Bilder

Wir sprechen chronisch vom Leben in großen Spuren, sage ich. Wir wünschen, bis unsere Münzen das Wasser in den Brunnen verdrängen. Doch du schaust mich nur an. Du Künstlerkind mit wildem Schopf und himmelblauen Hosen. Schaust und wickelst...

wir schweigen monologe ganze abende lang keiner lässt den anderen zu wort kommen ausreden sei endlich still es ist so laut geworden zwischen uns

Am Fenster beschlägt der Atem. Zwei Fliegen, gefangen im Licht einer Neonröhre, summen wie Strom in den Adern, bis sie zerbrechen. Als Seelensediment sinken sie zu Boden. Hinter dem Glas rauscht das Meer.

In der Strafsache Wortbild gegen Satz leitet das RührIch selbst die Ermittlungen. Wir rechnen fest mit einem Freispruch. Kanzlei Franz Freiherr von Vogelschiss

Er war so dünnhäutig wie ein Kondom. Aber wenn er platzte, war es nie fruchtbar.

Gereicht durch den Zaun aus rundem Stacheldraht wird das Kind vom Mann zu der Frau Glänzend und noch durchlässig heute Nacht nur das Mondlicht leuchtet Passiert das Kind in einem Akt der Fürsorge die Grenze Schutz vor dem Wahnsinn der Welt

Auf jenem Bild bin ich sehr klein trage Hut mit Schleife breiter Krempe Latzhose Wollpulli und Schmollmund der Blick geht schräg nach unten sucht schon alles was noch kommt. Ein Stuhl unter den Knien ist Halt und Abenteuer immer ist da beides...

Eine Fassade ist das Haus aus dem du schaust wie ein Statist der eine Rolle spielt in meinem Film der mich bewegt

Der Satz "Ich mach mich grad zum Affen" ist ein kraftvolles Mantra: Sobald Du es gelesen hast, beginnt die Verwandlung - bis zum nächsten Vollmond. Friede den Wäldern, wir machen uns zu Affen! Affen GR. Ötznatoni

Romina und Giulio - ein Trauerspiel in drei Akten Prolog: Langsam öffnet Giulio den schweren Vorhang, und das Sonnenlicht fällt auf die vergilbte Bildergalerie an der grau getünchten Wand des verfallenen Hinterhofzimmers in Verona. Akt I: Ein...

heute hab ich mut gefrühstückt die nase /  am rand vom fensterbrett die augen in den zweigen gegenüber entdecke ich die welt

Ich küsse deine Narben, denn sie sind ein Teil von dir. Wenn du mir vertraut wirst, erzählst du ihre Geschichten- Vielleicht... Noch traue ich mich nicht, danach zu fragen. Du bist ein schöner Mann - In meinen Augen. Schweigsam, ernsthaft,...

Selig sind die Bedürfnislosen. Wer nichts braucht, hat keine Beschaffungssorgen, wer nichts hat, keine Krankheit, keine wie immer geartete Anhaftung, keine Abneigung. Als Ungebundene flogen jene im Wind oder strömten mit Ätherwasser im Strom...

Da ist ein da ist so ein kleines bisschen noch dort dort wo doch einst ach weiß es nicht Da war dieses Sehnen. Es traf sie so unbeherrscht. Und sie sehnten wie Kinder, die in winzigen Wunschkisten saßen. Sie reckten die Hände hinaus und...

Mann muss Eier haben!

Wenn die Grünen am Wochenende Blau machen, dabei ihre lila Latzhosen ablegen, um am Strand braun zu werden, dann werden die Roten gelb vor Neid oder ärgern sich schwarz - das weiß natürlich die Regenbogenpresse - Kontrast zum grauen Berliner...

Mythische Gestalten sind Gefäße der Bildekraft. Bildung? Titanen bestimmen heute weitestgehend, was als Bildung gilt: neueste Technologie. Die Titanen im Altertum waren immer im Kampf mit den Göttern. Muß ich mehr sagen? Kann ich heute...

Der Kriegstreiber zeigt sich gern betont friedlich, der Faule fleißig, der Dumme gescheit, Unsensible schreiben ätherische Gedichte - jeder Oberflächling so, wie er gerne wahrgenommen zu werden wünscht, aber voraussichtlich niemals sein wird....

Mangel an Zartgefühl werfen sie mir vor, die Popöchen. Das tut weh!

Schritt für Schritt - über diese Vorstellung lachen die Winde sich durch den Wald in die Bewohner. Manchmal müssen sie durch Windeln entfahren, um zu Aeolus heimkehren zu können.

Passt die Schreiberei denn in keinVerlag? - was für eine Metapher, Loddar!

Das Nichts ist nichts. Punkt. Kinder wissen das. Später ziehen's die Erwachsenen ihnen raus, wie ein Geschwür und nennen es Erziehung. Noch später schlägt der junge Student die Beine übereinander und philosophiert in Denkerpose über...

Ich zerschreibe prophylaktisch jeden Text, damit keiner verschreibungspflichtig werden kann.

68,5 Millionen Menschen, so heißt es von den Offiziellen, seien zur Zeit auf der Flucht. "So viele, wie noch nie", sprach der Vorletzte zum Letzten.

Fast hätt ich Nähe gespürt, am Ende war's nur wieder Nahrung.

