Alle 1.503 Textkommentarantworten von TrekanBelluvitsh

22.11.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  ... und Vorurteil? von  Graeculus: ""Der/die Fremde" ist natürlich ein gutes Beispiel. Allerdings ist für mich die negative Auffassung von dem Fremden ein Vorurteil, weil sie a) ja schon vor dem Auftreten des Einzelnen vorhanden war. Fremd=schlecht. Es ist eine Kategorie, in die Menschen jedes unbekanntes Individuum "parken". Der Grund dafür sind unseren irrationalen Ängste. Der neu eingezogene Nachbar wird NICHT unser Haus übernehmen und unsere Wohnung entern. Das sagen uns auch unser Wissen und unsere Erfahrung. Dennoch sind wir skeptisch, weil unsere Ängste das Kommando übernommen haben. b) Und damit ist dieses Verhalten für mich alles andere als intuitiv. Für mich erfolgt eine intuitive Beurteilung ergebnisoffen. Wir verwenden Wissen und Erfahrungen, die auf das Neue zu passen scheinen. Wenn wir das Neue dann kennenlernen, wird die intuitive Beurteilung durch eine mehr Fundierte ersetzt, sofern dies möglich bzw. nötig ist. Natürlich kann die intuitive Beurteilung auch negativ ausfallen. Dafür müssen jedoch klar negative Beobachtungen im Augenblick vorliegen, z.B. der neue Nachbar richtet eine Waffe auf mich. Ein weiteres grundsätzliches Problem ist, dass wir oft nur die Dinge wahrnehmen bzw. wahrnehmen wollen, die unsere Vorurteile bestätigen. Extremistische Politik benutzt dieses Phänomen. Hier ein Beispiel: Adolf Hitler hat in "Mein Kampf" geschrieben, dass in Wien ein Großteil der Menschenhändler/Zuhälter Juden waren. Und nun kommt das überraschende. damit hatte Hitler sogar recht! Dies ist eine korrekte Beurteilung für das Wien seiner Zeit. Allerdings verschweigt er etwas: Die Frauen und Mädchen, an denen jene jüdischen Zuhälter ihre Straftaten begangen, waren ausschließlich Jüdinnen! Natürlich erwähnt Hitler das nicht, denn er will ja a) jüdische Frauen nicht als Opfer darstellen und b) die Angst seiner deutschen Leserschaft vor jüdischen Menschenhändler schüren. (Ich bin jetzt so weit ins Einzelne gehende kein Hitler-Fachmann, würde es allerdings auch nicht für ausgeschlossen halten, dass Hitler selbst dies gar nicht bemerkte und diesen Unfug selbst glaubte.) To cut a long stoty short: Unsere Wahrnehmung ist nicht so idealtypisch, wie ich sie beschreibe. Das ist klar. Aber das macht meiner Ansicht nach eben einen reflektierten Menschen aus. Dass er auch seine Intuition immer wieder auf Vorurteile überprüft, auch und gerade in der entsprechenden Situation."

06.11.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Gottes Markenzeichen von  loslosch: ""An das Göttliche glauben die allein, die es selber sind." Neudeutsch nennen sich solche Leute "Herrenmenschen"."

17.10.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Vorwärts, wir müssen zurück! von  Graeculus: "Ich sag mal so: für jeden Schreibenden ist der ÖPNV ein wahres Füllhorn. Er bietet alle Charaktere , nach denen man sucht - und noch mehr, nach den man nicht gesucht hat. Und natürlich findet man dort auch jede Menge an Konflikten. Viele Menschen auf engstem Raum = Konflikte. Das gilt ja schon bei Gleichgesinnten. Und bei einer zufällig zusammengewürfelten Gruppe erst recht. Kinder sind keine fertigen Menschen. Für viele Auseinandersetzungen fehlt ihnen das Rüstzeug. Darum werden sie nichtselten mit brachialen mitteln ausgefochten. Denn diese Mittel kennen sie, zumal bei Kindern die unterschiedlich entwickelte Körperlichkeit größere Unterschiede schafft, als bei ausgewachsenen Menschen."

16.10.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Vorwärts, wir müssen zurück! von  Graeculus: "Schon. Allerdings denke ich, dass Menschen, wenn sie mit dem Leid anderer Menschen konfrontiert werden UND bereit sind, diese als Menschen wahrzunehmen in der Regel zu Hilfe bereit sind. Das meiste Böse geschieht ja, wenn Menschen ihr Gegenüber NICHT als Menschen wahrnehmen, entweder durch Entfernung oder Entmenschlichung oder Abschieben der Verantwortung. In deiner Anekdote beschreibst du, wie der Busfahrer ganz direkt und plötzlich mit dem Leid des Mädchens konfrontiert wird. Entfernung, Entmenschlichung oder Abschieben der Verantwortung ist schwer möglich. Also reagiert er empathisch. Natürlich könnte man argumentieren, dass in diesem Fall Entfernung, Entmenschlichung oder Abschieben der Verantwortung mehr Aufwand bedeuten würde, als das Zeigen von Empathie. Handelt der Busfahrer also einfach aus "Bequemlichkeit"? Nein. Denn das Entfernung, Entmenschlichung oder Abschieben der Verantwortung mehr Aufwand bedeuten, zeigt ihre Einordnung in die Reihe der menschlichen Verhaltensweisen: ganz weit unten. Der österreichische forensische Psychologe Thomas Müller sagte einmal (sinngemäß): "Man wacht nicht eines Morgens auf und denkt sich: Heute bringe ich jemanden um." Das zeigt, das antisoziales Verhalten ganz offensichtlich einen Vorlauf braucht. Das viele Menschen diesen Vorlauf ohne inneren Widerstand akzeptieren, ist der Beginn ihrer Verantwortung für ihre niederträchtigen Taten."

