Alle 79 Texte von Drita

Ich wünsche mir, mehr Licht für diese Welt /

Zündet eine Zigarette, / Begrüßt die Gesichter, die man längst vergaß, / Auf einem Weg, der keine Wendung kennt. / Die Vögel fliegen weit, / Setzen sich nicht auf dein Herz. / Die Blumen, sie trösten nicht. / Du setzt dich, das Notizbuch...

Diese Nacht gleicht nur dem Gesang des Vogels, / In deinem Fleisch lebt die Liebe, / Die betrügenden Federn entfachen Flammen, / Und ich liebe dich, geliebte, / Bis ins tiefste Herz. / Der Dampf, der dich umhüllt, / Diese Flamme des Spiels, /...

Ich habe meinen Finger gepresst / Als ich mich von der Heimat verabschiedete / Ich habe meinen Mund gepresst / Als ich von sieben Personen gemobbt wurde / Ich habe meine Finger gepresst / Als ich gepresste Blumen von Barbaren sah / Ich habe...

An meinem Tag will ich eine Ungeborene sein, die eure Namen nicht kennt. Mich in die Blumen setzen, eine Fremde, die in Gedichten spaziert, die Flamme und Gold findet, Sonne und Liebe findet, Geborgenheit findet. An meinem Tag will ich eine...

Bin ich der Himmel, der so ruhig ist? / Statt Wolken trinke ich Glück. / Ich trinke die Reinheit meiner Seele, / die ab und zu blind ist und weit in den Wald flieht / oder irgendwo um die Sonne herum irrt. / Als Kind durfte ich meinen...

Die Sekunden sterben langsam in meinem Herzen, / in verwelkten Blättern, in Träumen: / Tik-tak, tik-tak, tik-tak … Trak trak trak, / die Uhrenpferde reiten durch die Zeit, / ich kann ihnen nicht folgen. / Ich bin müde, ich bin schwach. ...

10:00 Uhr, 30. Mai 2016 / Vater kontrolliert seinen Atem. / Er streicht mir mit der rechten Hand übers Haar, flüstert etwas. / Vielleicht spricht er mit den Engeln, / vielleicht hat er sein Treffen mit Gott begonnen. / Ich sehe, wie seine...

Ich zog das erste Hemd aus, / Die Wege der Seele waren erfüllt / Mit den Tropfen der Tränen, / die sprachen / Von jeder Geschichte, die Spuren und Schmerz in mir hinterließ. / Ich zog das zweite Hemd aus, / Ich verkrampfte einen Moment meine...

Ein LiebesliedIm letzten Brief nur du und ichWir sammeln die Frühlinge des HerbstesDas Gurgeln der Brunnen, das zur Nacht wird / Ich erhebe meine Stimme nach jedem KummerUnd schreibe das Wort an die Knochen / Gerüchte wurden alt durch die...

Schlamm, meine amputierten Gedichte. / Zerrissene Blätter auf einem Poesiefestival. / Meine Beine waren dünn / ich konnte nicht flüchten. / Mein Mund war eine Erinnerung des Friedhofs. / Mein Herz das Grab der Welt. / Schmerz. / Alle...

Meine Gedichte werden nie so wie ich willSie tanzen querEine Muse singt über meinem KopfDrinnen in meinen AdernLiest meine Wunden, meine TränenSie ist aus einer Blume, einer Schmerzblume geborenLangsam verwelkt ein Blatt der Musedas Gedicht...

Es regnet, wenn ich schreibe Die Verse werden schwerer als Tränen In Erinnerungen liegt Dunkelheit Anfang und Ende Nichts fällt aus meinem Rucksack Nichts wird vergessen Ich versuche Ordnung zu machen Schreibe ich Tag, schreibe ich Freiheit...

Was nicht war, wird sein: / Vier Blätter voller Glück / Strahlend in der Sonne / Mit neuen Spuren des Lebens / Mit neuen Blicken / Neue Mütter, neue Väter, / Neu Geborene, milchig, ohne Zähne / Endlich wieder Lachen / Glaub daran /...

Eine Stunde ist vorbeiDann die nächsteUnd nächste ...Etwas ruft mich Etwas schweigtTief will ich begrabenDas was nicht schwatztDas was ich spüreIst nicht einmal AngstEuphorie auch nichtEs ist echt purpurn und pur auf der WeltGrösser, grösser...

Ich habe alles aus meinem Bewusstsein entfernt: / Gedichte, die ich niemals schrieb, / Geruch nach Thymian, / Selbstmordgedanken, / den TBC-Husten meines Nachbarn. / Ich will im Reinen sein / mit meinen Gedanken. / Das Reh wird aus meiner...

Ich folge dir zum Sehnsuchtsstein. / Du folgst mir zum Grabstein. / Du bläst meine Haare in Wellen. / Deine Haare werden vom trüben Meer verweht. / Oh, das alles sind Lügen, / Fantasie oder Wunsch. / Frühlingsasche spielt in Liebe / mit zwei...

