Alle 1.710 Texte von niemand

Herr Doktor, sprach Fritz K. in Flüh, / wie zwickt mich und zwackt doch mein Knie, / schon vor dem Erwachen - / was kann man da machen? / Der Doktor schaut hin und meint : Sie / scheinen vor jedem und allen / sehr gern auf die Knie zu...

Schrieb der Baum den ich grad sichte / - sichte durch des Fensters Scheiben - / übers Jahr vielleicht Gedichte? / Würd sie gern mir einverleiben / noch bevor er sie zunichte / macht / die Blätter ohne Zahlen / doch er schüttelt sich - ...

In himmlischer Höhe / sprach jemand ihm: Wehe / du fällst auf die Kugel der Erde - / du bist nicht robust, / fällst nur deiner Lust / zum Opfer! / Der Schnee rief: Ich werde / es heut dennoch tun - / das lässt mich nicht ruhn! / Was...

Ich suche nach Aussicht / doch die Häuser mauern / als gäbe es nichts / als ihr schmutziges Grau / Das Blau des Himmels / geht grade mal auf / den Dächern Tauben - / sie scheißen darauf / Sie haben es gut / ein Laut und sie fliegen ...

Und gibt sich Herr D. als der Gute, / verzieht er zum Lächeln die Schnute. / Dem Lachmund entspringt / dabei, unbedingt, / ein klebriges, süßes Getute. / Welch Tun, auf Berechnung gebaut, / vor dem es manch einem schon graut. / Drum...

Milli Gramm ist ein bewusstes / Mädel, das recht gern doziert, / welche Freude, welche Lust es / bringt, wenn Frau sich optimiert, / sprich: In ihrer Vita-Mine / stets den Mineral-Schwund checkt, / den sie dann auf Alltagsbühne / fix mit...

Versemmelte Tage / die Mehl-Box dröhnt / grau wie Brot / Vater User / der du bist im Schimmel / gib mir die Schnitte / Pumper den Nickel / du Kassler / Schmalz Stüllchen / Hartz gefettet … aaah! / Darauf einen Toast! / Klein...

Grad hat ein Herr Winter / die Fichten gefreit - / ein schneeweißes Kleid / hat bald jede genadelt. / Doch adelt das keine, / denn Herrn Winters Ziele / sind heute nicht klar / und der Bräute zu viele. / Jetzt starrn sie sich an, /...

mit gesenkten köpfen / stehn die einst so schönen / in erdbraunen tönen / macht sich / fäulnis breit / wie sie mich doch rühren / wächst in mir / ein spüren / spüren / um das end der zeit /

Langsam / baut sich in mir etwas auf / wächst zusehends / gewinnt an Zauber / jetzt / nur nicht den Kopf / einschalten / nicht diese Abrissbirne /

Blickverfolgt vom regen Schauer, / regt sich, auf des Hauses Mauer, / etwas Richtung Dach - / schwänzelt rot, auf schrägen Ziegeln, / fast als ob sie ihn beflügeln. / Wie verwegen! Ach! / Hierfür bräucht ein Mensch die Leiter, / denkt...

Fragt August heute die Augustin: / Hättest du nicht wieder Lust in / einen Garten, oder Gärtin, / wo Gefährte, samt Gefährtin, / in das Glas, oder die Gläsin / tauchen tief den Nas und Näsin, / einfach froh hinein zu schlendern - /...

Ist schon erstaunlich / wie sie sich gebärdet / trotz jeder Mahnung / hupt sie / dieselt / bebt / Ihr altes Herz / Verkehrsinfarkt gefährdet / hat keine Ahnung / ob es / überlebt /

es gibt einen Ort / dem versiegt kaum die Kraft / mein Heut / an mein Gestern / zu binden / bevölkert von Schatten / all jener die waren / in einstigen Stunden / in Tagen / in Jahren / nichts kann ich mehr fassen / und kann / doch...

Ein Mann schaut fern in Österreich - / ein andrer denkt: Nun döst er gleich / und fällt, im dösgen Überschwang, / vielleicht nach vorn, sprich: Von der Bank. / Doch jener Mann sieht weiter fern - / im Blick den Ausdruck: Habts mi gern! ...

Einen Tee zu haben ist doch gut - / an dem echten Tee kann man sich laben. / Doch ich frag mich was wohl jemand tut, / dem da klar wird „Was am Tee zu haben“. / Bringt ihm solch Erkenntnis keine Pein, / wird er jedermanns Darjeeling...

Tausend Gassen, tausend Wege, / Menschenmassen, Alltags rege. / Links und rechts und in der Mitte / Tausendfüßler - / tausend Schritte / pflichtbewusster Alltagswerker. / Leiber, Leiber, Seelenkerker! / Tausend Wege, tausend Räume, /...

