Alle 284 Texte von AlmaMarieSchneider

Die Geburtstagsfeier meines fünf -jährigen Sohnes teilte sich auf in drei Festtage. Erst besuchten uns unsere vier alten Tanten und ein Onkel. Sie mochten keinen Lärm. Am Geburtstag selbst kamen nachmittags die Kindergarten-Freunde...

Mir ist’ s als wäre Zärtlichkeit, / in meinen Schal gewoben. / Ein Sonnenstrahl in mein Glas gefallen. / Hinter Weiden blüht ein Strauch, / Blumen springen mir entgegen, / ein Vogelschwarm schwebt durch das Blau. / Gespenster geben mir...

An manchen Tagen bleiben wir stehen, / in buntem Schlaf, in möbliertem Schlaf. / Noch Farbe unter den Lidern. / Nach einem langen Regen, / plötzlich verstummende Landschaft. / Rosenwetter! Die Zeit hebt ihre Flügel. / Komm ins Offene...

Er ist derjenige, / der am meisten abbekommt, / vom Leben anderer. / Bereitwillig reißt er sein Maul auf. / Will gefüttert werden. / Mit dem Überfluss der Gesellschaft. / Nachts, wenn es ruhiger wird, / stellen sich andere Gesellen ein,...

Jede dritte Woche, immer Montags habe ich Therapie-Termin in der Uniklinik. / Meine erste Handlung nach Ankunft heißt “Parkuhren füttern”. / Danach warten, warten, warten mit vielen anderen Frauen warten. / Wir haben uns angewöhnt diese...

Wer den ganzen Tag nur Bewunderung und Anerkennung sucht, sollte sich einen Schauspieler engagieren.

Wehgesumm fällt hernieder / In kleinen Stücken / Ich schäle ab / Mein Zeh, er wird bleiben / Unversehrt und trotzig /

Mitunter verliert sich mein Blick zum Himmel in ewiger Sehnsucht nach Nähe. Blind in schwachen Momenten Verbotenes zu träumen kreisen Gedanken ob ich will oder nicht. Doch heute keine Worte für Gefühle.

Die Zinnoberrote -meine Rivalin Spricht mit Händen und Lippen Geistesabwesend lutscht sie Strohhalme und Tulpenmeere Keine von uns gibt nach Du schmeckst nach Feigen Hast Blumen gelacht Heute ist es kein Spiel Zwischen Schwarz und Weiß...

Schon als Kleinkind wünschte sich Meta nichts sehnlicher als Ohrringe. Alle ihre Freundinnen und Cousinen trugen welche und so lag sie ihrem Vater ständig damit in den Ohren. „Dafür ist kein Geld da“, war jedes mal seine Antwort. / Die...

Der dunkle Urvogel Will nicht gedacht werden Wie ein Tier im Käfig Frei gespielt mit dem Wind Häuft er Wolkentürme auf Kräuselt den glatten Spiegel Reißt schließlich Kerben in den See Tief atmet er den Wald...

Ach, aufgelöst wie langes Haar / war ich in meinem Gestorbensein, / eine Blume am Wegesrand, / ein Stein, über den ein Bächlein zog, / ein offener Mund, der nicht schrie. / Nun führe mich, die Flügelmüde, / in jener Gärten Grün, wo...

So hebt sich wieder der dünne Schleier Das andere Sein Samhain kommt im Duft von Salbei Heliotrope und Minze mit raschelndem Stroh Nehmt nun Platz ihr Toten am gedecktem Tisch Seht den Obsidian den schwarzen Stein Verschont uns ihr Hexen...

In Verliebtheit stehle ich Dir selige Stunden Und Lachen aus dem Bett Warte vor fremden Türen Daß sich unsere Blicke Miteinander verwurzeln Und sich Entzücken ausbreitet Unter meiner Rosenhaut

Auf einer Parkbank erzählt er mir sein Leben. Den Hut in der Hand.