14.10.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Gegen Katzenaufwertung von  keinB: "Dieter Dosenmund. Dieter Falschverbund. Dieter Roterschund. Dieter Hülsenwund."

21.09.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Eponomasien aus der Antike #2 von  Graeculus: "Ich denke, das 20. Jhd. ist uns noch zu nah und damit zu politisch aufgeladen. Aber ich könnte mir Verschiedenes vorstellen: -) Stalin, jemanden mit Gewalt auf seine Linie bringen. -) Oppenheimer, von seiner eigenen Idee überwältigt werden (ein Frankenstein des 20. Jhd.) -) Merkel, taktisches Verhalten -) Thatcher, starrköpfig rückwärtsgewandt -) Baker (Josephine), freizügige Kunst -) Rumsfeld, Aktionen durchführen ohne Plan -) Carell, Ideen so klauen, das keiner was merkt Oh! Und jetzt fällt mir doch noch ein wirklicher ein: -) Stresemannn, Anzug Und aus dem 19 Jhd.: -) Unionsgeneral Burnside, Namesgeber für "Sideburns" (Backenbart)"

20.09.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Eponomasien aus der Antike #2 von  Graeculus: "Im englischsprachingen gibt es "Drinking the Kool-Aud", als Metapher für blinde Gefolgschaft. Als Basis dient das Jonetown-Massaker mit dem Initiator Jim Jones. ...ok, ist kein Eigenname einer Person... ich überleg weiter..."

12.09.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Johnny Cash von  Graeculus: "Man darf halt nur nicht in den intellektuellen Abgrund fallen, der sich zwischen Erklärbarkeit und Endschuldbarkeit auftut."

11.09.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Johnny Cash von  Graeculus: "Der österreichische forensische Psychologe Thomas Müller meinet einmal (sinngemäß): "Niemand wacht morgens auf und denkt: "Heute bring ich jemanden um":" Demnach haben wir es auf jeden Fall mit einem Prozess zu tun. Und solche Prozesse laufen in der Regel über Jahre. Also fließen sehr viele Punkte mit ein. Allerdings kann man einige Punkte, die alle Verbrecher - mehr oder weniger - aufweisen, annehmen. -) geringe Frustrationsgrenze und damit im Zusammenspiel: -) mangelnde Fähigkeiten mit Frustrationen umzugehen (gemeint sind hier Fähigkeiten und Taktiken; die die Frustrationen auflösen und die mit ihnen verbundene Problematik nur in eine andere transformieren. So ist z.B. Sucht eine Frustrationsbewältigungtaktik, die auf Dauer nicht funktioniert. -) übertriebene Erwartungshaltungen; gegenüber anderen Menschen, Dingen oder Organisationen = Frustrationen -) geringes Selbstbewusstsein; gerade das spielt ja z.B. bei Hochstaplern eine große Rolle, denen es meistens nicht allein um den materiellen Wert geht sondern in der Regel auch um die Anerkennung des sozialen Umfelds. -) die Häufigkeit von Konflikten an sich; viele Menschen auf begrenztem Ort = viele Konflikte = viele Verbrechen und - GANZ WICHTIG: -) die Gelegenheit; den meisten Menschen ist ihr sozial abweichendes Verhalten, wenn sie ein Verbrechen begehen durchaus bewusst. Darum werden Verbrechen in Situationen begangen, in denen der/die Täter*in die Möglichkeit sieht, nicht erwischt zu werden. Dabei geht es nicht nur um die Gefahr durch "klassische" Bestrafung (Freiheitsentzug), sondern vor allem auch soziale Ächtung. Darin begründet liegt z.B. der Versuch vieler Straftäter, in Gerichtsverfahren ihren Opfern eine Art Mitschuld zu geben."

11.09.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Johnny Cash von  Graeculus: "So mancher prügelnder Klempner hoffte vergebens auf auf so eine vergebende Umwelt."

Diese Liste umfasst nur von TrekanBelluvitsh abgegebene Antworten bzw. Reaktionen auf Kommentare zu Texten. Eigenständige Textkommentare von TrekanBelluvitsh findest Du  hier.

 
/Seite /S.
Seite 1/151

TrekanBelluvitsh hat übrigens nicht nur Kommentare zu Texten geschrieben, sondern auch  eine Autorenkommentarantwort,  102 Antworten auf Gästebucheinträge,  8 Antworten auf Kommentare zu Teamkolumnen und  7 Antworten auf Kommentare zu Kolumnen verfasst.

Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram