Alle 1.569 Texte von niemand

Ich fühl mich erhaben - komm, Lyrpferd, wir traben durch Wälder & Felder zu hören das Singen der Musen. Lass bloß den abstrusen Gedanken den Ritt mir zu stören. Hör, Pferdchen, dies Klingen, auch du kannst was bringen, mir fehlt noch ein...

Wir machen es ein wenig grob: Du Widerling, hinaus, hopp, hopp! Du führst nur Mist im Schilde - jetzt machen wir es milde: Ach, du, ich säh dich gerne nicht gar so nah, entferne dich bitte drum aus meiner Sicht - jetzt machen wir es ziemlich...

Leicht greift die Hand durchs Blumenmeer aus weißen Eiskristallen - ein Glas entweicht, ein Rahmen leer, ein Nachbarhaus, gefallen, steht auf dem Kopf . Nach außen schwirrt die stolze Schar von Gestern, gleich einem Federvolk, das irrt, beim...

Geht ein Nebeltag ums Haus - atmet ein und atmet aus fließen seines Atems Spuren in die Landschaft wie Lemuren geistern Ängste drin dir eigen und nicht eine will sich zeigen nur ein Ahnen nur ein Spüren tief im Brustkorb den sie schnüren

Zur Sonne sprach ein Flöckchen: „Schau, wenn ich, ein Kunstwerk, erdwärts falle, schwillt, gelbe Kugel, dir die Galle, vor lauter Wut & Neid. Wird langsam Zeit für mich zu tanzen - will meine Schönheit nicht verschanzen im schnöden...

liegt das alte jahr liegt siech droht ihm doch die truhe lache krache / pfeife ich auf die letzte ruhe hol mir heut viel leut ins haus - will ihn früh beginnen den bufetten leichenschmaus auf schneeweißem linnen sind mit feuerwasser auch alle...

Dodo sportet, Dodo spielt, pingt & pongt, doch nicht gezielt. Pong! der Ball fliegt zäh & zahm, Ping! ruft Bodo: Dodo, lahm! Dodo müht sich, Dodo springt, Bodo schimpft, weil nichts gelingt. Bodo wähnt sich voll im Recht, Dodo tränt & spielt...

In Massen saßen sie im Netz, wie Spinnen, vor Unterforderung voll unrelaxt - im Kopf die stete Frage: Was beginnen wir mit der Zeit? Wann kommt der nächste Text? Doch solcher ließ recht lange auf sich warten, die Schreiber war'n auf...

Hera Blassend sprach [im Gatter] zu dem Gatten Arro Ganter: „Ich steh hilflos, kaum mich fassend, Du vertrauter mir, bekannter, langjähriger Seins-Gefährte, willst tatsächlich mich verlassen? Kaum zu fassen, wen ich nährte - [welche...

Hoch vom Himmel Flöckchen rieseln, allerfeinst geklöppelt und sind zertreten bald von Stieseln, die durchs Schneeweiß achtlos wieseln - manchmal pieselt auch ein Hund auf die feinen Frostgebilde. Pfui! Du Welt, verderbter Ort! Führst nichts...

Tannenduft schwängert Luft zieht mich fort - wechselt Ort, wechselt Raum Kindheitstraum

Einst flogen zwei zur Wolke sieben, im hohen Glauben sich zu lieben - doch blieben sie nur sieben Tage, denn Wolke, nicht mehr Frau der Lage, sprach zu den Wolkenschwestern: Ehrlich, seit gestern sind sie mir beschwerlich. Erst war die Rede nur...

„Der Dichter Franz, der weilt nicht mehr“ sprach seine Fan-Gemeinde. Zu Grabe trugen leicht und schwer ihn Freunde, wie auch Feinde. Der Blumenschmuck, recht fulminant, ließ die Floristen schmachten. Ein Dichter jedoch hat erkannt den Wert...

Die Welt ist eine Scheibe nicht, die Welt ist eine Kugel - dafür bürgt selbst der Google. Der Mensch auf den Bestand erpicht, muss sich tagtäglich schinden, um Halt darauf zu finden. Drum Krallen raus und rein ins Rund [das ist ja nicht...

Nacht ist es der Wein fast weg getrunken später gibt dir die Flasche noch den Rest ein Lied tönt in den Äther am Fest der Stille & Ruh sinkst du

Ich wünsch mir den Ochs fort aus Leissen, rief eine im Bund der Schwarz-weißen. In mir wuchs das Fühlen er käm Bridge zu spielen, doch der scheint auf alles zu scheißen.

Aufgereiht, wie einst Propheten, bitten sie herein zu treten. Jedem hängt sie an, die Tafel mit verdichtetem Geschwafel, sprich: der größten Welten-Botschaft, was nicht selten eine Not schafft, denn wer soll die Botschaft lesen? Ist ja keiner...

