Alle 1.641 Texte von niemand

Weshalb müsst ihr den Frühling loben? / Ich könnte toben, sprach der Herbst / und rüttelt derbst an einer Eiche. / Kommt Meinereiner mal ins Land, / geprägt durch Reife und Erfahrung, / wills keine Offenbarung sein - / man konfrontiert...

Sommerfest im Haus der Alten - / wo man blickt ist nichts mehr frisch. / Wie soll man sich hier entfalten, / Stuhl an Stuhl und Tisch an Tisch? / Grillen soll das Motto heißen, / man hat Putenbrust geholt. / Keiner kann das Zeugs noch...

Ich bin ein Baum, doch darfst du mich mitnichten in keinem Wortwerk, rief ein solcher laut, verreimen, oder reimelos verdichten, denn schreibst du Baum, ist dieses Wort geklaut. Wie soll ich dann, du Hochgewächs, dich heißen, vielleicht ein...

Bescheidenheit ist eine Zier, / drum schimpft die Habsucht oft mit ihr: / Dein Hang zum Spatzen in der Hand, / der raubt dir wahrlich den Verstand. / Mein Ehrgeiz wird noch nicht mal wach, / beim Blick zur Taube auf dem Dach. / Du sprichst,...

Bin ich, Pudel, denn ein Wesen für ein Rudel? / Fragte sich der Pudel Kuddel, denn er hielt / sich im Grund für fein und jedes Spiel im Schmuddel / war ihm gar nichts, drum umging er stets gezielt / alles was die feinen Pudellocken...

Ich bin absoluter König, / in der Welt, die mir gehört - / und es juckt mich nicht, bis wenig, / dass sich mancher daran stört. / Ich erlaube mir zu lärmen, / vierundzwanzig Stunden lang. / Die sich dafür kaum erwärmen / können,...

kaum dass sie so weit war und ihr buchfink gestalt anzunehmen / stelze fest wie amselig doch solch geschreibsel sein könnte / und dass sie noch lang nicht fitis den roman qualitativ fortzusetzen / so zilpzalp wird man eben nicht zum star! /...

Bald geht er und man möge mir verzeihen, / dass mir sein Schwinden Wurst wie Pelle ist. / Nicht wenige jedoch, die werden schreien, / weil ohne ihn sie aufgeschmissen seien - / den Herbst im Blick, als Mörder und Sadist. / Ich freue mich...

Ein "kein Autor" [Tag für Tag] sitzt vorm Bildschirm. Kein Verlag intressiert [weil keine Pflicht] sich für ihn und kein Gedicht. Andre tippen [keine Frage!] niemals Kunst, so ist die Lage, denn es findet kein Genie sich im...

. Ach, Jakob, es weht längst ein herbstlicher Wind, ob sich gar im Garten für dich Arbeit find? Beweg, werter Gatte, den Hintern, den Arm, schau nicht aus der Wäsche mit Vorwurf und Harm. . Das Laub auf dem Rasen versperrt schon...

Was macht ein armer reicher Mann, wenn keiner ihn beneiden kann - nicht einer sie bewundert die Schätze aus Jahrhundert vergangner Zeiten, die er pflegt und sich nicht Neid, nicht Missgunst regt? Was bringts, wenn er zum Cranach stiert und...

Ein Raum, ein paar Stühle, zehn Leute vom Fach - / die geistige Fülle scheint üppig und wach. / Man kennt Nachbars Schwächen, ist selbst jedoch stark, / der Drang zum Besprechen durchfährt Bein und Mark. / Es saugen zig Augen sich fest...

Rotes Käppchen, freches Kläppchen, in der Hand das letzte Schnäppchen: Neues iPhon [hat schon 3 von!] geht die Maid durch den Wald, im tiefen Schnee, als ne Nachricht [am Display] von der Oma kommt und diese ruft: Wird Zeit! Kind, kommt bald,...

Gita Rre sprach, ernster Miene, / zu der Freundin Tambu Rin: / Ruf doch bitte Vio Line, / weil ich grad in Laune bin / eine Mädchen-Band zu gründen. / Drauf rief Tambu Rin, recht schroff: / Sollt ich hier Celesta finden, / steig ich aus!...

. Die Feministin brüht den Tee - doch halt! der klingt nicht femine', drum wird die Teein aufgebrüht, die fünf Minuten vor sich zieht. . Die Feministin zieht derweil die Röckin an - ein heißes Teil, mit langem...

Ein Wandrer sieht im Walde Tannen, mit tausend Zapfen, dicht an dicht. Im Net verzapfen frohe Mannen grad tausendfach ein Reim-Gedicht. Auf weiter Flur ergießt sich Regen, der Wandrer spannt hierfür den Schirm. Die vor dem Bildschirm sitzen,...

Du verzwingst Dich nicht? Zwischen meinen Großzehen zernagel ich Dich hornhäutig, Sahnewölkchen ranziges - Du! Zisch.... . Spring! - Der dritte Nackenwirbel rückgradet Dich mir zu. Ich zieh Dir den Bauchnabel durchs...

