Alle 753 Texte von Alex

Drei Uhr nachts. / Heimfahrt. / Leere Bahn. / Fast. / Nur er und ich. / Die Uhr am Arm des Fremden. / Ruhig. Selbstverständlich. / Als hätte er sich nicht Mal Gedanken darüber gemacht. / Was ist ein Menschenleben wert? / Ich fixiere...

Mein Herz brennt, / weil die Welt so scheiße / und so schön ist. / Ich könnte platzen / vor lauter Liebe zum Leben, / und dann ist da noch so viel Hass / und Angst und Wut / und all die Tränen, / die ich schon geweint hab, / und die...

Als ich im Knast war, / habe ich mich freier gefühlt / als in meiner eigenen Kindheit. / Dort konnte ich atmen, / ohne Angst, dass ich jedes Mal geschlagen werde, / wenn mein Atem zu laut ist. / Dort konnte ich existieren, / ohne zu...

Im Wartezimmer des Endokrinologen war es wie immer still. Neben mir setzte sich eine Frau. Wir kamen ins Gespräch. Als sie mich fragte, warum ich hier wäre, sagte ich ohne groß nachzudenken: / „Ich bin eigentlich nur hier, weil ich mir als...

I met this guy. / He said he’s only gay for me.. / Like I should be grateful / he bent the rules for a second / just to touch me. / I wanted to believe / in this thing we called love. / But every time he said you’re different, / it...

Ich hab keine Angst vor einem bunten Stadtbild. / Nicht vor Menschen, / die anders aussehen, leben, / glauben / oder lieben als ich. / Ich hab Angst vor Engstirnigkeit in Uniform, / vor Kälte hinter Krawatten, / vor Menschen, die Macht...

Da ist eine Ruhe, / die sich ausbreitet, / wenn er spricht, / auch wenn, oder gerade weil, / er oft sehr schnell redet, / und manchmal sehr viel / Unsinn erzählt. / Seine Worte haben Gewicht, / weil sie ehrlich sind, / und manchmal...

"Klatsch!" / Mit einem lauten Klirren fällt das Glas in seiner Hand auf den Boden vor der Give Box, aus der er es eben genommen hatte, um es sich anzusehen. Instinktiv hebt er die Hände, Panik schießt in ihm hoch. Er sieht sich um,...

Dieses Mal erzähle ich dir nicht, / wie sehr ich dich vermisse, / und ich werde dich nicht bitten, / mir die Tür noch einmal zu öffnen. / Das Wahrste, / was meine Liebe jetzt tun kann, / ist still zu sein. / Du warst mein Zuhause, /...

Ich dachte, ich könnte meiner Kindheit entfliehen. / Doch in der Stille des Alleinseins habe ich es gemerkt: / Ich bin jetzt der wütende Mann / In meinem eigenen Haus, / gebaut aus allem, / was von dem Kind in mir / überlebt hat. / Ich...

Verdammtes Gift, / das du mir bist. / Ich kann es riechen, / wie deine dreckigen Klamotten, / dass du mich vermisst. / Doch was ist es wert, / wenn du nicht mal die Eier hast, / es auszusprechen? / Sag mir, was sollte es mir dann...

Aus den Scherben meines Lebens / lege ich ein Mosaik. / Splitterig. Kantig. Mein Boden. / Jeder Riss schreit von Nächten, / die sich wie die Letzten angefühlt haben - / und mich doch nicht kaputtkriegen konnten. / Jeder Splitter Gefühle,...

Er sagt, er schläft besser, wenn er was getrunken hat. / Ich glaube, er meint: „Ich kann besser vergessen, was ich alles nicht fühlen will." / Er sagt dann manchmal Dinge wie: / „Du bist der Einzige, bei dem ich nichts spielen...

Er sagt, er will mich - Doch er meint damit wahrscheinlich nur, dass er einen Harten hat, und nicht weiß, wohin damit. Ich will Nähe, obwohl sie mir selbst Angst macht, und wahrscheinlich eh gleich wieder zu viel wäre - / Für uns beide. /...

Liebe ist ein Messer, / das du dir selbst / durch die Fresse ziehst. / Am nächsten Morgen / hockst du vorm Spiegel und siehst / einfach dumm aus. / Die Wohnung stinkt / nach kaltem Rauch / und billigem Bier. / Die Nacht hat dich gefickt,...

Gestern hat mich so’n Typ in der U-Bahn angesprochen. / Er meinte, er kennt mich. Ich hatte keinen Plan, wer der Typ war, aber er sah gut genug aus, um zu tun, als hätte ich Einen. / Wir hatten anscheinend vor ein paar Tagen auf Grindr...

