Alle 702 Texte von uwesch

Schon als Kind wollte er Schrankenwärter werden. Nicht wie sein Bruder Lokomotivführer, sondern Schrankenwärter. Indem er Barrieren herunterließ, trennte er gleichzeitig diejenigen, die einer anderen Welt entgegenfuhren, von denen, die zu...

Andauernd wurde über ihre Texte gemeckert – langweilig, unverständlich, zu viele Wiederholungen, sprachlich einseitig etc. Sie drohte ihre Selbstachtung ganz zu verlieren, wo sie doch das Schreiben so liebte. Deshalb meldete sie sich zu einem...

1. … versucht sich gegen die Dinge zu stemmen, die dem Gesetz des Verstehens ähneln. Folgerichtig sind seine Handlungen voller Brüche, Ellipsen und falschen Enden, ähnlich wie eine Expedition ins schroffe Gebirge mit Absturzgefahr aus Felsen...

Der Satz liegt feucht auf dem Tisch. Alle starren ihn an. Es geht eine apokalyptische Faszination von ihm aus. / Bei der Fahndung der Hamburger Polizei infolge der G20-Krawalle wird eine Täterin als vollbusig beschrieben. / Im Rahmen des...

Erstveröffentlichung unter meinem Aliasnamen (Michael ist in echt mein Zweitname nebst Uwe) / Vorwort / Die Erzählung spielt in den 60er-Jahren im Wesentlichen in Hamburg. Die Hauptfiguren, teils noch im Krieg geboren, lebten die Jahre danach...

Es ist ein kalter Winterabend, die Digital-Uhr zeigt Neunzehn. Fred hat mit zwei Fingern und dem Daumen die linke Hand auf dem Lenkrad, dabei einen Joint zwischen den anderen zwei Fingern. Mit der rechten Hand checkt er Nachrichten auf dem...

Niemand wurde ernsthaft geschädigt. Doch der Dauersprech von Kurt Steinberg, einem älteren Kollegen in einer altehrwürdigen Hamburger Handelsschule, wurde für ihn zur Tragödie. Seit zwei Wochen liegt er mit einem Sprechkrampf in der...

Was mich an Dir Sonne stört ist deine Unzuverlässigkeit. Wenn ich Wärme haben will versteckst du dich hinter Wolken. Wenn ich es kühler will brennst du vom Himmel. Nie machst du es mir recht. Meine Freunde und Bekannten sehen das genauso. Du...

Man kann durchaus auch mal vernünftig handeln - wenn man seinen Grips nur ein wenig einsetzt, zum Beispiel das Gesetz des Gebens und Nehmens beachtet, seinen Egoismus zurückstellt, andere Menschen wahrnimmt und sie zunächst einmal akzeptiert...

Der kleine Junge, / hellwach beim Spiel, / lebt ohne Zeit, / doch mit Gefühl. / Er baut im Sand / sich Illusionen / und glaubt für immer / drin zu wohnen. / Heut seufzt der Herr / „Vorbei so bald, / oh je mi ne / jetzt bin ich...

Anlässlich der Beerdigung trafen sich Bruder und Schwester in dem kleinen Ort ihrer Geburt. Sie hatte sich um den Vater bis zu seinem Tod gekümmert. / „Es war doch gut, dass er endlich sterben durfte“, meinte Petra nach der Beerdigung beim...

geliftet / reichlich schminke / hochhackig / stelzend /

An der Elz – das ist ein Nebenfluss des Oberrheins in Höhe des Kaiserstuhls -, an der ich täglich mich ergehe, jedenfalls wenn / ´s nicht regnet, steht plötzlich an meiner Lieblingsstelle eine Bank, gespendet von der Deutschen Bank. Endlich...

o / Alles / hätte schlim- / mer werden können, / doch wir stiegen vorher be- / herzt mehrere Etagen / dem Licht ent- / gegen / o /

Sein Gehirn war ständig in Bewegung, freigeschaufelt vom Ballast des täglichen Geschehens. Er konnte problemlos auf Durchgang schalten. Worte und Sätze fielen dann teils in sich zusammen und machten somit seine Gedanken frei für neue kreative...