Das Spiel der Augen Orakelsalz und Talgrund Ratlose Zeugen

Prächtig blüht die Narrenblume Die Sonnenbraut Versengt den weißen Schnee Aus dem Kaninchenloch Höre ich Mephisto lachen Mit geschwärztem Gesicht Aus dem Eisen Feuer schlagen Schweißperlen zischen Oh...

Offensichtlich bedeutet das Wort „abhängen“ Freiheit von Abhängigkeit. Eines der wertvollsten Besitztümer. Kein Wunder, dass den ��Ab.Hängern“ nur Neid, Mißgunst und Drohungen entgegengebracht werden.

Nur der Mond berührt zärtlich den schlafenden Mund. Das Herz ist verreist.

Sichtweisen zu ändern ist schwierig, wobei es meist der "Gesehene" in der Hand hat den „Betrachter“ zu narren.

Wochenende, der Blick in den Kühlschrank sagt: „Einkaufen“. / Im Supermarkt angekommen, merke ich, dass mich die Frauen verstohlen mustern. / Ganz anders die Männer. Ich strecke mich, um die Katzenmilch zu erreichen, sofort werde ich...

Seine rauhe Stimme ruft meinen Namen erzählt mir lachend Mit gewölbten Augenbrauen sehe ich den Schalk aus seinen Augen blitzen Asphaltglatt dass niemand es merkt kneift er mich noch

Das Wesen der Dummheit scheint zu sein, daß sie immer zuerst an den Anderen entdeckt wird.

Im Eisenkopf Schlägt ein Esel aus Ein Blatt entfaltet sich Zigarrenrauch Wechselt die Nasen Ein Kerl wie Weichgummi Isst sein Fließband zum Dessert In seiner Hängematte Pflegt er Illusionen Sein Gegenüber blufft Rollt Murmeln...

Es muss ein Loch geben Ein Loch im Kopf Nach oben Von dort wird er gefüttert Mit kleinen Löffeln Er muss eine Lizenz haben Damit er denken darf Mit der Messerschneide Stets nach unten Nur das Aufgabeln Das bekommt ihm nicht Dann will er...

Die Nacht wirft / mit Sternschnuppen nach mir, / weckt meinen schlafwarmen Körper. / Nun will er dich behexen, / bis dein Mund ganz mein ist. / Will Liebesbänder / um unsere Leiber winden / und dich zu mir ziehen. / Am Morgen wirst du ...

Gepreßte Gräser, wieder entdeckte Kindheit, zwischen Buchseiten.

Wir haben Tee aus Gläsern getrunken Dunklen roten Tee In der einen Hand das Herz gehalten Die andere erdrosselte die Sekunden Wir haben uns belauert Die Blicke versengt im Zigarettenqualm Unsere übervollen Zungen Waren abgeschnitten

Mit Seidenstrapsen, / bindet der Mond / Garben der Sehnsucht. / Eine Aufforderung / glühend und heiß. / Ihr Gang entlässt / tausend bunte Teufel, / mit Kirschenmund / und Samtaugen. / Kalt, / wie Rosenglut, / harren sie aus, / in...

Ein Blatt fällt auf meine Schulter, - Gelbrot! Wirbelt auf im kühlem Wind, verliert sich im Dunst taunasser Wiesen und auf kahlem Ast schreit ein Rabe den Frost herbei.

Gefängnismauern Weiße Rosen klettern dort Einfach darüber

Einen Krimi will ich schreiben Raffiniert mit ausgefeiltem Tod Das Opfer eine zarte Blonde Und schreien muss ihr roter Mund Die Nacht als willigen Gehilfen Am besten grad zur Geisterstund Erwürgt von groben harten Händen Seh ich die...

Es gab Tage, da habe ich für die Katz gearbeitet, meistens aber für Esel.