Ach, Erika, oh! Erika, wie bist du schön gebaut - nicht so, wie Heide Kraut. Gewöhnlich wirkt sie gegen dich - du Lyrik, sie mehr Prosa. Du hast zwar einen lila Stich, ansonsten träumst du Rosa. Dein Name schon, ach! Erika, verlangt nach...

Schlägt solch Zahn in weiche Beeren, könnte das sein Kür-Biss sein. Reicht man ihm dann harte Möhren, riecht er Pflicht und spricht ein: „Nein!“ Mit Maronen ihn verschonen, sollte man doch in der Tat. Denn in seinem Biss-Bereiche zählt...

Wer alles kennt, wie Überall, dem wird es langsam öd - zu blöd, dass kaum was geht. Was kann man noch, wie sollte man, wo lädt man ab und wie, die viele Energie, die einen Veitstanz nun vollführt - den Überdrang nach Taten schürt? Man war...

Die feinsten Gewächse standen im Schatten - sie hatten Furcht vorm Berühren Der Atem des Windes war ihnen schon Last dann zogen sie sich zusammen - fast als würden sie Schmerz verspüren Im dunklen Schatten bemerkte man nicht die Feinheit -...

Was suchst du, Schnee, in einer Welt / die Unschuld kaum noch schätzt / jetzt liegst du unberührt / bist fast / noch blütenrein / doch bald verpasst / der Mensch dir Tritt um Tritt / kein Weiß macht so was mit / im Schmutz versinkt...

Der Frühling läuft, mit blauem Band, / in Richtung Haselnuss / [die blüht bereits in diesem Land] / zu Winters Vollverdruss. / Der Winter wird vor Wut ganz weiß. / „Sein Lauf ist nicht von Dauer“ / [denkt er und legt auf Wege Eis] -...

Zu viel Stoff an Rock und Blusen / ist rein modisch alter Firn - / zu viel Bein lenkt ab vom Busen / zu viel Busen ab vom Hirn / Solches Denken oder Fühlen / macht dann die Entscheidung schwer / was wohl klüger zu verhüllen / und was zu...

Es waren nicht viele / dieser leichten / ungetrübten Stunden / eine Hand voll / vielleicht / auch mehr / Falter sind sie geworden / wenn er die Augen schließt / kommen sie / aus dem Gestern / besetzen seine Wimpern / mit kräftigen...

Ein Baum steht da / umringt von tausend Blättern / kein einzges das / auf dürrem Astwerk blieb / Ob er mit Hilfe / baumgeheimer Lettern / von seinem Sein / als Teil des Waldes schrieb / Der Wind verteilt / das Blatt auf nahen Wegen /...

Andersdenkende sind Plagen, / besser kann man das kaum sagen. / Na, da geht man doch mal ran! / Klappts nicht auf legalen Wegen, / muss man andre überlegen. / Und dann hängt man wem was an, / aus der letzten Cartonage! / Das vertreibt...

Bolo Nese sprach: Ich döse / hier am Herd grad vor mich hin. / Bin als Sternekoch recht böse / auf den Beikoch, Ros Marin. / Dessen Freundin, Kori Ander, / meint ich zahle viel zu knapp, / drauf sprach Ros Marin: Drum wander / ich zu...

Einst ging die Liebe durch den Magen / und ward bald der Verzweiflung nah - / sie konnte einfach nicht ertragen, / was sie auf diesem Wege sah. / Durch den Verdauungsbrei hier staksen, / soll ich [das sei ja wohl ein Scherz!] / und nach dem...

Schau mal, Sohn, spricht Mutti, da / läuft dort nicht grad Ede. K. / welcher manches bunkert, / auf dass er, durch solche Tat, / Netto mehr vom Brutto hat? / Macht er, ungeflunkert! / Nüsse, Mandeln, Spekulaz, / stopft er grade, voller...

Ich habs an der Waffel - / ich schwafel zu lang. / Ihr keimt es gereimt, / die leimt, sagt man bang. / Ich könnte es würzen, / doch Kürzen steht an - / ich wanke: / Entschlacken / Entfernen - / und dann? / Und dann steht es da / und...

Ach, der Kern der alten Herrn, / ist begeistert von der Nähe - / und er wäre doch sehr gern / noch viel näher, wie ich sehe. / Sie schlawenzeln, gockeln, tänzeln / [drunter sind zuweil schon Lahme] / bei dem Warten aufs Bekränzeln, /...

Kann man etwas nicht verdauen, / muss man schauen wo es bleibt, / denkt so mancher von den Schlauen, / den es zur Beachtung treibt. / Dieses Blubbern, dieses Blabern, / das profunde, muss hinaus - / wer sich bläht, der braucht das Labern, ...

