Alle 1.501 Textkommentarantworten von TrekanBelluvitsh

18.01.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Lernen aus der Antike #1 von  Graeculus: "Sorry, aber du weißt über den Weg der USA in den Zweiten Weltkrieg scheinbar sehr wenig. Wenn dem nicht so wäre wüsstest du, dass dieser gerade beispielhaft für dein Thema ist. Um es kurz zu machen: Die USA wurden durch Pearl Habor im Dezember 1941 NICHT vom Isolationismus - den es so auch niemals gab - nicht in den Krieg gebombt. Die US Regierung stand vom 1. September 1939 an auf der Seite der Gegner Deutschlands. Dies verstärkte sich noch nach der Niederlage Frankreichs im Sommer 1940. Das Standhalten der Briten in diesem Jahr und ein Jahr später das der Sowjetunion wäre ohne US-amerikanische Hilfe nicht möglich gewesen. Und de facto führten die USA seit dem Sommer 1941 bereits aktiv Krieg gegen das Deutsche Reich. Das US-amerikanische Engagement verstärkte sich stufenweise, was (auch) sehr stark mit der Demokratie in den USA zu tun hat."

18.01.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Lernen aus der Antike #1 von  Graeculus: "Dann empfehle ich die das Buch "Wendepunkte" von Ian Kersahw. Dort kannst du den Weg der USA 1940/1941 in den Krieg nachlesen. Spoiler: Quoths Kommentar ist derart reduziert, dass er in seiner vereinfachenden Aussage - die in so einem Forum ja nun einmal nötig ist - so tatsächlich falsch ist. Überhaupt ist es ein Buch über die Zeit - nach Ende des Westfeldzuges 1090 bis zur deutschen Kriegserklärung an die USA Ende 1941 - in der der Zweite Weltkrieg sein Gepräge erhält und die zu oft als entscheidend übersehen wird. Eine wirklich empfehlenswertes Werk."

18.01.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Lernen aus der Antike #1 von  Graeculus: "Die Frage ist, ob Demokratie überhaupt etwas mit Krieg zu tun hat? Besonders knifflig wird es, wenn man den Spieß mal umdreht und sich nicht auf den Verursacher konzentriert. Im Sommer 1980 überfiel der Irak den Iran. (Wer hier wen angriff ist unbestritten.) Nun handelte es sich beim Iran damals bereits um die islamische Republik Iran. Durfte sich der Iran, weil er keine Demokratie ist überhaupt zur Wehr setzen? Oder durfte er es, weil der Angreifer der Irak war, einen Diktatur unter Saddam Hussein? Oder nehmen wir den September 1939. das von Deutschland überfallene Polen war keine Demokratie. Unter Pilsudski hatte es sich zu einem autokratischen Staat entwickelt, in dem es sogar antisemitische Gesetze gab. (Daran hatte sich bis 1939 nichts geändert, auch wenn Pilsudski 1936 bereits gestorben war.)Kein Recht zum Widerstand, weil keine Demokratie? Oder hatten Polen im September 1939 kein Recht auf Widerstand, erwarb sich den jedoch "im Nachhinein", weil es die deutsche Schreckensherrschaft während des Krieges ertragen musste? Ich fürchte, die Diskussion "Krieg <-> Demokratie" - so verlockend sie auch sein mag, endet recht schnell in einer Sackgasse."

22.11.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  ... und Vorurteil? von  Graeculus: ""Der/die Fremde" ist natürlich ein gutes Beispiel. Allerdings ist für mich die negative Auffassung von dem Fremden ein Vorurteil, weil sie a) ja schon vor dem Auftreten des Einzelnen vorhanden war. Fremd=schlecht. Es ist eine Kategorie, in die Menschen jedes unbekanntes Individuum "parken". Der Grund dafür sind unseren irrationalen Ängste. Der neu eingezogene Nachbar wird NICHT unser Haus übernehmen und unsere Wohnung entern. Das sagen uns auch unser Wissen und unsere Erfahrung. Dennoch sind wir skeptisch, weil unsere Ängste das Kommando übernommen haben. b) Und damit ist dieses Verhalten für mich alles andere als intuitiv. Für mich erfolgt eine intuitive Beurteilung ergebnisoffen. Wir verwenden Wissen und Erfahrungen, die auf das Neue zu passen scheinen. Wenn wir das Neue dann kennenlernen, wird die intuitive Beurteilung durch eine mehr Fundierte ersetzt, sofern dies möglich bzw. nötig ist. Natürlich kann die intuitive Beurteilung auch negativ ausfallen. Dafür müssen jedoch klar negative Beobachtungen im Augenblick vorliegen, z.B. der neue Nachbar richtet eine Waffe auf mich. Ein weiteres grundsätzliches Problem ist, dass wir oft nur die Dinge wahrnehmen bzw. wahrnehmen wollen, die unsere Vorurteile bestätigen. Extremistische Politik benutzt dieses Phänomen. Hier ein Beispiel: Adolf Hitler hat in "Mein Kampf" geschrieben, dass in Wien ein Großteil der Menschenhändler/Zuhälter Juden waren. Und nun kommt das überraschende. damit hatte Hitler sogar recht! Dies ist eine korrekte Beurteilung für das Wien seiner Zeit. Allerdings verschweigt er etwas: Die Frauen und Mädchen, an denen jene jüdischen Zuhälter ihre Straftaten begangen, waren ausschließlich Jüdinnen! Natürlich erwähnt Hitler das nicht, denn er will ja a) jüdische Frauen nicht als Opfer darstellen und b) die Angst seiner deutschen Leserschaft vor jüdischen Menschenhändler schüren. (Ich bin jetzt so weit ins Einzelne gehende kein Hitler-Fachmann, würde es allerdings auch nicht für ausgeschlossen halten, dass Hitler selbst dies gar nicht bemerkte und diesen Unfug selbst glaubte.) To cut a long stoty short: Unsere Wahrnehmung ist nicht so idealtypisch, wie ich sie beschreibe. Das ist klar. Aber das macht meiner Ansicht nach eben einen reflektierten Menschen aus. Dass er auch seine Intuition immer wieder auf Vorurteile überprüft, auch und gerade in der entsprechenden Situation."