Was wäre Herr Zett nur auf unserer Welt, hät sich nicht Herr Ypsilon zu ihm gesellt. Zwei Menschen, zwei Blicke, ein Donnern im Hirn - bald kommt es wohl dicke. Man zeigt sich die Stirn. Herr Ypsilon geht jeden Abend, samt Hund, die Straße...

Ach, Mutter Natur, klagt das Jahr, ich habs schwer, denn zwei meiner Spröße sind spätpubertär. Heut morgen kam Juli mit Tanne und Schmuck, da rief ich: "Du Weihnachtsmann, nun ist's genug! Erst blähst du dich...

Marie besaß nicht Kuh, nicht Gaul, auch keine andren Güter, nur eines: Ein noch größres Maul als Gisela, die Schlüter. Ihr Mundwerk war im ganzen Dorf als Waffe unumstritten - zwei Gatten schoss sie untern Torf und...

Auf des grünen Baumes Rinde / saß die Made, sprach zum Kinde: / Kind, wir sind in Saus und Braus - / schaust enorm pausbäckig aus! / Und der Gatte, den sie hatte, / rief von seinem grünen Blatte: / Ihr habt eine Wohlstands-Meise, /...

Im Taubenschlag geht es hoch zu, unbedingt, weil Täubchen Elvira ihr Federchen schwingt, sobald irgendwer von dem restgen Geflügel sein Schnäbelchen öffnet, legt sie ihm die Zügel gern an, mit den Worten: Du Frechdachs, Du, Du! Ich schütz...

. . Im Dorfristorante "Haut die Cousine" spricht Maitre zur Gattin, mit Calvados-Miene: Heut schmerzt mich die Birne, Helene, so sehr, die Pommes verkokeln grad zu Pomme de Teer. Die vorletzten Gäste entschwanden mit: Pfui! Sag,...

. Hach, da sitzte vor der Kiste ganz gespannt - jawoll, das biste! auf den Tatort mit vier Leichen [einer armen und drei reichen] die durch sieben Schuß verendet und die Spurensuche wendet alle möglichen Beweise, schlägt ins...

Sie treffen sich Sonntags, sie tuns immer wieder, / die Anni, die Klara, die Martha, die Frieda, / die Hilde, die Ella, die Else, die Trud - / entfernt allesamt längst von Böse & Gut. / Viel gibts nicht zu beißen, der Kaffee ist dünn,...

Einst sprach ein alter Kakadu / zur Kakadine Marylou: / Mein Kind, wonach ich täglich brünste / ist, dich am Ort für schöne Künste / zu sehn, wo über Mond und Jahr, / ich Kakademiker selbst war. / Ich wünsch [es ist nicht nur Manie] ...

 Im Frühtau ziehn Zwerge von fern, fallera, nach Hause, dort liegt eine Deern, fallera - sie denken: Donnerlittchen, wie schön ist das Schneewittchen und haben sie alle gleich gern, fallera! Sie sorgt für die Zwerge ab nun, fallera, die sind...

Willst du heut nicht endlich dichten? / Zu dem Heinz die Hilde spricht. / Heinzi jedoch meint: Mitnichten - / und ergänzt: Hei? Ne! heut nicht! / Dieses alte Schikaneder, / das mich hier alltäglich hetzt, / denkt, es wird ihr Wunsch [ein...

Er mimt den Star, der Fridolin, bei Bauer Maier - bespringt dort Hennen, diese legen Freilandeier. Ihm schwillt vor Stolz dabei der Kamm auf seiner Stirn, dies überspielt geschickt den Mangel an Gehirn. Im ganzen Dorf hat Fridolin den schönsten...

In Massen saßen sie im Netz, wie Spinnen, vor Unterforderung voll unrelaxt - im Kopf die stete Frage: Was beginnen wir mit der Zeit? Wann kommt der nächste Text? Doch solcher ließ recht lange auf sich warten, die Schreiber war'n auf...

Geliebte Anämie, Du bist die Ader meines Lebens. Gestatte, dass ich das mal er Vene. Dein Anblick entzündet etwas in mir und erzeugt in meinen Lenden Wirbel. Gestern schrieb ich endlich An Gina, dass sich zwischen uns nichts mehr einrenken...

Wie bin ich aufgegangen, der Po, die Schenkel prangen, oh, Himmel, mir wird klar: Frau, die auf Waagen steiget weiß, dass nicht eine schweiget. Enttäuscht und aller Wunder bar, lös ich mein "Zelt" in Stille [Kleidung der...

„Früher war alles besser“. Das ist ein Satz bei dem sich so manchem die Haare sträuben könnten, falls er die Betonung auf „alles“ legt. Besseres konnte und kann es immer geben, allerdings sollte man nicht von „allem“ sprechen....