Liebe / ist die beste Droge, / nicht mehr / und nicht weniger. / sie kommt / ohne Rezept, / aber du nimmst sie trotzdem. / sie macht dich leicht, / für eine Weile, / als würdest du schweben, / aber dann / sitzt du da, / allein mit...

Ich höre Menschen von Freiheit sprechen / oder von Sicherheit; / als gäbe es nur das eine oder das andere. / Meistens nicke ich nur noch / und sage nichts mehr dazu, / aber innen ist es laut, / voller Fragen. / Vor allem diese eine: /...

Dein Arm unter meinem Kopf. / Mein Herz zu laut. / Ich: / „Du bist schön“, / flüsternd. / Du: / „Ach Quatsch“, / mit einem Zittern in der Stimme. / Ich glaub, / du hast Angst, mir zu glauben. / Ich: / „Ich glaub, / ich mag...

Sie glotzen / über ihre Bierdosen hinweg / und sagen: / „Du bist doch keiner von uns.“ / Sie erklären mir, / ich könnte niemals ein richtiger Mann sein – / aber kennen nicht mal den Unterschied / zwischen männlich und maskulin, ...

Ich will nicht hören, / wie stark ich doch bin; / als wäre es etwas Gutes, / wenn man besonders viel Scheiße / ertragen kann. / Ich will weich sein dürfen, / unsicher, echt. / Ich will leben, / nicht nur überleben. / Ich will...

„Ich lüge viel. / Aber für dich… / würd ich’s lassen.“ / Ein Lachen. / Rau, echt, herzlich. / „Ich lüge nie,“ / „Aber für dich / jederzeit.“ /

Ich wachse. / Ich wachse, / weil in mir / etwas lebendig bleibt. / Ich falle, / manchmal hart, / doch ich halte fest / an der Liebe zum Leben, / an der Liebe zu mir selbst, / auch wenn es weh tut. / Ich wachse nicht für dich, /...

Da stehst du, besoffen vor der Tür, erzählst mir irgendeinen Scheiß, den ich dir nur halb glaube. Aber es juckt mich nicht. Du bringst mich zum Lächeln, und verdammt, ich fühl dich. / Du bist Chaos. Genau wie ich. Wir streiten, wir ficken,...

Später, / besoffen, / versteckt unter'm Schlafsack, / hörte ich es - / wie er mich „sie“ nannte. / Und du hast geantwortet: / „Das ist ein Mann. Er ist mein Freund.“ / Er brummelte / noch etwas vor sich hin, / aber das war...

.. / und wie wichtig sie euch ist, / bis ihr merkt: / Ehrlich heißt nicht weich, / nicht freundlich, / nicht hübsch verpackt. / Sondern die Sachen, / die wehtun beim Aussprechen. / Die, die man runterschluckt, / bis der Hals brennt. /...

Johnny wollte keine Türen, / Keine Schlösser, / Keine Kalender. / „Halt mich, aber / halt mich nicht fest“, / sagte er mal. / Jimmy hatte gelernt, / seine Gedanken leise zu denken. / Sie wohnten zusammen, / aber oft fühlte es sich...

„Die Welt ist kein Ponyhof und du wurdest verarscht“, / sagte Jimmys Mutter, ihre Worte wie Schläge, / die immer wieder trafen. / Jimmy stand da, / kleine Fäuste in den Taschen, / Augen auf den Boden. / Wenn er einen Fehler machte, /...

„Die Welt ist kein Ponyhof, Johnny. / Und du wurdest verarscht.“ / sagte Jimmy. / Leise. / Johnny blinzelte, / als hätte ihn jemand geohrfeigt. / „Ach, komm nicht mit so einem Scheiß!“ / Die Wut kam schnell, / zu schnell. /...

Johnny redete viel. / Zu viel, manchmal. / Er wusste das. / Aber wenn er schwieg, / kam die Angst. / Die Angst, nicht verstanden zu werden. / Die Angst, dass alles falsch ankommt, / wenn er es nicht erklärt, / und nochmal erklärt, /...

Kai und Luca saßen am Tisch, die Tassen vor sich leer. Draußen schlug Regen gegen das Fenster. / „Du redest nie viel über früher. Über die Zeit, bevor alles anders wurde. Wie hast du dich damals gefühlt?“ Luca sah Kai an, ruhig, aber...

Es ist Samstagabend. Ich lieg auf meinem Bett, starre an die Decke und frag mich zum dritten Mal, ob ich’s heute noch raus schaffe. / Es ist nicht, dass ich keine Lust hab, Leute zu sehen. Ich mag Musik. Ich mag verschwitzte Nächte. Ich...