Jeder Tritt in die Pedale schweißt ihn mit dem Bike zusammen Speiche um Speiche erklimmt der Fahrer die buckelige Landschaft ich denke ans Planieren als er an mir vorbei keucht und ob er wohl aufblasbare Berge im Sinn hat

Wie sich die Leuchten / verschwenden / als wollte ihr Glanz / niemals enden / als gäbe es keine Schatten / nur Licht / [ich spüre sie nicht] / die kleine Kerze / zittert so schwach / als sei sie / nie Licht gewesen / sie flackert in...

Oskar war, so wie mir deuchte, / nie die allerhellste Leuchte, / dennoch wagte er sich, / voller Energie, / in die Nähe kluger Damen. / Doch die Geistesblitze kamen / von ihm selten in solch Welten - / eher nie. / Manche Dame tat, als...

Nesseln an des Weges Rändern / in Gewändern grün und fad / sah ein Frost / Dies will ich ändern / dachte jener und so tat / durch den Griff der kalten Hände / in ein weißes Perlenmeer / er dem faden Grün ein Ende / Das gesamte...

Zwischen den Jahren / schnattern die Tage wieder / besprechen / ihre verrückten Festlichkeiten / machen mir aber keine Angst / nur / den letzten Tag / fürchte ich / der hat einen Knall /

Jeder Tag ein Knaller / überall schlägt was aus / die Waffen der Erneuerung leuchten grün / sprengen den Panzer des Winters / zwitschert doch manches Vögelein: / Seid sicher / das Jahr wird wieder / bombig! /

Folgt mir, ihr guten Brüder und Schwestern - / es steht und nach Neuem der Sinn! / Was kümmert uns unser Geschwätz von Gestern, / das Gestern ist lange schon hin. / Wir tun was wir müssen, zu aller Wohle, / drum folgt mir und steht alle...

Maria, denke ich und schaue auf die makellose Figur der Mutter Gottes in der Kirche. Wie schön sie ist, mit ihrer Pfirsich farbigen Haut und den makellosen Gesichtszügen. Maria, denke ich, schließe meine Augen und falle rückwärts. Sechzig...

Die Sonne blinzelte so bleich / zum Ufer und Gewächs / das reich an Raureif war / und fror / Ein Nebelelfchen stieg empor / und schwebte überm Teich / wie Flor / so durchsichtig / so weich / Mir war als flog im Wind ein Lied / als...

siehst du das luftschloss / sich hoch erheben / siehst du es / über der sandburg / schweben / hörst du die töne / die daraus wallen / ahnst du die priester / der heiligen hallen / wasalla diewolla / wassolla diewo / was könna...

Einst flitzte, durchs ländliche Klietz, / ein Hase zu Ostern, wien Blitz. / Dort dachten die Meiers, / vernünftiger sei es, / er säße. Und Meier rief: Sitz! / Sein Ruf schlug dem Langohr, zur Stund, / aufs Ohr, jedoch nicht auf den...

Grunzen, quietschen, tratschen, pfeifen, / sich als Tonträger begreifen - / mega laut und rhythmisiert. / Huch, was ist denn da passiert? / Brummen, summen, rülpsen, krächzen, / damit nach Beachtung lechzen. / Über Inhalt flüchtig...

Hinter lyrischen Wölkchen in rosa, / steht die Realität meist in Prosa, / mit Donner und Blitz - / Wölkchen warn ihr stets Witz, / wie der Dichter, der diese Welt so sah. / Hinter Liebe und ewigen Schwüren, / lässt die Realität alle...

Herr T. klagte neulich, in Stade: / Mein Rücken erscheint mir malade - / er tut höllisch weh, / wenn ich lange steh. / Da meinte der Dock: Stehn se grade, / wenn sie mit dem Chef täglich sprechen! / Ihr Katzbuckeln könnt sich sonst...

Seit dem Tag / als der Kopf / mein Herz unter sich begrub / spüre ich es nur zaghaft / schlägt es / gegen ein hartes Brett / kommt es nicht an / manchen Tagen / wünsche ich / mein Herz wäre / ein Holzwurm /

Wippte doch ein Nasengrün / auf mausgrauen Zweigen / hin und her / und her und hin / in der Sonne mit dem Sinn / sich der Welt zu zeigen / Ob ich mich jetzt ganz entblätter / dachte es / liegt heut am Wetter / Doch die Wolken kamen /...

Das ist noch nicht alles, / das riecht nicht nach Schluss, / da muss noch ein wenig hinein. / Wir hassen das Minus, / uns reizt nur ein Plus - / drum rein, ohne Pein, in den Schrein! / Da klafft eine Lücke - / zwei Stücke? Nein, mehr! /...