Wenn ich aufstehe und dich ansehe, gibt es nichts Wahrhafteres für mich als dein Gesicht.

All-ein für diese Über-Schrift werden sie mir einst die verblichenen Füße küssen.

-- [..] Ich sah im Traum zwei Eselsohren und auch ein Palm ging durch das Bild Ich sah die Stadt und dort ein gold’nes Dach das keinen Giebel hat – Es wurde mir ganz bang es ging hinein in mich das große Zittern; Ins Aug biss mir ein dunkles...

Nur wer das Achten achtet, vermag mit Sieben zu sieben.

Kunst ist eine Sache des Gemüts. Jeder halbwegs gebildete Rhythmenkenner kann das auch begründen: ausgedrückt wird das, was zuvor empfunden wurde. Empfindung ist Krebs und Ausdruck Löwe: Kreatur, Kreativität, Lust am Erschaffen usw. Das...

Man durchschaut mich immer öfters in letzter Zeit. Wer hätte das gedacht, daß die Tarnkappe hält, was sie versprach.

Als Berater des Entscheidungsträgers ist deine Wohlfahrt immer an die des Ganzen geknüpft. Da denkst du automatisch anders, als die Subjektiven, weil du dich für alle mitverantwortlich weißt. Für den Samurai war das noch extremer. Der...

Manchmal hast du so furchtbar viele Gedanken in deinem Kopf und weißt überhaupt nicht wohin damit. Wenn du versuchst, sie alle in einen einzigen Text zu pressen, kann es passieren, dass du den Faden verlierst und in die Irre gehst. Dann hast du...

Auf der Innenseite deiner Handflächen Spazieren gehen Zweimal an der Brücke Stehenbleiben In einer Landschaft Die von uns erzählt Einen ungeschriebenen Brief In den Wind streuen Warten Bis das Wasser eine Antwort ans Ufer trägt Deinen Ring So...

Morgens Sturm Und mittags dann die Sonne Und abends ist es ganz still Nichts als schlagende Wellen, Schläfrig vom Tag. Ich bin müde Und satt. Ein Lächeln beschleicht mich. Daheim

Taste neu an einem rauen Land das Leben aus Gesteins- brocken spinne ich Küsten ohne Unterlass und -stand Und fasse Fuß in deinen Worten weiten Worten noch hinter dem Meer bedeute ich dir viel Überlass dir Über- reste meines Kopf- schmucks,...

Wenn alles im Einen ist und das Eine im All, warum sollte unsereiner da nicht in euch allen sein? Zum Beispiel als Magensäure ... ja das ist harte, selten gewürdigte Arbeit!

Macht das Seelenlose auf Seele, jubelt die Menge ihm zu, wie einem Erlöser. Zeigt sich aber Beseeltes, wie es ist, so reagiert der Bürger, je nach Lage der Dinge, mit Ablehnung.

V wie verlogen A wie affig L wie lächerlich E wie einschleimend N wie nicht nötig T wie taktisch I wie inszeniert N wie nur nach Kommando

Mein Nachbar übt seit Stunden "Sounds of Silence". ...

° Orange leuchtet diese Stille lebenskräftig, wärmend und klar, leis sind Wissen nun und Wille, wichtig ist das Jetzt - nicht, was war. Im Kontakt mit Mutter Erde, achtungsvoll nehm' ich meinen Platz, spür', wer ich war, bin und...

Whats app Kommunikation unterm Weihnachtsbaum. Unmoderne bleiben außen vor. Abertausende leuchtende Displays in den Kneipen, wo sich einsame Seelen treffen, um zu Schweigen. Am nächsten Morgen sehe ich die Amsel Sie pickt die Brocken aus der...

Das Sinn-Los der Woche hat Dich getroffen, diese Woche. Keine Sorge, wir verraten an dieser Stelle Deinen Namen nicht - die Mitteilung inklusive Würdigung erhältst Du gesondert vom System. Dein Sinnlosteam.

Heute fand ich mich im goldenen Schnitt des Tages wieder Verschlafenen Herzens übersah ich nächtliche Brüche, stattdessen Schätzte ich schon morgens alles Lebendige gleich wert. Mittags legte ich mich in meinen kleinen Körper wie in ein...

Gestern öffnete ich abends die Wohnungstür und sah in den kalten Gang hinaus. Er erschien mir mit seinen roten Geländer vertraut und doch war er irgendwie seltsam. Seine ganze Farbe hatte sich ins Düstere verändert und die Wände...

Noch nie hab ich jemanden verachtet. Dafür umso mehr verelft.

Johannes Deuter galt als bedeutender Deuter. Einmal wurde er gefragt: "Wie deuten Sie Ihren Namen?" Deuter deutete daraufhin mit dem Zeigefinger der rechten Hand auf sein Herz, mit dem linken Mittelfinger in Richtung des fragenden...

Der Ausdruck des Herzens ist anders, als jener des Darms. Und der Darm verzeihe mir, wenn ich ergänze, daß, wenn das Herz still steht, es auch mit dem klügsten Schiß vorbei ist. Das ist nicht gegen den Darm gesprochen, sondern für die...

Seit Jahren und zu fast jeder Tages- und Nachtzeit rennen sie durchs Treppenhaus und verabschieden sich laut, meist übermütig scherzend, nicht selten direkt vor meiner Tür. Haben sie nie Angst, daß einer nicht wiederkehrt? Sage mir,...

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