Nimm den Knacker, Vater, wacker - Weihnachten ist nicht mehr fern. Zum Genießen jedoch müssen wir den Nüssen an den Kern. Ohn Debakel, nicht ein Makel ziert die Schale, fein poliert. Liegt sie offen, steigt das Hoffen auf den Inhalt....

Zeitbedingt tönt „Jingle-bell“ schlägt mir auf das Trommelfell - haftet drin wie Kleber Und schon läuft im Warenhaus eine erste Nikolaus über meine Leber

Was macht denn nur die Frau da mit einem Rad aus Gouda? Mir scheint wir haben Radel-Zeit, drum schwingt die alte Adelheid heut aufs Pedal das morsche Bein. Es muss zur Freud kein Porsche sein, der mit Benzin-Gebläse den Rachen reizt, die Neese...

Schmuddel-Putzi sucht die Bürste - Motto: Alles werde rein! Auch wenn es ihn danach dürste, muss es grad der Lokus sein? Damit ist doch nicht zu spaßen - Putzis Hand geht tief ins Rohr und greift voll in braune Massen, die er vordertags...

Joggerin im Dauerlauf - plötzlich reißt ein Mantel auf. Guckt aus jenem, Haar bekränzt, etwas was das Licht sonst schwänzt. "So was hab ich nicht vermutet" denkt die Dame, die sich sputet. Eine zweite kommt gelaufen - diese will der...

Im fremden, unbekannten Wort steckt scheints ein großer Zauber, der einem, der dies nutzt, sofort bescheinigt [und zwar sauber] welch Geistesgröße in ihm wohnt, welch Bildung ihn doch ziert. Solch Lob, spräch er nicht fremd betont, wär ihm...

Still beugt der Wind ein Gräser-Meer erzeugt ein leises Ahnen als ginge wer als ginge wer … der Tag geht wohl von dannen Die Sonne wirft ihr letztes Rot auf graue Gräser-Wogen am Himmel flieht ein Wolken-Boot der Tag ist fort gezogen

Das Wirtshaus in Spass-Art ist bald nicht mehr offen, was hat denn der Wirt nur im Sinn - wir hängen hier täglich total selbst besoffen, wo soll die Mischpoche dann hin? Hier picheln wir Eigen-Gebrautes in Litern und sticheln die Andern hinaus,...

nutzlos gegen die mauern treten was fällt baut sich gleich auf verschließt den kerker stärker nur wurzelnd im fundament ich

Hunderttausend Tiefenhasser, plantschen froh im seichten Wasser - sind bei jeden Witzes Quentchen quietschbereit wie Bade-Entchen. Hunderttausendfaches Latschen zum vergnügten Schenkel-Klatschen - und vom Ende nicht die Spur. Zeichen höchster...

Den Heribert von Linde, den plagen heut die Winde. „Mit jedem Wind, der so verpufft, verdickt sich auch die Atemluft - was räumlich stark gewichtet!“ denkt Heribert, den man gelehrt, dass Adel drauf verzichtet.

Er kommt, er naht - in uns sein Bild: Im tristen Regenschauer ein Mond zum Froh sein nicht gewillt der jede Lebenslust nur schillt gehüllt ins Kleid der Trauer Um seinen Hals ein Astern-Kranz auf seinem Kopfe Raben - es pfeift der Wind zum...

wenn die zeit erneut nur brächte diesen sommer dieses jahr heiße tage schwüle nächte himmelblau & sternenklar eingenebelt denkt am weiher jemand dieses herbstbewußt denn die welt nimmt scheints den schleier und entsagt der lebenslust

Was seh ich in dem Silber da - das ist kaum auszuhalten, wie soll bei so viel Silberhaar der Mensch sich noch entfalten? Wo blieb denn nur mein Jugendbild - wer wagt' es zu stibitzen? Was mir hier grad entgegenschielt, das kann man nur noch...

Liegt auf Filz ein Stückchen Käse [liegt seit Jahren Tagen] dass man Großes aus ihm läse will es uns wohl sagen Und so bläst das Hirn ihm Größe ein [dank der Gedankenstöße] Ohne solches Hirngebläse wär es Filz nur wär es Käse

Welch ein Rappeln in den Pappeln, so als hätte wer nen Tick. Welch ein Wirken in den Birken - so als tät sich einer dick! Welch ein Suchen in den Buchen, so als käm da was abhand. Ein sich Schinden in den Linden - mir wird reichlich...