Erzähl mir etwas Neues / wie ein Licht ohne Fleck / Etwas außerhalb des Universums, / das ich verstehe / Sag mir etwas Weißes, / nicht wie ein blutiges Brautkleid, / nicht wie die Stadt der toten Tauben / Erzähl mir etwas nicht Geborenes,...

Gott sei Dank bin ich tot / So viele Jahre hinter mich gerissen / Viel gelacht mit mürrischem Gesicht / Viele Schmerzen hinter meinem Rücken gebastelt / Allen Schmetterlingen hinterhergeflogen / Gott sei Dank bin ich tot / Ich trage nur...

Gott, ich habe Angst / Mein Körper blühte mit der Mandelblüte / Mein Bauch voller Schmetterlinge / Vögel flattern auf meiner Brust. / Mir geht es nicht gut. / Jemand nennt mich Muse, ich sehe ihn nicht / Jemand küsst mich, ich fühle es...

Ich bin eine Schauspielerin des Balkans; / dramatische Szenen im Blut, mit Erde vermischt, / schreibe ich über Schmerz und Glück. / Jede Nacht kommt ein fremder Wolf und leckt meine Wunde und meine Fersen. / Am Morgen verschwindet er; und...

Ich bin die Unschuld einer PuppeBei einem Kriegskind bin ich Arme und KraftIch habe die Freiheitswunden eines KriegesFür die tote Sonne bin ich die SonneUnd für die Blume bin ich Regen und StrahlenFür die Vögel bin ich FlugIch helfe Ajkuna...

Abends pulsieren die Schatten des Herzens / Sie laufen wie rote Blutegel / Während draußen die Dunkelheit hereinbricht / Ich werde mit Fragen überschwemmt / Wer spielt mit mir? / Wie Wölfe mit Rehen / Haben sie Zugriff auf meine Fragen?...

Ich hab‘ dich im Traum gesehen, / in Sehnsucht nach mir, / in mich verliebt, / mich lieblich anlächelnd. / Ich sah dich im Traum, / stumm sitzend auf einer Bank eines anderen Herbstes, / die gräulichen Berge und das Licht / füllten...

Ich traf die Muse im Licht / Ich konnte sie nicht küssen / Nicht verfolgen / Nicht streicheln / Sie hat mich verflucht / Hat mich im Licht gelassen / Mit der Welt in Schwierigkeiten / Mit dem Paradies / Mit dem Vaterland / Mit Hölle und...

Kalt ist es heute / Ich schütze mich vor dem Tod / Ich schütze mich vor dem Leben / Dazwischen viel schwerer Schnee / Bin weder Mensch noch Engel / Weder Krieg noch Friede / Liebe nur eine kleine Welt / Die mir näher kommt / Die näher bei mir...

Ich schreibe euch aus der Bruggstraße / Ein weiterer Traum meiner Fremdheit / Mein Herz trägt die Adresse / von jedem Haus, jedem Menschen. / Meine Seele ist unruhig / Zu viel Lärm und zu viel Krieg. / Ein Band will ich knüpfen, / um...

Ich habe meine Haut abgerissenHaut von den anderen angekleidetDann bin ich stumm gebliebenIch konnte nichtin den Himmel schauen. Sie waren eng, brüchig, schmerzhaft,Sie waren auch glücklich, manchmal. Nur eine hat zu mir gepasstDie weinend zu...

in den stillen Steinen bleiben vergessene Erzählungen, / Spuren von ungesprochenen Seelen. / Jeder Staubkorn, das fällt, / ist eine Erinnerung, die verwelkt. / Jeder vergangene Tag, / ein Schritt weiter entfernt. / Die Steine tragen das...

Heute habe ich den Himmel / ganz für dich allein betrachtet Liebster. / Die Vögel erleuchten den Berg nur für dich / und zwei Lippen brannten / wurden Hügel / küssen jetzt den Schnee. / Und der Abend umarmt die Nacht fest. / Komm, geh...

Ich erinnere mich als ich anfing / In die Uhr ohne Zeiger zu schauen / Als du mich liebtest / Deine Augen drifteten / Mir ins Herz / Wie ein Sternenblitz / Ich habe mich geschämt / Süßes Liebesspiel / Ich erinnere mich: / Ihre Pyramide deren...

Meine Bücher aus dem Zeitalter der Uhren / Alt wie gestern / Metaphern sind Schmerzen / Augen / sprechen aus / Die Stunde des Herzenskrieges / Liebe und Glück / Das Schicksal / Das Blut / Lächelnde / Wasser / Ufer gilt es hinter sich zu lassen...

Wohin werden meine Schuhe gehen, wenn ich nicht mehr da bin? / Schuhe der Kindheit, wie Muttermilch, Schuhe der Pubertät, ohne Schnüre, heiß und halb wild, Schuhe der Jugend, farbig wie Blumen im Gedächtnis, Schuhe des weißen...