Was ihr mir zugesteht, empfinde ich als Pein - / ich will und werde nur was ich bestimme sein! / Heut morgen fand ich doch mein Leben nicht ganz rund, / das muss ich mir nicht geben – heute werd ich Hund! / Denn so ein Hund zu sein, das ist...

Der Tag versinkt im Abendbrei - / ein dottergelbes Eierlei / fließt wie ein ausgelaufner Punsch, / direkt in Himmels Wolkenflunsch. / Ein Feld, durch welches Schafe ziehn, / entblökt sich in Reseda-Grün. / Ein Hammel mault: „Ich mag...

Der Mond neigt sich zum Weiher und erschrickt - / so eingedickt war ich schon lang nicht mehr, / denkt er, denn was ihm da entgegen blickt / ist eine speckig runde Silberkugel. / Er könnte in den Google sehn, doch das / wird nicht geschehn,...

Du beim Biker Rade kaufen, / weil nicht gut auf Plattfuß laufen? / Du auch Auto haben keine, / dann schick Bike dir ohne Leine! / Rade kommt in Cartonage / und wenn haben nix Garage, / dann in Wohnraum bring, in Eile, / internette...

Unsre Hälse sind bekannt, biegsam, weiß und elegant, sprach zur Else Lohengrin, beim zu zweit durchs Wasser ziehn. Keiner hier, so rief der Schwan, der uns übertrumpfen kann. Schau doch nur, wie ungeschickt manche Ente zu uns blickt. Plump...

Ich geh' mit der Gartenschäre besser um, als jedem liep - jedoch eine Gertner-Lähre die verweigert der Betriep. »Ich mag Päume, ich lieb' Plumen«, sag ich jedem, der mich fragt, doch ich zähle zu den...

Mein Gott, welch Gemenge, was ist hier passiert, / hat wer in der Enge grad wem was geschmiert? / Es eilt und verkeilt sich der eine im andern - / so mancher verpeilt sich beim steten Mäandern / um jenen und diesen und springt alle an, /...

Heut zog mir auf dem Bahnhof das Erkennen "wie zugig es hier sei" durch meine Stirn. Wie zügig auf dem Bahnsteig Leute rennen, ein in die Ferne Ziehen fest im Hirn. Ich zog mir ein Billett, es war recht teuer. "Man zieht mich...

Tourismus ist, wenn Fern vernarrt, / man Massen gern ins Ausland karrt. / Autismus, wenn man nur versteht / was innerhalb des Ichs so geht. / Marxismus, wenn erneut man wagt, / was Marx und Engels einst behagt. / Sadismus, wenn man andre...

. Im Werbeland der Morgen sprießt, Aurora Dr. Oetker grießt. Vorm Supermarkt steht einkaufsfroh, mit Cocker "Cola" Lidl-Joe. . Zum Meister Proper spricht die Fee: Wir putzen heut beim Ata, schee! Und, Mon Cherie, treib...

. . Ach, liebe Leute, sagt es mir - ob ich vielleicht gar klaue? Tint ich ein Wörtchen aufs Papier gibt's gleich verbale Haue. . Pflanz ich den "Baum" in mein Gedicht, liegt der Verdacht parat: "Schon oft benutzt, so geht...

Wo bleiben, rief die Stelze, / die Vögelkerls? Man hältse / ganz sicher fest im Vögelhaus - / rückt endlich meinen Stelzig raus! / Ja, zwitscherte die Schwalbe, / auch ich bin eine halbe, / seitdem mein Vögelkerl entwich - / ich poch...

Heut lade ich zum großen Schmaus, ich renn durchs Haus und wähle aus: Davon zwei Bund, ein Viertelpfund, nicht zu viel Fett, nicht ungesund! So unter Dampf, da fällt mir ein: Zum guten Mampf gehört auch Wein. Vom Riesling also einen Schluck -...

Martin hat ein Helfer-Syndrom. Kein mäßiges, keines das jeder irgendwann in sich verspürt, nein, Martin hat ein ausgeprägtes. Sobald das Wort „Helfen“ auf sein Trommelfell schlägt, blüht er auf wie eine Rose, allerdings eine die, Zeit...

Es trafen sich Omas in Minden - / der Grund: Einen Ort neun zu finden, / in welchem marschieren / und laut demonstrieren / sich ließe, ohn jegliches Schinden. / Die eine, sie schwärmte von Ritze - / der Ort sei, dem Namen nach, spitze! /...

Der Schreib-Indianer Sehr verirrte Juri Ohren, will mich wert bewerben bei. Bin zum Lüriker geboren. Früher las ich nur Karl May, doch, weil auf Berühmt ich steh, send ich Ihnen vier Gedicht - hier mein "Schatz im Silben-See"! Ja, so...

Wer schreitet so spät durch die Nacht, fast blind? Es ist Frau König, die sucht und nicht find. Sie kämpft sich vorwärts, in Kummer und Harm - Fix geht, über Möbel, ihr tastender Arm. Da kommt ihr der Gatte vors bange Gesicht - Siehst du...