont. / Im Rauschen eines Walds verschwindet selbst das Böse. / Der Milan liest die letzte Nachricht aus Gekröse, / Und was die Nacht gefressen hat, bleibt unbesonnt. / Am Himmel...

Zwei Typen namens Max und Fips, / die machen wahre Wahnsinnstrips. / Max ist auf Malle voll gestrandet / und Fips in Irrland jüngst gelandet. / Zwei Knaben lieben's zu verreisen, / doch mailen Freunden, sie vereisen. / Tim hat in...

~~~ / Ist das hier / die Realität?? / Gestern / hätte ich es / vielleicht noch gewusst, / aber heute / ist da ein Loch, / wo gestern noch / die Zimmerdecke war / und anstatt Wolken / wandern rosa Elefanten / über den Himmel. / ~~~...

Siehst du, wie die Wolken dräuen, / scheinbar ruhn, sich nicht bewegen, / wie auf Federn Schweres tragen? / Bald schon wird ein Sommerregen / Dich und mich im Heu vertäuen. / Kannst du schon die Brise fühlen, / seltsam leicht, wie Schwalben...

Worte zur Kunst: Ukiyo-e-Stil / DIE GROSSE WELLE VON KANAGAWA (Blankosonett) / in deinem Traum hat er dich sanft gestreichelt / der Mond von letzter Nacht, er zog dich an / mit seinem Schlafstaub auf der wunden Seite / und Rissen deckungsgleich...

Krankenhäusern, grad von innen, / kann ich gar nichts abgewinnen, / doch bei mancher Art von Leiden / lässt es sich nicht mehr vermeiden / und ich werd im Krankenwagen / hinkutschiert und reingetragen. / Am Empfang sitzt eine Dame: /...