Als sie mein Studio betritt scheint ihre grazile Zerbrechlichkeit sich zwischen dem empfindlichen Grat der ewigen Suche nach Nähe und subtilen Verletzungen zu bewegen. Das ist mein erster Eindruck. Ich begrüße sie: „Guten Tag, haben Sie den...

Ein selten gewordenes Tun, / obwohl jeder gern drauf pocht. / Kerzen brennen nur mit Docht / Fairness darf bei mir nie ruhn. /

Einige Menschen schieben ihr Restdasein / so lange vor sich her bis sie einen / ihnen zusagenden Baum / im Friedwald gefun- / den haben und / endlich ausat- / men kön- / nen / o /

Er wollte einen Verwaltungsprozess optimieren. Doch niemand sonst in der Abteilung mit den vielen hochbezahlten Beamten hatte es jemals ernst gemeint, wirklich etwas zu verändern. Reden hörten sich die Kolleginnen und Kollegen zwar immer gern,...

Wie verhält es sich mit der Rolle von Gefühl und Verstand in der Kunst und der Literatur? / Ist ein Text, zu dem ein Leser keine Empathie empfindet, automatisch “schlecht“ oder konnte das Gefühl persönlich nicht angesprochen werden, weil...

An manchen Aufwachmomenten glühen leuchtende Punkte in seinem Blickfeld auf, so als würde der abgewetzte Alltag von einer sichtbaren Realität, einem helleren Licht gehalten. Wenn er dann nach dem Aufstehen in den Spiegel schaute begegneten ihm...

Ihre alleinerziehende Mutter lag im Krankenhaus, weil sie sich einer Blinddarmoperation unterziehen musste. Er hatte kurz nach dem Abitur seinen Führerschein gemacht und durfte ihre Tochter, seine junge Tanzpartnerin, mit dem VW-Käfer seiner...

unzählige herzschmerzgeplagte tummeln / sich vor dem wasserfall, beschauen ihn / endlos lange, aber trauen sich nicht hinein, / den frust einmal gründlich durchzuspülen /

Die acht Bildtafeln der Serie Grau formieren sich zu einem eindrücklichen Raum, stand in der Werbebroschüre zur Ausstellung. Wow, dachte ich, bezahlte 19 €, um diese Werke des berühmten modernen Künstlers zu sehen, und buchte dazu eine...

^ / Wenn / es gelingt, Dein / Gehirn im neuen Jahr / endlich einmal auszumisten, / dann wird Dir der gewonnene Raum / für neue Gedanken zur Verfügung stehen /

Heut hab ich / ´s einfach mal gelassen. / Die Kollegen konnten es nicht fassen. / Die Damen des Hauses schon, denn ich / war ihnen immer ein folgsamer Sohn. /

Fehlts im Hirn, / setz das Ego / groß in Szene. / Bist du Macho, / stänker rum, / bist dann alleene. / Bist du Frau, / tuns auch / Brust und Beene. / Bist du Memme, / schiebs / auf die Gene. /

Am Samstag ist Hannes zu einer Party eingeladen. Die Gastgeberin Hannelore lebt in serieller Monogamie. Ihre Partner wechselt sie in sehr unregelmäßigen Abständen. Einmal waren es sieben Jahre, dann nur ein halbes oder auch mal zwei. Für sie...

Er / kann / es endlich / akzeptieren. / Das Leben wird / enden und nichts / muss mehr bewegt wer- / den. Das hat was, kein Stress / mehr mit unliebsamen „Mitbürgern“ / Jucheee / oooo / o / o / Es rieselt der Schnee /

Verdrossene Schwäne auf Nahrungssuche hüten die Bille hinter der Gabelung mit dem Bullenhuserkanal. An der Stelle, wo sie ausufert und einen kleinen See bildet. Sie scheinen wie in vergangenen Zeiten als Wärter in einer Umgebung mit...

mit einem rülpser laut / ich find / ´ das durchaus fair / denn so wird der bissen / in der tonart gut geklärt /

Die Stromversorgung wurde zu einer windigen Angelegenheit. / Der Seehofer wollte den Seewind nicht hofieren, keine Stromtrassen durchs Bayernland, sondern lieber fossil Brennbares verheizen. / So wurde er selbst zum Fossil. Auch hochdosierte...