Als der Regenpfeifer pfiff, gabs für jenen [exklusiv!] eine Landschaft, eine Tafel mit viel Artenschutz-Geschwafel. Wortreich wurde drin betont wie viel Tierschutz in uns wohnt. Und der Regenpfeifer labt sich an Weite. Schwein gehabt! „Soviel...

Herz, ach Herz wie pochst du laut auf dein Recht - dein Jammer tönt aus jeder Kammer Sag doch, lässt sich all der Schmerz leiser nicht gestalten - kannst du denn nicht Herz, oh Herz, mal die Klappe halten?

den sprung nach oben sagt mein bell ami [zur hunde-bell-etage] schaff ich nie was ich tagtäglich tu sei großer mist - mir fehlt es an talent ich belle trist! es gibt ne bella donna [schöne frau] wie gerne grüßte ich sie mit nem „wau!“...

Ach, was muss ein Herr der Banken nächtens an dem Alptraum kranken - einem Alptraum ohnegleichen: Kein Entweichen kein Entweichen gibt es, denn um Hals und Glieder ranken wieder sich und wieder [wer vermag dies zu verhüten?] tausend ihm...

Tausend Arme, die das halten worauf tausend Augen stieren Tag für Tag. Was die Gestalten wohl vermag zu faszinieren? Tausend gut vernetzte Schalen streun in tausend Herzen Gier nach Kontakten, den sozialen - [nur nicht jetzt und auch nicht...

da zieht einer zieht [auch wenns keiner sieht] drähte in mengen ich sags auf verdacht bei tag wie bei nacht hängen wir hängen da zieht einer zieht [auch wenns keiner sieht] mit seltsamen zielen tagtäglich am draht und wir stets parat spielen...

Sieben Damen sangen gerne, mal in Moll und mal in Dur. Über Bremen, Hamburg, Werne zog sich ihres Sanges Spur. Sieben Lieder, sieben Tage sangen Kehlen, voller Mut, immer wieder [keine Frage!] denn Kultur ist höchstes Gut. Und so sangen sie in...

Während leicht und unbeschwert sich die Welt stets füllt und mehrt, zieht manch Seele voller Schwere durch die prall gefüllte Leere.

Wuff! wauzt die Sau im Schweinehund - welch ausgebuffter Knuddelfax, welch Borstenvieh reibt Stund um Stund den Rücken sich matratzenwund. Verflixt! gar nixt will raus. Gabumm! fast stumm entweicht nur laue Luft. Im gruftgetönten Maulgeruch...

Was wäre Herr Zett nur auf unserer Welt, hät sich nicht Herr Ypsilon zu ihm gesellt. Zwei Menschen, zwei Blicke, ein Donnern im Hirn - bald kommt es wohl dicke. Man zeigt sich die Stirn. Herr Ypsilon geht jeden Abend, samt Hund, die Straße...

An PKWs diversen Stellen, erblickte heut die Frika Dellen und auch nicht wenig kleine Beulen [Tribut des Kampfs gen Litfaßsäulen, beim Parkplatz-Suchen mit dem Wagen]. Solch Anblick lässt sich schwer ertragen, doch seh ich längst [denkt...

Hinter den Augäpfeln Friede & Ruh Himbeere, Blaubeere, Kinderschuh Birne & Made & Amsel-Sang auf schleichendem Pfade den Traum entlang fort aus dem Alltag die Augen zu - hinter den Augäpfeln Friede & Ruh

Ein Mensch fängt kritisch an zu toben, sieht er, wie Menschen Menschen loben, mokiert sich : Vetternwirtschaft / Clique, der Speichel flöße viel zu dicke. Mann müsst, in solchem Netz gefangen, um seiner Meinung Freiheit bangen, hier läuft...

ein heben ein winden ein drehn fast ein schweben als wollte ein wesen den himmel erleben als gäbs weder knochen noch rückgrad noch glieder als wär es statt mensch nur ein leichtes gefieder das schwebt sich enthebt jeder schwerkraft im nu doch...

Welch ein Graus! denkt Oma Kraus, lauter Schnecken vor dem Haus, sichtlich dem Verfall gewogen - keine sittsam angezogen! Wie sie nackten Leibes schleimen, hier will Scham des Weibes keimen. Oma Kraus ersinnt das Beste, denn im Haus sind...

ein in sich zu gehen bereiter steht oft außen - außen seit er in sich ging [der welt entwich] ist die umwelt außer sich alle fragen stets und streiten sich um seine außenseiten doch der geht durchs innentor und kommt nie mehr außen vor

Sie wiegt ihre Puppen [fast selbst noch ein Kind] sie wickelt und herzt sie, sie liebt alle blind. Sie schmückt sie mit Spitzen und anderem Tand - die Puppenmutter im Wiegenland. Bald streckt jede Puppe den Arm aus, das Bein, der Wiege...