06.11.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Gottes Markenzeichen von  loslosch: ""An das Göttliche glauben die allein, die es selber sind." Neudeutsch nennen sich solche Leute "Herrenmenschen"."

17.10.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Vorwärts, wir müssen zurück! von  Graeculus: "Ich sag mal so: für jeden Schreibenden ist der ÖPNV ein wahres Füllhorn. Er bietet alle Charaktere , nach denen man sucht - und noch mehr, nach den man nicht gesucht hat. Und natürlich findet man dort auch jede Menge an Konflikten. Viele Menschen auf engstem Raum = Konflikte. Das gilt ja schon bei Gleichgesinnten. Und bei einer zufällig zusammengewürfelten Gruppe erst recht. Kinder sind keine fertigen Menschen. Für viele Auseinandersetzungen fehlt ihnen das Rüstzeug. Darum werden sie nichtselten mit brachialen mitteln ausgefochten. Denn diese Mittel kennen sie, zumal bei Kindern die unterschiedlich entwickelte Körperlichkeit größere Unterschiede schafft, als bei ausgewachsenen Menschen."

16.10.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Vorwärts, wir müssen zurück! von  Graeculus: "Schon. Allerdings denke ich, dass Menschen, wenn sie mit dem Leid anderer Menschen konfrontiert werden UND bereit sind, diese als Menschen wahrzunehmen in der Regel zu Hilfe bereit sind. Das meiste Böse geschieht ja, wenn Menschen ihr Gegenüber NICHT als Menschen wahrnehmen, entweder durch Entfernung oder Entmenschlichung oder Abschieben der Verantwortung. In deiner Anekdote beschreibst du, wie der Busfahrer ganz direkt und plötzlich mit dem Leid des Mädchens konfrontiert wird. Entfernung, Entmenschlichung oder Abschieben der Verantwortung ist schwer möglich. Also reagiert er empathisch. Natürlich könnte man argumentieren, dass in diesem Fall Entfernung, Entmenschlichung oder Abschieben der Verantwortung mehr Aufwand bedeuten würde, als das Zeigen von Empathie. Handelt der Busfahrer also einfach aus "Bequemlichkeit"? Nein. Denn das Entfernung, Entmenschlichung oder Abschieben der Verantwortung mehr Aufwand bedeuten, zeigt ihre Einordnung in die Reihe der menschlichen Verhaltensweisen: ganz weit unten. Der österreichische forensische Psychologe Thomas Müller sagte einmal (sinngemäß): "Man wacht nicht eines Morgens auf und denkt sich: Heute bringe ich jemanden um." Das zeigt, das antisoziales Verhalten ganz offensichtlich einen Vorlauf braucht. Das viele Menschen diesen Vorlauf ohne inneren Widerstand akzeptieren, ist der Beginn ihrer Verantwortung für ihre niederträchtigen Taten."

14.10.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Gegen Katzenaufwertung von  keinB: "Dieter Dosenmund. Dieter Falschverbund. Dieter Roterschund. Dieter Hülsenwund."

21.09.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Eponomasien aus der Antike #2 von  Graeculus: "Ich denke, das 20. Jhd. ist uns noch zu nah und damit zu politisch aufgeladen. Aber ich könnte mir Verschiedenes vorstellen: -) Stalin, jemanden mit Gewalt auf seine Linie bringen. -) Oppenheimer, von seiner eigenen Idee überwältigt werden (ein Frankenstein des 20. Jhd.) -) Merkel, taktisches Verhalten -) Thatcher, starrköpfig rückwärtsgewandt -) Baker (Josephine), freizügige Kunst -) Rumsfeld, Aktionen durchführen ohne Plan -) Carell, Ideen so klauen, das keiner was merkt Oh! Und jetzt fällt mir doch noch ein wirklicher ein: -) Stresemannn, Anzug Und aus dem 19 Jhd.: -) Unionsgeneral Burnside, Namesgeber für "Sideburns" (Backenbart)"

20.09.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Eponomasien aus der Antike #2 von  Graeculus: "Im englischsprachingen gibt es "Drinking the Kool-Aud", als Metapher für blinde Gefolgschaft. Als Basis dient das Jonetown-Massaker mit dem Initiator Jim Jones. ...ok, ist kein Eigenname einer Person... ich überleg weiter..."

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TrekanBelluvitsh hat übrigens nicht nur Kommentare zu Texten geschrieben, sondern auch  eine Autorenkommentarantwort,  102 Antworten auf Gästebucheinträge,  8 Antworten auf Kommentare zu Teamkolumnen und  7 Antworten auf Kommentare zu Kolumnen verfasst.

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