London August 2008 - Flug nach New York / Am Montag letzter Woche bekam Mike Order direkt von London nach New York zu fliegen. Mabel brachte ihn mit ihrem Audi zum Flughafen Heathrow. Es war ein heißer Abend. Dichter Nieselregen ließ die...

Seine ehemalige Klassenkameradin, damals ein hübsches Mädel, das von allen Mitschülern begehrt wurde, hatte sich der Torheit ergeben zu früh zu heiraten. Die Ehe mit ihren Anforderungen verkraftete sie nicht, so dass sie sich nach kurzer Zeit...

Er glaubte an seine Wiedergeburt - wie an das Wasser, das zaghaft in Fluss kommt, Schwünge in Blumenwiesen zeichnet, sein Bett verbreitert, Abrisse an Uferkanten formt, Grenzen überschreitet, neue setzt, Berge meidet, sich hinabstürzt und...

Was soll diese ständige / Aufregung um nichts was / Relevanz hat im Leben. / Da denk / ´ ich lieber drüber / nach wo‘s langgehen kann / mit meiner Existenz im / Hier und Jetzt auf Erden. /

1. Menschen der schreibenden Zunft haben ein mehr oder weniger interessantes Leben gehabt oder sich eines erfunden. Der Unterschied zwischen dem echten, oft erlittenen und dem erfundenen ist am Ende fast unerheblich, denn er kommt im Text zur...

Nachdem die in der Tiefe des Meeres lebenden Wesen genug des von den Menschen ins Wasser geleiteten Plastikmülls verspeist und gut verdaut hatten, führten sie Freudentänze auf, denn sie wussten, dass die Menschheit an ihrem Müll zugrunde...

Er musste es irgendwann seinem Vater erzählen, denn zu seiner Mutter hatte er keinen Zugang. Sie war dement und vegetierte nur noch vor sich hin, ohne mitzubekommen, was um sie geschah. Er wollte Vater nicht enttäuschen, aber seinen Fragen...

Gefühle am Ende / kein Schritt voran / Leben scheint / ohne Sinn / Zeit eine neue Seite / aufzuschlagen / von vorn / anzufangen /

Vorwort / Die Personen: / Hannes geb. 1907 / Ehefrau Hilde, geb. 1913, gest. 1966 / Vater Paul geb. 1887, gest. 1967 / Mutter Elisabeth geb. 1889, gest. 1960 / Schwester Christine geb. 1930, gest. 1969 / Alina, Tochter von Christine, geb. 1969 /...

Heute gebe ich der Lust ein Sein. / In die Seele implementiert / gibt sie mir Impulse verziert. / Die fördern nicht nur den Schein. /

bärtig / tattoos en masse / machogehabe /

Ich erlebe immer wieder, dass meine Kreativität überbordet und ich kaum noch Zeit für die Erledigung meiner lebensnotwendigen Tagesaktivitäten habe. Ständig spuken Sätze in meinem Gehirn herum. Der Vorgang wirkt meistens wie ein Ventil, das...

sie lebt / ethisch / trotz all / des wahnsinns / auf der welt /

Herr Weißnichtweiter wusste nicht mehr aus noch ein, / das erzählte sich grinsend inzwischen jedes Schwein. / Er wich nie ab von seinem Glauben immer da zu sein, / volles Rohr mit seinem Wissen, gern bei einem Wein. / O o o o o o o o o o o o...

Manch Mensch / ist sich selbst / der größte / Feind / o /

Die Stimme seiner Frau beim Frühstück kam ihm vor wie ein Lumpen - verbraucht, zerrissen, fleckig. / Nach einem Morgenspaziergang setzte er sich auf seinen Lieblingsstein am nahegelegenen See und dachte über das Leben nach. Kleine Landzungen...

Der Tag sollte immer länger werden / und ging unerbittlich für den Jungen / voran. Dabei hatte er noch so viele / Ideen die er heute umsetzen wollte. / Die Zeitnot wurde immer größer / und er musste sich überlegen / wie er seinen...

Wer zu oft provoziert kann Gift / darauf nehmen, dass er / eines Tages auch / hochgenom- / men wird / o /