Nach dieser Radtour, / da glüht’ s und brennt’ s wie Feuer. / Nicht nur mein Gesicht. /

Frieher, da hots öfters amol a „Original“ gem. Alle Leit hoom des kennt. Etza schaut a jeder drauf, dasser si so wos nimmer ausbildn koa. Im Kinnergardn fängs o und wennst gstorm bist härts aaf. Net amol dia Beerdichung deerf...

Das Epizentrum jeder Kneipe bildet der Stammtisch. Einmal in der Woche wird er frei gehalten, denn um ihn versammelt sich eine ältere illustre Gesellschaft ,meist im Rentenalter und fast ausschließlich Herren. / Da sitzen der Sänger, der...

Oft leiden die Menschen weniger an ihrer Krankheit als an den Nebenwirkungen ihrer Medikamente.

Leblos und kalt / Verströmen sie / Einen schwarzen Duft / Erinnern an den Tod / Und die enge Gruft / Die geschmiedeten Ranken / Abweisend das Tor / Das sie zieren / Ineinandergefügt / Und verwunden / Starr verbunden / Die...

die Ohren an deinem bebenden Leib verfluchen sie dich auf der Piazza aufgeladene Habe als Bürde in den dunklen Augen der Kinder spiegelt sich die Angst der Mütter im Mittagslicht perfekte Rauchringe aus dem Hornito machtvoll aufdrängend...

Morgenrot Flochten sie dir in das Haar Befestigten mit Spangen Die feurige Pracht Umschleiert sang dein Blut An diesem Augen Tag Nachts hat dich der Mond In einer Kutsche Über das Land gezogen Weithin war zu hören Das Lachen Aus deinem...

Hmm, wenn i mai Gmies im Gardn sou ouschau, na froch i mi, wias dej Nachbarin macht, wennger Schnäggn, wennger Läuss, wennger Uakraut? Spritzn sochts, douts nix

The night bears crystal walls and harking ears that stalk its silence. Secret paths and un-tread ways between us, from me to you and you to me. Pray tell, am I one of your dreams? Then look at me, see through my crystal skin; though only then!

Es ist still im Haus Nur der Hund kratzt sich im Fell Draußen fällt Regen

Dia Elsa, a rechde Schwerdgoschn monnierd: / “Schdaahardd is des Gniedla do”. / Dia Werddin drauf: / “Zum Nausscheißn gäihder scho”. / Elsa giffdi: / Obber des werd mer ja wohl nu soong derfn”. /

Der Flammenmann Etwas außerhalb der kleinen fränkischen Ortschaft lag das aus dem Mittelalter stammende Haus des damaligen Scharfrichters. Das Henkershäuschen, wie es die Dörfler nannten, war liebevoll restauriert worden und wurde vor allem...

Fragmente gefügt Zur Lebensmelodie Über den Fenstern Hinaus in die Spiegel Dunkler Felder Schwarze Vögel Picken Samen Pfeifen aufs Spiel Mit lautem Kraah Kraah Auch ihr Blut fließt Im Rinnstein hinaus In dunkle Felder

Das eigene Herz wird oft über eine verbrannte Zunge erwärmt. Fremde Herzen bevorzugen eine f(linke) Zunge.

Gitarrenklänge, wie dürstende Lippen, / erhellten die Nacht. / Chaotische Gedanken trug der Wind. / Bis zu den Sternen haben wir gesungen. / Auf Pflastersteinen gesessen, / schrien wir das Trommelfell wund. / Unter dunkler Bläue warteten...

Komm, nimm behutsam meine Hand, / zum Lockruf der Trommeln, / lass uns fliegen wie die Vögel, / denn bald, mit dem Nordwind, / erscheint auch der Todesengel. / Auf dem Weg zur großen Grotte, / lass uns wie die Lilien sein, / milchig...

Es saßen zwei am Bach / Die Zwei am Bach, die übten / Sie verübten mit gemach / Das Gemach von zwei Vergnügten / Darob gerieten die Vergnügten / Durch Vergnügen in Bewegung / Sie bewegten mit entzücken / Das Verzücken der Erregung ...