Was bin ich? / Wer bin ich? / Ein bisschen Hirn? / Ein bisschen Fleisch? / Ein bisschen Knochen? / Ein bisschen Sprache? / Oder so was wie Schmerz? / Weltschmerz? / Was? / Bin ich eine Seele, die etwas leidet, / die etwas spürt? / Die...

Pandemie, Ironie, Krieg, / die Luft wird knapp. / Ich räume alles aus meinem Zimmer. / Ich lege meine Hände fest auf den Bauch, / auf die Wörter, und übersetze mich in alle Sprachen der Welt. / sammle Sorgen, Schmerzen, Leid in eine...

Oh Schweiz, du wunderbares Land / Unter deiner Schokihaut versteck ich mich / Wenn es windet / Wenn es Krieg gibt / Irgendwo / Wenn ich dir in die Augen schaue / weicht meine Angst mit dem Fluss / Ich liebe dich für die tollen Stunden /...

Bevor ich das Gift trank haben sie mich als Leugnerin bezeichnet Als unbeholfene Studentin Als Frau der Mundpropaganda Der Spiegel über meinem Kopf ist kaputtgegangen Die Stücke waren eure Gesichter Etwas Teer, ein paar weiße Blumen Einige...

Leise fallen purpurne Blätter / Leise in der Spur des Lebens meiner Seele / Milde in die Tiefe der Gedanken / Was wird bleiben / Was wird gehen / Meine Asche spricht mit mir; / Ein Testament in diesen Zeilen / Was wird bleiben / Was wird gehen /...

Ich gehe oft in mich hinein und schaue, / was die Liebe macht. / Fühlt sie sich wohl, / fühlt sie sich einsam? / Hat sie es kalt oder hat sie es genügend warm? / Bin ich gut genug für sie oder bin ich manchmal hart? / Ist sie glücklich...

Jeden Tag kommt jemand, / grübelt in mir; weckt meine Kindheit, / mein Leben zurück; / tanzt vor mir, betrunken, / schaut überall, sucht Staub von Knochen, DNA. / Strickt mir neue Handschuhe, / einen neuen Hut in europäischem Stil, /...

Ich bin das Meer mit Wellen der Melancholie. / Alles, was zu mir kommt, nenne ich Liebe. / Alles, was von mir fortgeht, nenne ich Flucht. / Meine Felsen sind aus Buchstaben gemacht, / deren Seele ist bunt, aus Blumen und Tränen. / Seht, /...

Wenn die Muse meine Augen schließt / Seelenvögel nicht mehr singen / Schmetterlinge tot auf meinem Bauch liegen / Wer wird sich an mich erinnern? / Vielleicht wird sich ein toter Dichter erheben / Eine Hymne über mein Leben schreiben; /...

Ich war vernachlässigt. / Mit blutigen Händen in meinem Körper. / Mit Kugeln haben sie auf mich geschossen. / Reime und Zeilen voll Schmerzen haben sie sich angeschaut, / in gelogenen Spiegeln. / Meine Kunst, mein Schreiben verleugnet, /...

„Werde ich sterben?“, fragte mich Frau Fischer jedes Mal, wenn ich an ihrem Tisch vorbeiging, mit weit aufgerissenen Augen. „Nein“, sagte ich, „heute ist Montag, niemand wird heute sterben.“ / So ging es immer weiter, alle fünf...

Ein kleiner Stern gewickelt in eine Plastiktüte / Immer noch warm der Himmel / Das Licht zieht sich langsam zurück / Das Baby im Abfallcontainer / Keine Milch keine Luft / Noch einige Minuten / Dann trocknet ihm die Zunge / Das Grab voll...

Ein weißer Stein, / Ohne Hoffnung, / Ohne Ende, / Im Schatten der Berge, / Wo die Sonne sinkt, / Er bleibt und wartet, wie eine Erinnerung, / Die von der Zeit abgenutzt und eingraviert wurde. / Er spricht nicht, / Er schweigt, / Ein Geheimnis...

Es hat die ganze Nacht geregnet, / auf die letzte Rose des Sommers. / Es schmerzt. / Sie war wie eine Braut / in schlafender Liebe. / Der Wind wehte und / alle Blütenblätter fielen zu Boden. / Rot wurde die Erde. / Eine Wunde öffnete ...

Goldfarben in meiner Vase. / Eine aufgezeichnete Stadt. / In ihr blühen lebendige Blumen. / Sobald sie erblühen, / verwandeln sie sich in Plastikblumen. / Eines Tages werden sie die gefühllose Stadt / blind einnehmen. / Eines Tages...

Falls ich sterbe, ohne alles erzählt zu haben, vergrabt mich auf der Seite des weißen Lakens. Bedeckt meine schlafenden Augen mit Buchstaben und setzt einen Punkt in euer Herz ... /