Sie sagen, ich sei nur ein Mann geworden, weil ich Angst vor meiner Weiblichkeit hatte. / Als wäre Männlichkeit ein Schutzschild. Eine Flucht. / Aber was wissen sie schon? / Ich habe Frauen geliebt – / Ihre Art zu sprechen, sich zu...

Sie waren da, / als ich noch gezögert hab. / Nicht weil ich nicht wusste, / wer ich war – / sondern weil ich Angst hatte, / sie zu verlieren, / sie zu verraten. / Die Frauen. / Meine ersten Vertrauten, / meine Schwestern im Geist. /...

Sie trafen sich / irgendwie, irgendwann, / und dann irgendwo wieder. / Er war schon fünfmal / aus der Heilanstalt raus / und viermal wieder / rein. / Sie schrien sich an, / fickten sich in fremden Häusern, / teilten das letzte Stück...

„Ich hab heute nicht gesoffen“, sagte Ron, und es klang fast so, als wäre er ein bisschen stolz darauf. Stolz fiel ihm schon immer schwer. / Jay hob die Augenbraue. „Cool, Mann. Willst du Applaus oder ’n Keks?“ / Ron grinste. „’n...

Und wenn du fällst; / nicht leise, / nicht schön, / sondern laut - / Dann sieh hin, / wer sich nicht umdreht. / Wer nicht flieht. / Wer einfach da bleibt. / Mitten im Sturm. / Jene, die dich nicht nur lieben, / wenn du leise bist und...

Du warst einer von denen, / die „Ich liebe dich“ sagen konnten, / ohne es wirklich zu meinen. / Ich hab gedacht, / wenn ich weiß, / dass es niemals ganz wahr sein wird, / kannst du mich nicht verletzen. / Also hab ich mich in uns...

Vielleicht nicht in deiner Sprache. / Aber du hast keine Ahnung, / wie wenig es mich kümmert, / in dein kleines Bild von Männlichkeit zu passen. / Deine Maßstäbe sind nicht meine. / Ich wurde von einer Frau geschrieben. / Sie lebt in...

Was ist schon Liebe? Kein Plan. Aber ich hab ihn wieder zugedeckt, wenn sein Schlafsack runter gerutscht ist. Wir haben unser Bier geteilt, und seine Küsse haben gut geschmeckt. Wir konnten uns nur zu selten wirklich tief in die Augen sehen. Ich...

Herz aus Gold, / Fresse aus / Stacheldraht. /

Er liegt neben mir. / Sein Arm streift meinen, / wenn ihm das Handy fast aus der Hand fällt. / Ich schau ihn an. / Er sieht mich nur halb. / Maximal. / Er ist voll. / Mal wieder. / Säuft sich jeden Abend das Hirn weich, / wahrscheinlich, weil...

Du riechst nach Bier, nassem Hund / und als hättest du / zu wenig Wärme im Leben / bekommen, / streichelst mich / wie einer, / der’s nicht oft gemacht hat / in seinem Leben, / und nicht genau weiß, / wohin mit den Händen, / damit...

Ich hab ihn lang gehasst, / den Mann im Spiegel. / Jahrelang hab ich Männer verachtet – / ihre Stimmen, ihre Blicke, ihre Art. / Ich dachte, wenn ich sie hasse, / bin ich sicher, besser, gerecht. / Aber Hass heilt nicht. / Hass baut...

Er redet nicht über Gefühle. / Fragt man ihn, / kommt ein Schulterzucken, / vielleicht ein „passt schon“ / oder „ist schon okay“. / Manchmal schaut er mich an / wie ein Hund, / der aufgehört hat zu bellen, / weil keiner kam, /...

1. Still / Das Mondlicht tastet seine Narben / wie meine Finger manchmal / Wenn er will, / sage ich nichts / und höre zu. / 2. Rauch / Sein Atem riecht nach / Alkohol und Zigaretten. / Ich küsse ihn dennoch, / weil er es ist. / 3....

er saß vor mir / mit dem kern in der hand / fragte mich / ob wir 'n avocado-baum pflanzen wollen. / ich wusste / er kann das zeug nicht ausstehen / und dass er weiß / dass ich sie liebe. / ich sagte ja / weil – was willst du...

Kommt, um dich zu retten. / Vergiss das Märchen. / Keiner wird dich jemals so sehen, wie du gesehen werden willst. / Keiner wird dir geben, was du brauchst. / Keiner hat die verdammte Zeit dafür. / Alle sind zu sehr mit ihrem eigenen...

weil’s eh schon halb kaputt ist. / weil’s keinen sinn macht, / es zu verstecken. / was soll’s. / aber meinen schmerz? / kriegst du nicht. / den brauchst du gar nicht erst wollen. / auch wenn du dauernd behauptest, / du willst alles...